Es ist naheliegend einen WordPress-Online-Shop zu erstellen, wenn man bereits eine WordPress-Webseite hat. Doch es können auch andere Gründe für einen WordPress-Shop sprechen. Prinzipiell habt Ihr hier mehrere Möglichkeiten, um Euer Vorhaben umzusetzen. Nichtsdestotrotz solltet Ihr auf einige wichtige Punkte achten, damit Euer WordPress-Webshop sowohl funktional und optisch den Ansprüchen Eurer Kunden genügt als auch alle gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt.
Wir zeigen Euch, welche Möglichkeiten Ihr habt, einen WordPress-Shop zu erstellen und erklären Euch, worauf Ihr unbedingt achten solltet.
Was ist ein WordPress-Online-Shop?
Man spricht von einem WordPress-Online-Shop, wenn der Webshop über das Content-Management-System (CMS) WordPress läuft. Hierfür wird meist das kostenlos erhältliche Plugin WooCommerce installiert, um alle notwendigen E-Commerce-Funktionen freizuschalten. Jedoch habt Ihr auch weitere Möglichkeiten einen WordPress-Webshop zu erstellen und zu managen.
Diese werden wir Euch in diesem Beitrag genauer vorstellen. Voraussetzung für die Erstellung eines WordPress-Online-Shops ist jedoch die Nutzung des WordPress CMS. Wer sich nicht scheut, mit der Software umzugehen, hat viele Möglichkeiten einen optisch ansprechenden und funktionellen Shop zu erstellen, der zudem alle rechtlichen Vorgaben berücksichtigt.
Warum sollte man einen WordPress-Shop erstellen?
Kennt man sich mit dem Content-Management-System WordPress einmal aus, liegt es nahe, einen WordPress-Online-Shop zu erstellen und hierfür WooCommerce als Plugin zu installieren. Dies hat vor allem den Vorteil, dass man mit dem Open-Source-CMS ein beliebtes System mit vielen Funktionen zur Verfügung hat.
Zudem ist die Handhabung über das Benutzermenü (Dashboard) denkbar einfach und erfordert keine umfangreichen Programmierkenntnisse. Die meisten Funktionen und Einstellungen können intuitiv genutzt werden oder bedürfen nur ein wenig Einarbeitungszeit. Darüber hinaus bieten die zahlreichen Plugins die Möglichkeit, den WordPress-Shop ganz nach Belieben auszubauen.
Von der Idee her ist das CMS keine reine E-Commerce-Plattform, kann aber trotzdem so viel bieten wie reine E-Commerce-Shopsysteme. WooCommerce zählt zu den beliebtesten E-Commerce-Systemen, mit dem weltweit rund 30 % aller Onlineshops arbeiten. Falls Ihr einen genaueren Vergleich benötigt, schaut Euch auch unsere Artikel über die besten Shopsysteme, die besten E-Commerce-Plattformen und wie man generell einen Online-Shop kostenlos erstellen kann genauer an.
Vorteile von WordPress-Webshops
WordPress-Webshops sind demnach nicht nur sehr beliebt, sondern bieten viele Vorteile vor allem für kleinere Shops, den Verkauf eigener Produkte und den Verkauf von digitalen Produkten.
- Schnelle Installation und Einrichtung.
- Kostenlose Nutzung: WooCommerce kann kostenlos genutzt werden, somit kann ein WordPress-Webshop ohne hohe Kosten erstellt werden. Vor allem dann, wenn man kostenlose Themes und Plugins nutzt.
- Erweiterbarkeit: Viele Plugins und Themes ermöglichen es, die Funktionen zu erweitern und das Design beliebig anzupassen.
- Große Community: Eine aktive Community kann Euch beim Einrichten eines Shops helfen. Außerdem entwickeln sie zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Plugins.
- Einfache Bedienung, die auch für Anfänger geeignet ist. Das Backend von WordPress kann nahezu intuitiv genutzt werden, wodurch schnell und leicht ein Shop aufgebaut werden kann. Durch viele Plugins könnt Ihr den WordPress-Shop beliebig erweitern.
