Was bedeuten LSI und LSO?
Beim Verfahren Latent Semantic Indexing (LSI) werden Webseiten nach ihrem Themenbereich und nicht nach einem bestimmten Keyword indexiert. Suchmaschinen versuchen z.B. Dokumente oder Webseiten zu finden, bei denen es um das Thema Hausbau geht, auch wenn dort das Wort Hausbau selbst nicht explizit vorkommt. So können die Suchmaschinen mithilfe von LSI zwischen Dokumenten unterscheiden, in denen es wirklich um Hausbau geht und denen, in denen nur das Wort Hausbau erwähnt wird.
Ziel der LSO (der latent semantischen Optimierung) ist es, das Ranking zu verbessern, indem im Content neben dem Keyword auch viele semantisch verwandte Wörter zum Suchbegriff enthalten sind.
Bedeutung von LSI für die Suchmaschinenoptimierung
In den Anfangszeiten von Google erfolgte die Indexierung rein keywordbasiert. D.h., die Suchmaschine überprüfte die indexierten Dokumente dahingehend, ob der von einem Nutzer eingegebene Suchbegriff darin vorkommt. Eine Website, auf der das Suchwort nicht auftauchte, wurde von Google demnach gar nicht in den Suchergebnissen ausgespielt, selbst wenn das Thema der Seite exakt zur Suchanfrage gepasst hat.
Deshalb wurden früher zu semantisch sehr ähnlichen Begriffen einzelnen Landingpages erstellt.
Durch das Hummingbird Update 2013 hat sich das jedoch geändert. Mit der Algorithmus-Änderung im Zuge dieses Updates hat Google die semantische Suche/semantische Indexierung in den Fokus gerückt, wobei Google bisher selbst nicht bestätigt hat, LSI zu nutzen.
Fakt ist aber: Die Themenrelevanz einer Website bekommt seit dem Update 2013 einen viel höheren Stellenwert. Der semantische Bezug zum Keyword auf einer Landingpage ist wichtiger als die reine Nennung des Keywords. Durch die latente semantische Indexierung können demnach auch Landingpages in den Suchergebnissen auftauchen, die das Keyword gar nicht beinhalten, aber viele für das Keyword semantisch relevante Begriffe – die sogenannten LSI-Keywords.
Das bedeutet aber nicht, dass die Optimierung auf ein Haupt- und mehrere Nebenkeywords überflüssig ist. Google prüft nach wie vor, ob der Suchbegriff/die Suchphrase enthalten ist, prüft aber zugleich die thematisch passenden Dokumente auf ihre semantische Nähe zum Keyword hin. Vereinfacht gesagt: Je besser die semantische Nähe des Inhalts, desto besser ist das Ranking der Seite.
Die Reaktion der SEO-Experten auf die latent semantische Indexierung ist daher die LSO.
Was ist LSO?
LSO bedeutet Latent Semantic Optimization bzw. latente semantische Optimierung. Bei dieser Art Optimierung wird darauf geachtet, dass in den Texten Wörter bzw. Phrasen verwendet werden, die im Zusammenhang mit dem Thema des Dokuments bzw. der Webseite stehen und auch auf anderen Webseiten im Zusammenhang mit diesem Thema verwendet werden. Um am besten geeignete semantisch zusammengehörige Wörter zu finden, werden hilfreiche Tools zu Hilfe gezogen.
Weitere Möglichkeiten, LSI Keywords zu finden:
- Google Suggest
- Vorschläge für ähnliche Suchanfragen am Ende einer Ergebnisliste bei der Google-Suche
Sinn dieser Optimierung ist es, eine bessere Positionierung in den organischen Suchergebnissen zu erreichen.
Verbindung zwischen LSI und WDF*IDF
Kennt man die Kernfunktionen einer Suchmaschine, ist es auch leichter, für die Suchmaschine optimierten Content zu erstellen. Grundlage bildet hier das Vector Space Modell von Gerald Salton, auf dem die meisten Suchmaschinen basieren. In diesem Modell kommt das WDF*IDF Verfahren zum Tragen. Dabei wird ein Term aus zwei Perspektiven betrachtet:
- Häufigkeit, in der der Term im Dokument auftritt – WDF (Within Document Frequency)
- Vorkommen des Terms in allen Dokumenten – IDF (Inverse Document Frequency)
Beides wird miteinander kombiniert, um die tatsächliche Bedeutung bzw. Relevanz des Terms zu ermitteln. Durch diese Gewichtung erhält der Term einen bestimmten Platz im semantischen Raum und alle Dokumente erhalten dadurch wiederum eine bestimmte Ausrichtung im Vektorraum.
Ein Suchergebnis würde demnach folgendermaßen entstehen:
Die Suchmaschine untersucht die indexierten Dokumente in Hinblick auf deren Vektorausrichtung in Bezug zum Suchbegriff. Hierbei sind die Dokumente am relevantesten, die aus LSI Sicht am besten zum Suchbegriff passen.
Es ist also für die SEO wichtig, sich den semantischen Raum der für den Suchbegriff gut rankenden Dokumente anzuschauen, denn daraus lässt sich ableiten, wie der eigenen Text optimiert werden kann.
Weiterführende Informationen:
Siehe auch: Unser Ratgeberartikel zum Thema LSI-Keywords