Bevor man den Content einer Webseite für Suchmaschinen optimieren und SEO-Texte schreiben kann, muss man die richtigen Keywords finden. Nur auf Basis einer guten Keyword-Recherche, die wichtiger Bestandteil Eurer SEO-Strategie sein sollte, kann die Suchmaschinenoptimierung (SEO) erfolgreich sein.
Doch wie finde ich Keywords und was macht einen guten Suchbegriff aus? Wir zeigen Euch, wie Ihr passende Keywords finden könnt, worauf Ihr bei der Wahl unbedingt achten solltet und welche kostenlosen Tools sich für die Recherche anbieten.
Was ist ein Keyword?
Keywords (auch Suchbegriff, Schlagwort) sind Begriffe, die vom Nutzer in der Suchleiste der Suchmaschine eingegeben werden; es kann ein Wort (z.B. Kaminofen) oder eine Suchphrase (z.B. bester Kaminofen) sein. Das eingegebene Keyword wird anschließend von den Algorithmen der Suchmaschinen analysiert und mit dem entsprechenden Index verglichen. Anschließend erhält der Nutzer von der Suchmaschine auf einer Suchergebnisseite (SERP) die Ergebnisse aufgelistet.
Damit eine Webseite auf den oberen Positionen der organischen Suche gelistet wird, müssen die Inhalte einer Webseite zunächst mithilfe von Keywords für die Suchmaschine optimiert werden. Durch eine gute Keyword-Recherche findet man die richtigen Keywords und erstellt auf Basis jener Recherche die entsprechenden SEO-Texte.
Keywords sind Phrasen oder Schlagwörter, die Eurer Zielgruppe bzw. dem User genau das anzeigen, was er gesucht hat. Es muss demnach auf die Suchintention (User Intent) abgestimmt sein. Wie Ihr die Suchintention herausfinden könnt, haben wir Euch in unserem Leitartikel erläutert.
Warum sind Keywords so wichtig?
Zunächst einmal sind die Keyword-Recherche sowie das Finden der richtigen Keywords und das Erstellen von suchmaschinenoptimierten Inhalten ein wichtiger Bestandteil Eurer SEO-Maßnahmen. Sie helfen Euch dabei, durch ein besseres Ranking mehr Sichtbarkeit in der Suchmaschine zu erzielen.
Ferner sind Keywords aber auch wichtig für die Suchmaschinen. Wer Webinhalte mit bestimmten Keywords optimiert und für eine gute Webseitenstruktur sorgt, hilft Google bei der Analyse, Bewertung und Indexierung der Inhalte. Keywords geben der Suchmaschine Aufschluss darüber, wie relevant die Webseite für die jeweilige Suchanfrage (Suchintention) des Users ist.
Die Relevanz der Inhalte ist aber auch für Euch wichtig, damit Nutzer nicht durch falsche Keywords auf Eurer Webseite landen und diese wieder verlassen, da die Suchintention nicht bedient wurde. Dadurch steigt die Absprungrate (Bounce Rate), was wiederum das Ranking verschlechtert. Sucht ein User z.B. nach dem „besten Kaminofen“ landet aber auf einer Webseite, die Gasheizungen anbietet, dann wird er die Webseite sofort wieder verlassen.
Was zeichnet ein gutes Keyword aus?
Bei der Wahl des richtigen Keywords spielen vor allem 3 Faktoren eine wichtige Rolle:
- Suchvolumen: Je höher das Suchvolumen, desto mehr Nutzer können erreicht werden.
- Relevanz: Je relevanter das Keyword, desto wertvoller sind die erreichten Nutzer.
- Chance: Je höher die Chancen sind, mit einem Keyword an den oberen Positionen zu ranken, desto geringer ist der Optimierungsaufwand.
Möchte man mit einer Webseite oder einem Online-Shop weit oben auf der Suchergebnisseite ranken, muss der Content gut und relevant für den Nutzer sein. Die für einen Suchbegriff optimierte Webseite muss dabei auf genau die Frage antworten, die der Nutzer gestellt hat. Das Ziel der Recherche und Optimierung ist es die Conversion vorzubereiten und letztendlich zu erzielen.