- DSGVA-konform: Anpassbar an die rechtlichen Bestimmungen der DSGVO. Auch hier sind Plugins unterstützend.
Schwächen eines WordPress-Shops
Im Grunde genommen ist WordPress hervorragend für die Erstellung eines Online-Shops geeignet, doch es gibt ein Manko: Die Skalierbarkeit. Demnach eignet sich ein WordPress-Shop weniger für Shops mit einem sehr großen Sortiment und mehr als 10.000 Produkten. Um DSGVO-Bestimmungen umzusetzen, benötigt man weitere Plugins.
Zudem sind die Individualisierungen eingeschränkt oder kostenpflichtig. Die Anbindung an ein Warenwirtschaftssystem kann kompliziert sein. Wer also eine große eCommerce-Plattform führen will, sollte eher auf andere Shopsysteme zurückgreifen. Demgegenüber lohnt sich ein WordPress-Shop für Einsteiger und kleinere Shops. Verkauft man hingegen nur wenige Produkte oder digitale Produkte, ist ein WordPress-Webshop ideal dafür.
WordPress-Online-Shop erstellen – So einfach geht’s
Wer einen WordPress-Shop erstellen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Es gibt unzählige Plugins für WordPress, mit denen Ihr einen Shop erstellen könnt. Doch wir verraten Euch gleich die Wahrheit, denn im Grunde genommen wird meist nur ein einziges Plugin genutzt: WooCommerce. Es ist das beliebteste Plugin von allen.
Dennoch solltet Ihr verschiedene Möglichkeiten kennen, bevor Ihr Euch für eine Lösung entscheidet. Neben WooCommerce gibt es weitere Plugins, die sich in die WordPress-Installation einbinden lassen. Darüber hinaus gibt es die Option, einen externen Shop auf die eigene Webseite zu bringen, indem man ihn dort einbindet.
Das Plugin WooCommerce
Das Plugin WooCommerce ist mit mehr als 4 Millionen Installationen das beliebteste Plugin zur Implementierung eines WordPress-Onlineshops. Die Basisversion ist vollkommen kostenlos und kann durch viele Erweiterungen individuell angepasst werden. Zu empfehlen ist auch das für den deutschen Markt angepasste Plugin WooCommerce Germanized, welches Euch hilft, alle rechtlichen Anforderungen der EU-Gesetze besser anzupassen.
Anleitung: WordPress-Online-Shop erstellen mit WooCommerce
Im nächsten Abschnitt erläutern wir Euch Schritt für Schritt, wie Ihr einen WordPress-Webshop mit WooCommerce erstellen könnt. Zunächst müsst Ihr das Plugin installieren.
Schritt 1: Plugin WooCommerce installieren
Um das WooCommerce-Plugin zu installieren, müsst Ihr das Dashboard Eurer WordPress-Webseite aufrufen und anschließend über den Menüpunkt „Plugins“ auf „Plugins installieren“ gehen. Über die Suchfunktion findet Ihr WooCommerce direkt an erster Stelle. Klickt nun auf „Jetzt installieren“ und anschließend auf „Aktivieren“.
Schritt 2: WooCommerce einrichten mit dem Assistenten
Nach der Installation und Aktivierung erscheint das Plugin in der linken Leiste des Dashboards. Klickt jetzt auf den Menüpunkt „WooCommerce“ und der Installations-Wizard öffnet sich automatisch. WooCommerce bietet einen Assistenten, der die ersten Schritte erleichtert und Euch bei der Einrichtung Eures WordPress-Shops unterstützt.
Allgemeine Einstellungen
Auch wenn man den Assistenten nutzt, gelangt man über den Punkt „Shop-Details hinzufügen“ zunächst zu den Grundeinstellungen des Shops. Man gelangt auch zu den Basiseinstellungen über WooCommerce à Einstellungen à Allgemein.
Zu diesen Einstellungen gehören der Titel, Webadresse, Zeitzone, Sprache, Währung, Geschäftssitz oder Versandorte.
- Allgemein: Hier werden der Firmensitz, die Währung und die Versandorte angegeben.
- Produkte: Unter diesem Menüpunkt werden die Details der Produkte eingegeben, z.B. die Maßeinheit und die Darstellungsmöglichkeiten der Bilder.
