Externe und interne Verlinkungen gehören zu den wichtigsten Rankingfaktoren für den Google-Algorithmus. Meist wird externen Links (Backlinks) mehr Beachtung geschenkt als den internen Verlinkungen, dabei sind sie ein mächtiges SEO-Werkzeug. Durch die Optimierung der internen Links könnt Ihr Einfluss auf Euren SEO-Erfolg nehmen. Dabei beschränken sich die Maßnahmen nicht nur auf die Navigation und die Verwendung von Keywords im Linktext.
Durch diesen Ratgeberbeitrag erhaltet Ihr eine genaue Vorstellung, wie Eure interne Linkpopularität zu bewerten ist, wie eine optimale interne Verlinkung aussehen sollte und welche Optimierungsmaßnahmen Ihr durchführen könnt.
Was sind interne Verlinkungen?
Links – auch Hyperlinks genannt – sind Querverweise, die entweder zwei voneinander unabhängige Webseiten oder zwei Unterseiten derselben Webseite/Domain miteinander verbinden. Vereinfacht gesagt, wird ein Dokument mit einem anderen Dokument verbunden.
Bei einer internen Verlinkung werden zwei Seiten derselben Domain miteinander verbunden, wohingegen der externe Link zu einer anderen Domain führt.
Aufbau und Erscheinungsbild einer internen Verlinkung
Angenommen wir verlinken von unserem Ratgeberbeitrag „Backlinks aufbauen“ zu unserem Lexikonbeitrag „Link Strength“, dann seht Ihr den Anchor-Text und das Link-Ziel im Browserfenster:
Links werden in HTML geschrieben, wodurch der Code für das obige Bespiel wie folgt aussehen würde:
Der Anchor-Text, auch Ankertext oder Linktext genannt, befindet sich innerhalb der Klammern >Link Strength< und die URL ist unser Linkziel.
Beim Anchor-Text handelt es sich um die anklickbaren Schlagwörter eines Textes, welche zu einem Link führen (siehe Abb. 2).
Möchte man einen Link-Title hinzufügen, sieht der Quelltext wie folgt aus:
Der Link-Title ist ein kleines Fenster, welches sichtbar wird, sobald man mit der Maus über den Ankertext fährt. Da Google den Link-Title beachtet und somit die verlinkten Inhalte besser bewerten kann, solltet Ihr den Link-Title mit dem Keyword platzieren.
Unterschied zwischen externen und internen Links
Häufig wird der Begriff „Link“ im SEO-Bereich meist fälschlich synonym für Backlink (externer/eingehender Link), ausgehender Link und interner Link verwendet, was wiederum zu Verwirrung führt. Außerdem sind Maßnahmen, die sich um eine Verbesserung der internen Verlinkungen bemühen, Teil der OnPage-Optimierung; Backlinks gehören jedoch in den Bereich der OffPage-Optimierung.
Im Grunde genommen kann man zwischen drei Arten von Links unterscheiden:
- Interne Links verbinden zwei Seiten innerhalb derselben Domain
- eingehende Links (externe/Backlinks) verweisen von einer externen Website auf eine Webseite der eigenen Domain
- ausgehende Link verweisen von Eurer Website auf eine Webseite einer anderen Domain
Ein Backlink, auch eingehender oder externer Link, führt von einer anderen Webseite zur optimierenden Webseite, wohingegen ein interner Link zwei Dokumente innerhalb derselben Domain verbindet. Alle drei Verlinkungsformen sind für Suchmaschinen wichtige Indikatoren für die Bewertung der Inhalte einer Webseite. Durch strategisch geplante Verlinkungen könnt Ihr somit das Ranking Eurer Webseite positiv beeinflussen. Nicht nur Backlinks sorgen für PageRank, sondern auch die internen Verlinkungen verbessern den Linkjuice.
Wie werden Links von Google bewertet?
Für Google wird nicht jeder Link auf einer Webseite gleich bewertet, denn Links mit einer höheren Klickwahrscheinlichkeit werden mehr gewichtet und haben mehr Linkjuice.
Bei der Bewertung der Links spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Die Art der Seite, auf der sich der Link befindet und ihre Besucherzahl/Traffic.
- Die Position der Verlinkung auf der Seite (Footer, Sidebar, Contentbereich, Header).
- Kontext zwischen Link und Content, d.h. der Link sollte thematisch zum Content passen und im direkten Zusammenhang zum Text stehen.
- Ankertext, der zur verlinkten Seite passt.
- Linkart (Short-, Mid- oder Longtailkombination)
- Erkennbarkeit der Links für den User (Formatierung der Links, z.B. farblich hervorgehoben, unterstrichen)
- Anzahl der Links auf der entsprechenden Seite, die untereinander um Klicks konkurrieren.
