Was sind versteckte Inhalte / hidden Content?
Versteckte Inhalte (hidden Content) sind Webseiten-Inhalte, die für den Betrachter einer Seite nicht sichtbar sind, wohl aber für den Suchmaschinen Crawler. Darunter fallen einerseits versteckte Texte, andererseits versteckte Links. In den meisten Fällen wird Content versteckt, um die Suchergebnisse zu manipulieren. Es gibt aber auch von Google und Co. tolerierte Möglichkeiten, Content zu verstecken.
Text verstecken
In einem versteckten Text lassen sich mehr Keywords unterbringen, um Einfluss auf das Ranking zu nehmen. Oft werden auch einfach Keyword-Aneinanderreihungen versteckt. Möglich ist das u.a. durch:
– Schrifteigenschaften – Schriftgröße in der CSS-Datei auf “Null” setzen, Schriftfarbe an die Hintergrundfarbe angleichen,
– CSS-Elemente ausblenden – durch Befehle wie “display:none” oder “visibility:hidden”
– Texte hinter Bildern verstecken
Links verstecken
Links werden u.a. deshalb versteckt, weil es sich um thematisch nicht zum Textinhalt passende Verlinkungen handelt. Sie werden nur aus dem Grund gesetzt, die Backlinkanzahl der Zielseite zu erhöhen, also wieder, um das Ranking zu beeinflussen.
Links lassen sich u.a. folgendermaßen verstecken:
– Sonderzeichen verlinken, die nur im Quellcode sichtbar sind, aber für den Seitenbetrachter unsichtbar bleiben
– Unauffällige Zeichen verlinken, z.B. Punkte, Bindestrich – diese sind zwar für den User sichtbar, aber für ihn nicht als Link erkennbar, aufgrund der geringen Größe und der Tatsache, dass derartige Zeichen oft einfach überlesen werden.
– Link ist optisch nicht für den Nutzer erkennbar, weil er nicht die typischen “Linkmerkmale” anderer externer oder interner Links aufweist, z.B. die gleiche Schriftfarbe wie der übrige Text hat und nicht unterstrichen ist. Erst, wenn man mit der Maus darüber fährt, ist der Link erkennbar.
Nutzen von Hidden Content für SEO
Mitte der 90er Jahre konnte ein Webmaster seine Seite noch relativ schnell mit ein paar “Tricks” in den Suchergebnissen nach vorn bringen. Versteckte Inhalte gehörten hier ebenfalls dazu: einfach einen Textabschnitt mit Keywords anhäufen und diesen z.B. durch weiße Textfarbe auf weißen Hintergrund für das User-Auge verschwinden lassen, nicht jedoch für den Robot.
Zu dieser Zeit waren Suchmaschinen Robots noch nicht in der Lage, diesen Text von anderen sichtbaren Textteilen zu unterscheiden. Heutzutage sind die Robots aber so weit entwickelt, dass sie diese und weitere versteckte Inhalte mühelos erkennen können.
Die Folgen versteckter Inhalte – Spam wird bestraft
Das Verstecken von Links und oder Text verstößt gegen die Webmaster-Richtlinien von Suchmaschinenbetreibern wie Google, Yahoo und Bing. Von Google z.B. gibt es eine ganz konkrete Richtlinie unter dem Titel “Verborgener Text und verborgene Links”. Immerhin ist das Vorgehen nichts anderes als eine Manipulation der Suchergebnisse und fällt damit unter den Bereich Black Hat SEO.
Wenn Sie auf Ihren Webseiten Inhalte verstecken, kann das eine Penalty (Abstrafung) nach sich ziehen. Das kann eine Einzelseite betreffen, aber auch dazu führen, dass der Suchmaschinenbetreiber die ganze Website aus dem Index ausschließt.
Die Suchalgorithmen von Google und Co. werden stetig verbessert, sodass versteckte Inhalte jeglicher Art auch immer besser erkannt werden. Es ist also nicht ratsam, diese Methode als Einflussnahme auf das Ranking zu nutzen.
Versteckte Inhalte – unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt
Nicht jede Art von Hidden Content muss eine Manipulation der Suchmaschinenergebnisse darstellen. Es kann z.B. vorkommen, dass ein Browser Bilder, Videos oder JavaScript-Dokumente nicht richtig darstellen kann. Um dem Nutzer die Informationen dennoch zugänglich zu machen, können diese im HTML Code z.B. durch Alt-Tags oder Noscript-Tags ergänzt werden. Sinnvoll ist dieses Vorgehen auch, um sämtliche Webseiteninhalte für Screenreader lesbar zu machen.
In dieser Form sind die versteckten Inhalte nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht.
Weiterhin können versteckte Inhalte in Form von White Hat SEO angewendet werden, um das Design einer Seite nicht negativ zu beeinflussen. Es kann vorkommen, dass die Optik einer Seite durch die Ergänzung von sichtbarem Text leidet, weil sie dann unübersichtlicher ist. Lösbar ist das z.B. durch:
– in Alt-Tags und in Title-Tags relevante Keywords einfügen
– Bildunterschriften für Platzierung von Keywords nutzen
– Mouse-Over-Text
– Buttons zum Ausklappen und Einklappen von Texten
Mit diesen Lösungen verwenden Sie die versteckten Inhalte richtlinienkonform und im Sinne der User. Voraussetzung ist natürlich, dass das Hinzufügen der Keywords nicht in Keyword-Stuffing ausartet.
Im Grunde genommen läuft die richtlinienkonforme Nutzung von Hidden Content darauf hinaus, dass die Inhalte, auch wenn sie versteckt sind, für den Nutzer trotzdem einen Vorteil bieten und ihm z.B. bei der Orientierung auf der Seite helfen.
Weiterführende Informationen:
Hidden Content – kein Problem?