- Versand: Wer seine Produkte nicht nur in Deutschland versendet, sondern auch in andere Länder Ware schickt, kann hier Versandprofile eintragen.
- Bezahlung: Bei diesem Punkt könnt Ihr die Bezahlmethoden wählen.
- Konten und Datenschutz: Solltet Ihr Euren Kunden die Möglichkeit bieten, ein Kundenkonto zu eröffnen, könnt Ihr dies unter diesem Punkt einrichten.
- E-Mails: Dieser Punkt legt fest, wann Eure Kunden welche E-Mails zu den entsprechenden Bestellungen der Produkte erhalten.
Schritt 3: Navigation und Design des WordPress-Webshops
Bei einem WordPress-Online-Shop ist es auch wichtig, dass das Design optisch ansprechend ist und sich der Käufer zurechtfindet. Für Design-Anpassungen wählt Ihr den Menüpunkt „Design“, um die Menüstruktur des Shops anzupassen. Hier könnt Ihr die neuen Unterseiten Eures WordPress-Shops hinzufügen.
Darüber hinaus könnt Ihr über Design auch das beste WooCommerce-Theme wählen. Wer den Installations-Wizard benutzt hat, sollte automatisch folgende Unterseiten vorfinden: Shop (die Produktübersicht), Warenkorb, Kasse und mein Konto. Über den Menüpunkt „Seiten“ kann man weitere Seiten hinzufügen.
Schritt 4: Produkte, Beschreibungen und Bilder
Über den Menüreiter „Produkte“ könnt Ihr Eure Produkte einspeisen. Hierfür müsst Ihr wieder über die linke Seitenleiste unter dem Punkt WooCommerce auf „Produkte“ klicken. Anschließend könnt Ihr Produkte hinzufügen und individuelle Beschreibungen formulieren und Einstellungen vornehmen. Hierzu zählen zum Beispiel der Titel, Beschreibungen, Fotos und Keywords. Ebenso werden dabei die Produkteigenschaften bestimmt, z.B. einfach oder variabel, physisch oder virtuell.
Darüber hinaus könnt Ihr Euren Produkten Kategorien zuordnen und viele Produktdaten eingeben. Hierfür müsst Ihr einfach über die linke Seitenleiste unterhalb des Menüpunkts „Produkte“ auf „Kategorien“ klicken. Hier könnt Ihr die entsprechenden Kategorien festlegen. Um Keywords hinzuzufügen, müsst Ihr einfach den Menüpunkt „Schlagwörter“ wählen.
Der Installations-Wizard führt Euch über den Punkt „Produkte hinzufügen“ automatisch zu der Einrichtung.
Schritt 5: Weitere Features
Neben den vorgestellten Funktionen hat Euer WordPress-Backend aber noch viel mehr zu bieten. Hier könnt Ihr zahlreiche Einstellungen vornehmen. Diese solltet Ihr Euch unbedingt anschauen. Wichtig ist zum Beispiel der Menüpunkt „Bestellungen“, denn hier seht Ihr, wenn Eure Kunden eine Bestellung getätigt haben. Über das Backend könnt Ihr die Bestellungen verwalten, bearbeiten und alle Informationen einsehen.
Des Weiteren lassen sich hier unter anderem Kundendaten verwalten, Bewertungen einsehen, Gutscheine und Berichte erstellen.
Kosten eines WordPress-Online-Shops mit WooCommerce
Obschon das Plugin WooCommerce kostenfrei erhältlich ist und bereits in der kostenlosen Version viele Funktionen bietet, entstehen Kosten für das Hosting und die Domain der WordPress-Webseite. Kosten können demnach entstehen für:
- Laufende Gebühren für das Hosting
- Kosten für den Domain-Namen, falls nicht im Hosting inklusive
- Transaktionsgebühren
- Kauf- und Nutzungsgebühren
- Kosten für weitere Plugins
- Kosten für kostenpflichtige Themes
- SSL-Verschlüsselung und IT-Sicherheitspakete
- Rechtsberatung
Alternativen zu WooCommerce
Neben WooCommerce gibt es aber auch Alternativen als WordPress-Plugin für das Erstellen eines E-Commerce-Shops. Zu nennen wären hierbei folgende Plugins:
- Easy Digital Downloads: Ideal für den Verkauf von digitalen Produkten.