Wie sieht eine optimale interne Verlinkung aus?
Je höher die Klickraten (auch Click-Through-Rate) für einen Link sind, desto besser ist er. Unser Optimierungsziel sollte es daher sein, relevante interne Verlinkungen mit interessanten kontextbezogenen Informationen bereitzustellen. Bei der Beantwortung der Frage, welche Links optimal sind, beziehen wir uns nochmal auf die Bewertungskriterien von Google.
Optimale interne Links sind demnach Links, die
- sich im Content-Bereich befinden,
- meist am Anfang des Textes stehen,
- im Kontext zum Textinhalt stehen,
- weiterführende, interessante Inhalte bereitstellen,
- (farblich) hervorgehoben sind,
- einen aussagekräftige und transparenten Ankertext mit Keywords besitzen
- sich auf einer Seite mit viel Traffic befinden und
- mit möglichst wenig anderen Links konkurrieren müssen.
Verseht Ankertexte nicht mit „hier“, sondern optimiert interne Verlinkungen durch aussagekräftige Schlagwörter. Außerdem solltet Ihr nicht denselben Ankertext für unterschiedliche Linkziele nutzen.
Welche Funktion haben gute interne Links?
Gute interne Verlinkungen erhöhen die Klickraten und sorgen dafür, dass der User länger mit der Webseite interagiert bzw. länger auf ihr verweilt (siehe Verweildauer), was wiederum auch die Absprungrate (Bounce Rate) reduziert. Demnach sind sie auch für die Customer Journey und User-Experience (UX) wichtig. Gelangt ein Nutzer beispielsweise über die Google-Suche zu unserem Ratgeberartikel und entdeckt in einem Absatz einen interessanten SEO-Aspekt, über den er sich gerne weiter informieren möchte, gelangt er über einen internen Link zu einer weiteren Unterseite. Vorausgesetzt natürlich, der Aspekt wurde verlinkt und es existiert ein Beitrag dazu. Bestenfalls verweilt der Nutzer auf unserer Webseite, findet immer wieder neue interessante intern verlinkte Inhalte und navigiert von Seite zu Seite.
Warum sind interne Verlinkungen wichtig für SEO und Crawler?
Interne Links sind wichtig für Nutzer und Suchmaschinen-Crawler. Neben Klickraten und Verweildauer haben interne Links im Hinblick auf die Suchmaschinen-optimierung (SEO) aber auch eine andere wichtige Bedeutung. Sie sind ein wichtiger Teil der OnPage-Optimierung und sorgen für eine gute Strukturierung der Webseite, die auch für die Crawler der Suchmaschinen wichtig ist. Interne Links helfen der Suchmaschine dabei alle Unterseiten zu finden und zu bewerten, d.h. die Indexierung wird erleichtert. Außerdem lassen sie Google verstehen, welche Unterseiten thematisch zueinander gehören und welche Unterseiten relevant sind. Der Crawler ruft einzelne Unterseiten auf und folgt den Links auf diesen Seiten, dadurch findet er den Großteil aller Unterseiten einer Domain.
Vorteile interner Verlinkungen
Die besonderen Vorteile von internen Links gegenüber externen Links (Backlinks) sind die freie Wahl der Linkplatzierung sowie die eigene Gestaltung der Ankertexte. Interne Verlinkungen, Linktexte und Link-Title können von dir selbst bestimmt und gesetzt werden. Demzufolge liegt die Optimierung der internen Verlinkung in den Händen des Webseitenbetreibers. Außerdem geht man nicht das Risiko eines Rankingverlusts ein, was bei externen Links beim übermäßigen Gebrauch von Suchbegriffen mit hohem Suchvolumen und direkter Kaufabsicht im Ankertext häufig passiert. Diese Gefahr besteht bei internen Verlinkungen nicht.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man die Linkkraft von der Hauptseite und anderen Unterseiten besser auf die Unterseiten verteilen kann.
Was hat es mit Linkjuice, Linksaft oder Linkliebe auf sich?
Meist wird die Startseite am häufigsten verlinkt – sowohl externe als auch interne Links. Beide Linkarten vererben Linkjuice, der Wert beschreibt, welche Auswirkungen Links haben. Linkjuice sorgt dafür, dass Google Eure Seite als positiv und vertrauenswürdig bewertet; der Linkjuice vererbt einem internen Link Vertrauen und Autorität.
