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Must-haves für eine nutzerfreundliche Website

  • Luisa Losereit, Online-Marketing-Beraterin (Onpage)


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Beim Surfen im Internet finden User eine nutzerfreundliche Website, die durch eine gute Performance, intuitive Bedienbarkeit, klare Struktur und ein ansprechendes Webdesign überzeugt. Allerdings gibt es auch das Negativbeispiel – lange Ladezeiten, falsche Skalierung, unlogische Navigation und schrille Farben. Da unsere Zeit wertvoll und die Aufmerksamkeitsspanne kurz ist, verlassen wir diese Webseiten schnell und gehen zur Konkurrenz. Warum sollten wir uns ärgern, wenn es einfacher geht? Demzufolge hängt der digitale Erfolg zum Großteil von der Usability (Nutzerfreundlichkeit) Ihrer Webseite ab. Als funktionaler Grundpfeiler der User-Experience (UX) zielt die Usability darauf ab, dass Nutzer ihre Ziele schnell, intuitiv, zufriedenstellend und auf direktem Wege erreichen. Hierfür sollte eine Top-Webseite sowohl technisch als auch inhaltlich und strukturell gut optimiert sein.

Technik: Das Fundament der Nutzerfreundlichkeit

Bevor der User die erste Aktion vornehmen kann und sich mit Struktur, Inhalt und Ästhetik der Webseite auseinandersetzt, muss die technische Basis stimmen. Hierfür sollte die Seite zunächst schnell laden und, gemäß Mobile-First-Prinzip, auf allen Endgeräten optimal dargestellt werden. Zu den fundamentalen Must-haves im technischen Bereich gehören Responsivität (Responsive Design), Ladezeit (Page Speed) und Barrierefreiheit.

Gute Performance durch blitzschnelle Ladezeiten

Das absolute No-Go sind langsame Ladezeiten, denn nichts frustriert Besucher mehr als eine Webseite, die gar nicht oder viel zu langsam lädt. Dies erhöht das Risiko höherer Absprungraten (Bounce Rate) drastisch. Demnach gehören vor allem blitzschnelle Ladezeiten zu den wichtigsten Must-haves einer nutzerfreundlichen Webseite. Eine Verzögerung von nur wenigen Sekunden kann bereits die Conversion Rate senken.

Wichtig sind daher unter anderem auch eine gute Bildoptimierung durch Komprimierung und die Nutzung moderner Bildformate (z.B. WebP). Hinzu kommt die Minimierung von CSS– und JavaScript-Dateien sowie die Nutzung von Browser- und serverseitigem Caching, um wiederkehrenden Nutzern Inhalte schneller bereitstellen zu können. Ein entscheidender Faktor sind die von Google definierten Core Web Vitals, insbesondere der Largest Contentful Paint (LCP), der die wahrgenommene Ladegeschwindigkeit misst. Diese Kennzahlen müssen kontinuierlich überwacht werden. Grundsätzlich sollte man auf unnötige Animationen, Pop-ups, Videos oder Frames verzichten, da diese die Ladezeit beeinträchtigen und die Usability stören.

Responsive Design nach Mobile-First-Ansatz

Sobald die Seite fertig geladen ist, spielt die optimale Darstellung auf allen Endgeräten eine zentrale Rolle. Ein responsives und barrierefreies Webdesign ist heutzutage nicht nur wünschenswert, sondern zwingend erforderlich. Angesichts der Tatsache, dass über 50 % des weltweiten Traffics von mobilen Geräten stammt, muss sich das Design automatisch an jedes Endgerät – ob Smartphone, Tablet oder Desktop – anpassen. Der Mobile-First-Ansatz stellt sicher, dass die Nutzerführung und die Inhalte auch auf kleineren Bildschirmen optimal funktionieren und dargestellt werden. Darüber hinaus ist die Mobilfreundlichkeit ein entscheidender Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und wichtiger Ranking-Faktor für Suchmaschinen wie Google. Folglich sind mobile Webseiten ein Muss, um Sichtbarkeit zu erlangen.

Dies erfordert die Verwendung von flexiblen Layouts (wie Grids), skalierbaren Bildern und Medienelementen sowie das sorgfältige Testen aller Breakpoints – der Bildschirmgrößen, bei denen sich das Layout ändert. Die Anpassungsmaßnahmen müssen dabei nicht nur die Größe, sondern auch die Bedienung berücksichtigen, z.B. sind große, leicht anklickbare Schaltflächen auf Touch-Geräten unerlässlich. Darüber hinaus muss die Kompatibilität mit verschiedenen Browsern (z.B. Google Chrome, Firefox, Safari) gewährleistet sein, um allen Nutzern ein zufriedenstellendes Erlebnis zu bieten.

Barrierefreiheit: Zugänglichkeit für alle

Ein weiterer wichtiger technischer Aspekt ist die Barrierefreiheit, denn moderne Webseiten müssen für alle Nutzer zugänglich sein, einschließlich Menschen mit Behinderungen. Barrierefreiheit, deren Umsetzung meist nach WCAG-Richtlinien erfolgt, beinhaltet die Verwendung von klaren Kontrasten zwischen Text und Hintergrund, die korrekte Nutzung von Alt-Texten für Bilder und die Gewährleistung einer einfachen Bedienung über die Tastatur.