Suchbegriff | Suchintention | Gute Website für Suchanfrage |
Winterreifen kaufen | Kaufintention, Produkt kaufen | Reifenhersteller, Autoteileverkauf oder Werkstatt |
beste Winterreifen | Informieren und vergleichen | Vergleichsportal, Blog über Autoreifen |
Autoreifenmontage | Informieren oder kaufen (unklar) | Ratgeber / Tutorial für die selbstständige Montage oder Werkstatt |
Autoreifenmontage Werkstatt | Dienstleistung, Kaufintention | Werkstatt |
Autoreifenmontage selbst machen | Informieren | Ratgeber / Tutorial / How-to-Guide |
Was sagt das Suchvolumen aus?
Mit dem Begriff Suchvolumen wir die Anzahl der Suchanfragen, welche zu einem Keyword innerhalb eines spezifischen Zeitraums erzielt oder erwartet werden. Die Angaben beziehen sich meist auf die Anfragen innerhalb eines Monats, wodurch saisonale Schwankungen gut erkennbar sind. Wer das richtige Keyword finden möchte, muss dies unbedingt bedenken.
Beispielsweise ist das Suchvolumen für das Keyword „Christbaumkugeln“ im Herbst und Winter höher als im Sommer und Frühling. Google Trends zeigt Euch, in welchen Monaten der Suchbegriff am meisten gesucht wird. Für unser Beispiel steigen die Anfragen ab Anfang September und ebben unmittelbar nach Weihnachten ab.
Demgegenüber hat das Keyword „Gartenmöbel“ im Frühling und vor allem Ende März die meisten Suchanfragen, wodurch der Graph wie folgt aussieht:
Bei der Wahl des richtigen Keywords spielt auch das Suchvolumen eine wichtige Rolle, aber Vorsicht nicht immer muss ein Keyword mit hohem Suchvolumen die beste Wahl sein. Hat ein Keyword ein hohes Suchvolumen und ist gleichzeitig stark umkämpft (SEO-Difficulty), wird es schwierig mit diesem Schlagwort zu ranken. Unter Umständen ist es in diesem Fall sinnvoller, für ein ähnliches Keyword mit geringerem Suchvolumen zu ranken, das weniger umkämpft ist. Im nachfolgenden Beispiel haben wir den Google Keyword Planer genutzt, Ihr könnt aber auch andere Keyword-Tools (z.B. SEMRush) für die Recherche nutzen.
Welche Nachteile gibt es beim Suchvolumen
Ihr habt es bestimmt schon an unserem oberen Beispiel gesehen: Viele Tools und der Google Keyword Planer liefern im Hinblick auf das Suchvolumen sehr ungenaue Angaben. Der Keyword Planer ist kostenlos und liefert für nicht zahlende Kunden lediglich Schätzangaben. Wer hingegen Google Ads schaltet, erhält das genaue Suchvolumen angezeigt. Die Spanne zwischen 100.000 bis 1 Mio. Suchanfragen ist sehr groß und nur mit einem entsprechend großen Werbekonto werden genauere Angaben gemacht.
Die Nutzung anderer Tools kann daher sinnvoll sein, allerdings gibt es auch hier das Probleme, dass die einzelnen Tools aufgrund ihrer Datenquellen unterschiedliche Angaben machen oder sich auf verschiedene Zeiträume beziehen. Die Analyse der Suchanfragen als monatlicher oder jährlicher Durchschnitt spiegelt nicht wider, was der User momentan sucht und was sein aktuelles Interesse ist.
Ubersuggest von Neil Patel zeigt hingegen einen relativ genauen Wert und den Schwierigkeitsgrad für das Keyword zu ranken.
Wie finde ich Keywords? – Erste Schritte bei der Keyword-Recherche
Bevor Ihr mithilfe der Keyword-Recherche herausfinden könnt, welche Keywords gesucht werden, solltet Ihr Euch einige Gedanken um Eure Produkte und die Zielgruppe machen. Einen Blick auf die Mitbewerber kann hier auch hilfreich sein, wobei man einfach das gewünschte Keyword in der Google-Suche eingibt und die Einträge der Konkurrenz unter die Lupe nimmt.
Ein Blick auf den Content der Mitwerber gibt Aufschluss, was Eure Zielgruppe sucht. Bedenkt aber, dass es schwierig ist gegen ein stark umkämpftes Keyword anzukämpfen. Wie man Longtail-Keywords finden kann und warum man mit diesen auch ranken kann, haben wir Euch in unserem Leitartikel genauer erklärt.