Interne Links vererben demnach mehr Linkjuice, wenn die Webseite eine höhere Linkpower über Backlinks erhält. Somit kann man selbst durch interne Links signalisieren, welche Gewichtung man einer Unterseite gibt. Man kann demnach die interne Linkpopularität steigern, nicht aber die Domain Popularity. Je mehr Linkjuice eine Webseite über externe Links erhält, desto mehr Linkjuice können interne Links vererben. Wie hoch die Linkkraft ist, kann man jedoch nicht feststellen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass ein Link mit einer hohen Klickrate, für Google relevant ist.
Optimierung der internen Verlinkungen
In den nächsten Abschnitten möchten wir uns nochmal die Praxis für die Optimierung der internen Links genauer anschauen. Wie eine optimale Verlinkung aussehen kann, hatten wir geklärt. Nun schauen wir uns die Maßnahmen nochmal im Detail an.
Schritt 1: Die Struktur der Webseite analysieren
Je höher die Klickrate für einen internen Link ist, desto besser ist er. Daher ist das Ziel unserer Optimierungsmaßnahmen, dass Nutzer die Links als wichtig erachten und anklicken. Mithilfe interner Verlinkungen könnt Ihr neben einer Standard-Navigation – neben oder oberhalb des Contents (Menü) – auch eine interne Navigation aufbauen. Die zweite Navigation hilft dem Nutzer dabei nützliche Inhalte zu finden (Klickpfad) und dabei das Interesse im Fokus zu behalten. Um eine logische interne Verlinkungsstruktur mit Kategorien aufbauen zu können, müsst Ihr zunächst die Webseiten-Struktur analysieren.
Verlinkt dabei nicht eine Seite von allen anderen Seiten, wenn es keinen thematischen oder logischen Sinn dafür gibt.
Schritt 2: Rankende Seiten und Kategorien identifizieren
Im nächsten Schritt solltet Ihr mithilfe von Google Analytics rankende Unterseiten und Kategorien der Webseite finden und genauer untersuchen. Mithilfe der Besucherdaten können die Seiten mit dem höchsten Traffic identifiziert werden. Seiten, die über mehr Traffic verfügen, können auf die mit weniger Traffic verweisen, um deren Ranking zu verbessern. Die internen Links verweisen somit auf relevante Seiten.
Schritt 3: Vorhandene interne Links optimieren
Anhand der Google-Bewertungskriterien für optimale Links, könnt Ihr bereits bestehende Verlinkungen dementsprechend anpassen. Schaut Euch insbesondere die Ankertexte genauer an, fügt Link-Titel hinzu und hebt diese farblich hervor.
Schritt 4: Gute Ankertexte für Kategorien/Seiten
Google und andere Suchmaschinen werten interne Verlinkungen Eurer Webseite aus und beziehen sie in das Ranking ein. Die Ankertexte der internen Links müssen dem Inhalt des Textes entsprechen und angepasst werden; der Linktext sollte ein themenrelevantes und verwandtes Keyword enthalten. In einem Content-Management-System (CMS) wie WordPress könnt Ihr die entsprechenden Parameter (URL, Linktitel, Ankertext) mit wenigen Klicks eintragen.
Schritt 5: Siloing erstellen
Ein wichtiger Teil beim Optimieren der internen Links ist das Siloing, wobei man die Website in Kategorien und Unterkategorien (Themengebiete) einteilt und passende Verknüpfungen herstellt. Es hilft dem User und der Suchmaschine den Inhalt der Webseite thematisch besser einzuordnen.
Eine optimale Struktur sorgt für eine benutzerfreundliche Navigation, ein höheres Maß an Suchmaschinenfreundlichkeit, bessere Rankings durch Verteilung des Linkjuices und eine optimale Linkstruktur.
Beim Siloing werden interne Links nur innerhalb der Kategorien verlinkt, sodass über mehrere Seiten Silos gebildet werden.
Häufig gestellte Fragen
Weiterführende Informationen & Quellen
- Sistrix betont, dass Links zu den wichtigsten Rankingfaktoren gehören. Meist wird externen Links mehr Beachtung geschenkt als internen, aber das ist ein Fehler.
- Laut Searchmetrics kann durch interne Links die Linkkraft von der Hauptseite besser auf alle Verzeichnisse verteilt werden. Ferner können Suchmaschinen und Nutzer Inhalte leichter finden.
- Hubspot erklärt, dass optimierte interne Verlinkungen für eine bessere User Experience und somit ein besseres Ranking sorgen.
- SemRush weist darauf hin, dass interne Verlinkungen eine Goldmine von SEO-Chancen sind, die komplett unter der Kontrolle des Webseitenbetreibers stehen.
- Ryte: „Ein interner, eingehender Link verweist innerhalb einer Domain auf eine Unterseite, wobei er die Linkkraft einer Seite zu anderen Unterseiten weitergibt.