- Ecwid: Ein Responses-Plugin, welches sich für den Einsatz in einem Shop auf einer WordPress-Webseite eignet. Auch dieses Plugin ist kostenlos erhältlich und leicht bedienbar.
- MarketPress: Auch dieses Plugin bietet in der Basisversion viele Funktionen für Shopbetreiber. Ebenso gibt es hier Erweiterungen, um das System mit Zahlungsmethoden oder Analysetools zu ergänzen.
- wpShopGermany Plugin: Das Plugin wurde in Deutschland entwickelt und ist auf den deutschen Markt zugeschnitten. Es steht eine Lite-, Pro- und Enterprise-Version zur Verfügung.
Aber auch ein externes Shopsystem kann eine Alternative darstellen. Vor allem dann, wenn man bereits einen Webshop auf einer anderen Plattform wie Etsy hat. In diesem Fall sollte man nach einem Plugin suchen, das einzelne Bereiche des Shops in die WordPress-Webseite einbindet. Das entsprechende Plugin, um Etsy einzubinden, ist: Etsy Shop Plugin. Dies funktioniert aber nicht nur mit Etsy, sondern auch mit Amazon und anderen Plattformen.
Rechtliche Aspekte bei einem WordPress-Online-Shop beachten
Das Erstellen eines WordPress-Online-Shop ist kein Hexenwerk, doch kompliziert ist es, alle rechtlichen Vorgaben zu beachten. Nur wenn alle rechtlichen Bestimmungen berücksichtigt werden, ist man vor Abmahnungen durch einen Anwalt sicher. Wer diesbezüglich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte den Online-Shop von einer Kanzlei prüfen lassen.
Nichtsdestotrotz gibt es viele Plugins, die Euch dabei helfen, den WordPress-Online-Shop oder eine Webseite rechtssicher zu erstellen. Hier gibt es spezielle Plugins, die für den deutschen Markt entwickelt wurden. Bedenkt auch, dass auch Kunden aus anderen EU-Ländern bei Euch einkaufen, prüft daher, ob Ihr auch hier alle rechtlichen Bestimmungen einhaltet.
Darüber hinaus solltet Ihr auch unbedingt folgende Punkte beachten:
- Vollständiges und rechtssicheres Impressum
- Rechtswirksame AGB
- Gesetzeskonforme Widerrufsbelehrung
- Preise, anfallende Mehrwertsteuer sowie Versandkosten gemäß Preisangabeverordnung
- Datenschutzverordnung (DSGVO) sowie Verbraucheraufklärung über die Datenverwendung
- Hinweis auf die Nutzung von Cookies
- Einbindung eines SSL-Zertifikats
Häufig gestellte Fragen
Weiterführende Informationen & Quellen
- Basicthinking betont, dass es viele Vorteile für einen WordPress-Shop gibt, z.B. bietet das Plugin WooCommerce bereits in der kostenlosen Version zahlreiche Funktionen, mit denen man problemlos einen Shop erstellen kann.
- IONOS ist ebenfalls der Meinung, dass ein WordPress-Shop sinnvoll ist, weist aber darauf hin, dass sich WooCommerce weniger für Shops mit einem großen Sortiment eignet.
- Auch experte.de ist enthusiastisch und sagt, dass sich WordPress hervorragend für einen Onlineshop eignet. Eine Schwäche bestehe jedoch bei der Skalierbarkeit.
- t3n weist darauf hin, wie schnell jeder mit WooCommerce einen Shop erstellen kann: „Mit WordPress und WooCommerce kann wirklich jeder blitzschnell und kinderleicht zum Onlinehändler werden“.
- Hubspot rät: „Ob Sie einen WordPress-Onlineshop selbst erstellen können, hängt ganz von Ihren WordPress-Kenntnissen ab. Sollte Ihr Onlineshop sehr komplex sein, brauchen auch erfahrene Nutzende Unterstützung von einer spezialisierten Agentur […]“.