Die Google-Suche zeigt Euch also, ob und mit welchen Keywords Eure Konkurrenz rankt. Aber das war noch nicht alles, was die Google-Suche Euch zeigt. Des Weiteren könnt Ihr ähnliche Suchbegriffe finden, hierfür müsst Ihr lediglich zum Ende der Seite scrollen.
Ferner zeigen Euch die Google-Vorschläge in der Suchleiste an, welche Keywords gesucht werden und was Eure Zielgruppe noch suchen könnte.
Ihr glaubt, dass es das bereits war mit der Google-Suche. Irrtum! Ihr könnt auch die Google-Fragen heranziehen, um einen Einblick in die Suchintentionen Eurer Zielgruppe zu erhalten. Anhand der Frage „Welche Farbe Weihnachtskugeln 2022?“ könnt Ihr zum Beispiel aktuelle Trends erkennen.
Keywords eingrenzen
Grenzt Keywords ein, um die Suchanfragen spezifischer zu machen. Optimiert man eine Webseite auf die eigene Branche, steigt die Chance mehr Sichtbarkeit in der Google-Suche zu erlangen. Daher solltet Ihr die richtigen Keywords finden, sie eingrenzen und auf Eure Webseite beschränken.
Je spezifischer die Keywords sind, desto eher wird man von potenziellen Kunden und der gewünschten Zielgruppe gefunden.
Das folgende Beispiel zeigt, wieso eine Einschränkung sehr wichtig ist. Der Suchbegriff „Rechtsanwalt“ liefert unzählige Ergebnisse, wohingegen das Keyword „Rechtsanwalt in Stuttgart“ spezifischer ist.
Wie wichtig ist die Keyworddichte?
Die Keyworddichte ist die Häufigkeit eines Keywords auf einer Seite, aber die Zeiten von Keyword Stuffing, um ein besseres Ranking zu erzielen sind lange vorbei.
Anhand der Keyword Density kann man zwar die Relevanz für einen Suchbegriff prognostizieren, allerdings ist sie kein essenzielles Kriterium für ein gutes Ranking mehr. Mithilfe des sogenannten WDF*IDF-Tool lässt sich die Keyword-Dichte bestimmen. Es gibt viele SEO-Experten, die nach wie vor darauf achten, dass der Content 2% bis 5% das Fokus-Keyword beinhaltet. Jedoch solltet Ihr immer im Blick behalten, dass Ihr den Text nicht nur für die Suchmaschine, sondern vor allem für den User schreibt. Wichtig ist es daher, dass Euer Content gut lesbar und verständlich ist.
Mit Tools die passenden Keywords finden
Mit einem Keywordtool könnt Ihr passende Keywords finden, aber auch verwandte Suchbegriffe und relevante Longtail-Keywords zu einem Thema angezeigt bekommen. Mithilfe eines guten Tools könnt Ihr herausfinden, was Eure Zielgruppe in der Suchmaschine sucht.
Viele Tools sind kostenlos erhältlich, andere hingegen nur in der kostenpflichtigen Version verfügbar. Unter Umständen kann sich ein kostenpflichtiges Tool für Euch lohnen.
Welches Tool ist das richtige, um Suchbegriffe zu finden?
Bei der Auswahl des richtigen Keyword-Tools solltet Ihr folgendes beachten:
- Wählt das Tool, mit dem Ihr unkompliziert arbeiten könnt.
- Nutzt ein Tool für die Keyword-Optimierung, um Daten miteinander zu vergleichen; ein zweites Tool kann für den Datenvergleich genutzt werden, solange die Werte nicht durcheinandergeraten.
- Verwendet ein Keyword-Tool, welches das durchschnittliche monatliche Suchvolumen anzeigt, um saisonale Schwankungen zu erkennen.
Eine Auswahl an Keyword-Recherche-Tools
Mithilfe der folgenden Tools könnt Ihr herausfinden, welche Keywords gesucht werden. In diese Auswahl möchten wir auch die in diesem Artikel bereits genannten Keyword-Recherche-Tools nochmal erwähnen:
- Google Keyword Planer
- Google Trends
- Google-Suche (SERP, Google-Fragen, Google-Suggest und verwandte Suchbegriffe)
- WDF*IDF-Tool (für die Keyworddichte)
- Ubersuggest by Neil Patel
1. AnswerThePublic
AnswerThePublic ist ein weiteres sehr gutes Recherche-Tool, um relevante Keywords zu finden. Besonders hilfreich, um neue Ideen und verwandte Suchbegriffe zu finden.
Das kostenlose Tool hilft Euch dabei, zu einem Keyword alle denkbaren Kombinationen zu finden, die bei Google eingegeben werden können. Beispielsweise wird der Suchbegriff mit W-Fragen kombiniert. In der Auswertung sieht dies wie folgt aus:
2. W-Fragen-Tool
Möchte man Suchanfragen der Nutzer analysieren, kann es sinnvoll sein, sich ihre Fragen anzuschauen. Zum einen geben die Google-Fragen Aufschluss, aber auch das W-Fragen-Tool von Seobility zeigt Euch, welche Antworten Eure Zielgruppe sucht. Es ähnelt dabei der Analyse von AnswerThePublic.
3. Keywordtool.io
Bei Keywordtool.io handelt es sich um ein kostenpflichtiges Tool, das auch eine begrenzt nutzbare kostenlose Version mit hilfreichen Funktionen anbietet. Dieses Tool zeigt im Grunde genommen die Keywords von Google-Suggest an, bietet aber weitere Features für eine Recherche. Bei der kostenpflichtigen Version werden noch das Suchvolumen und die Klickpreise angezeigt. Es ist übersichtlich und leicht zu bedienen und bietet viele Keywordvorschläge. Allerdings wird das Suchvolumen nur in der kostenpflichtigen Version angezeigt.
4. SEMrush
SEMrush bietet Euch viele Möglichkeiten und wettbewerbsbasierte Recherche, allerdings wird es für Anfänger durch viele Funktionen oftmals unübersichtlich. Alle Tools sind nur in der kostenpflichtigen Version nutzbar.
5. Ahrefs Keyword Explorer
Auch der Ahrefs Keyword Explorer ist kostenpflichtig, liefert Daten des Google Keyword Planer und bietet viele Zusatzfunktionen und eine hohe Datengenauigkeit.
5. Der Moz Keyword Explorer
Mit dem Moz Keyword Explorer könnt Ihr auch unkompliziert eine Keyword-Recherche durchführen und erhaltet Ihr semantische Keywordvorschläge. Jedoch ist das Tool kostenpflichtig und man kann nur nach einem Keyword suchen.
Häufig gestellte Fragen
Weiterführende Informationen & Quellen
- t3n betont, dass eine gründliche Keyword-Recherche zu jeder SEO-Strategie gehört. Neben dem Google Keyword Planer gibt es weitere Keyword-Tools für eine erfolgreiche Recherche: Keywordtool Pro, Moz Keyword Explorer, Metrics.tools, SECockpit, Keywords Explorer von Ahrefs, Hypersuggest, WDF*IDF Analyse Tool und Seorch Suggest.
- Ahrefs sagt, dass der Google Keyword Planer ein gutes, kostenloses Tool ist, jedoch sollte man es nicht als einziges Recherche-Tool nutzen. Ahrefs Keyword Explorer liefert zwar Unmengen an Daten, ist aber nicht kostenlos.
- Für ein gutes Ranking müssen die richtigen Keywords mit einem Tool gefunden und in einem SEO-optimierten Text eingesetzt werden. Wer langfristig Erfolg haben möchte, kommt laut gruender.de um ein kostenpflichtiges Tool nicht herum.
- Um das Ranking in der Suchmaschine zu beeinflussen, gibt es nicht viele Möglichkeiten, doch mit den richtigen Keywords ist es relativ einfach. Laut fuer-gruender.de ist die Wahl der richtigen Suchbegriffe ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Suchmaschinenoptimierung.
- Unternehmenswelt.de ist der Meinung, dass ein gutes Keyword zwei wesentliche Eigenschaften hat: (1) Keyword und Website-Content haben eine hohe Übereinstimmung (Relevanz) und (2) viele Nutzer suchen bei Google nach dem Keyword (hohes Matching, Potenzial).