Dabei ist vor allem die Tastaturnavigation ein elementares Kriterium, denn alle interaktiven Elemente wie Links, Buttons oder Formularfelder müssen ausschließlich über die Tastatur erreichbar und bedienbar sein. Für Screenreader müssen alle Elemente korrekt mit semantischem HTML ausgezeichnet sein, um eine logische Struktur zu vermitteln. Inbegriffen ist dabei auch die Möglichkeit, den Seiteninhalt ohne Qualitätsverlust zu vergrößern (Zoom). Die Sicherstellung der Barrierefreiheit (siehe auch Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, BFSG) ist nicht nur eine ethische Frage, sondern auch ein Qualitätsmerkmal, das die Nutzerbasis erweitert und die allgemeine Usability für alle Nutzer verbessert.

Struktur und Navigation als Wegweiser für den Nutzer

Nachdem die Seite schnell geladen wurde und die Inhalte optimal auf allen Endgeräten dargestellt werden, muss die Webseite dem User eine intuitive Orientierung und Navigation ermöglichen.

Übersichtliche und durchdachte Navigation

Das strukturelle Fundament ist eine durchdachte, strukturierte und übersichtliche Informationsarchitektur. Ohne ein klares Konzept steht das Fundament einer erfolgreichen Website auf tönernen Füßen. Nutzerfreundlichkeit bedeutet, dem Besucher eine gute Orientierung zu bieten. Wichtige Bereiche wie das Unternehmensprofil (Über-uns-Seite), Leistungen oder Kontakt sollten einfach zugänglich sein und einer logischen Hierarchie folgen. In diesem Zusammenhang kann die Zielgruppenanalyse behilflich sein, die Aufschluss darüber gibt, wonach die Besucher suchen und welche Informationen am wichtigsten für sie sind. Auf dieser Grundlage kann die Struktur optimal auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt werden. Um für ein Höchstmaß an Verständlichkeit zu sorgen, sollte man die Komplexität und Tiefe reduzieren. Maßgebend ist dabei der Usability-Ansatz: „Don’t make me think“ – die Seite muss selbsterklärend sein.

Intuitive Navigationselemente

Die Navigation sollte einfach, zugänglich, intuitiv und benutzerfreundlich sein, wobei die Beachtung etablierter Konventionen aufgrund des Wiedererkennungswerts sinnvoll ist.

  • Logo und Startseite: Das Logo (meist oben links) sollte immer zur Startseite führen.
  • Menüs und Struktur: Man sollte die Hauptnavigation mit leicht verständlichen Schlagwörtern (Keywords) beschriften und immer an der gleichen Stelle platzieren. Kurze und prägnante Menüs sind langen Scroll-Listen vorzuziehen. Die Verwendung von Sticky-Headern, die beim Scrollen sichtbar bleiben, erhöht die Zugänglichkeit der Navigation.
  • Icons und Eindeutigkeit: Man sollte unverwechselbare und eindeutige Icons verwenden. Sind sie nicht eindeutig, muss ein zusätzlicher Text die Funktion erklären. Hamburger- oder Warenkorb-Icons dürfen nur für ihren spezifischen Zweck verwendet werden.
  • Breadcrumbs: Die sogenannte Breadcrumb-Navigation verbessert die Nutzerführung, indem sie dem User jederzeit zeigt, wo er sich in der Seitenstruktur befindet.
  • Suchfunktion: Eine leistungsfähige, fehlertolerante Suchfunktion mit Filter- und Sortiermöglichkeiten ist für größere Websites unverzichtbar.

Konsistenz und Übersichtlichkeit

Für den Wiedererkennungswert hat vor allem ein durchgängiger Stil eine wichtige Bedeutung und ist daher stets vorteilhaft. Konsistenz in Design und Funktionalität schafft Vertrauen und ermöglicht dem Nutzer, Erlerntes auf neue Seiten zu übertragen. Dies wird idealerweise durch einen detaillierten Style Guide sichergestellt. Konsistenz erfüllt die Erwartungshaltung des Users hinsichtlich Schriften, Farben, Designelementen und Schreibweisen über die gesamte Website hinweg. Konsistenz sorgt für Übersichtlichkeit, die oftmals als Kern der Usability betrachtet wird. Eine klare optische Trennung von Inhaltsblöcken und die Einhaltung eines einheitlichen Layout-Rasters führen zu einer besseren Übersichtlichkeit. Vermeiden Sie jedoch die Verwendung von Elementen, welche diese Klarheit stören, wie zum Beispiel nicht aussagekräftige Animationen ohne Stopp-Funktion oder die Animation zentraler Elemente wie des Logos.

Design und Inhalt – mit visuellen Elementen Interaktion anregen

Selbstverständlich kombiniert eine nutzerfreundliche Webseite Funktion mit Ästhetik. Dabei sollte das Design, den meisten Menschen auf Anhieb gefallen und zur Marke passen, ohne dabei Abzüge bei der Funktionalität zu machen.

Optische Klarheit und Typografie

Ebenso wie bei den strukturellen Optimierungsmaßnahmen geht es auch beim Inhalt um optische Klarheit, d.h. man sollte nicht zu viele unterschiedliche Farben, Stile oder Schriftarten verwenden und auf Einheitlichkeit setzen.

  • Lesbarkeit: Ihre Texte sollten lesbar, gut strukturiert und verständlich sein. Eine gut lesbare Schriftart und eine konsistente Schriftgröße sind Must-haves der inhaltlichen Optimierung. Achten Sie auf eine moderate Zeilenlänge und einen ausreichenden Zeilenabstand, um die Augen beim Lesen nicht zu ermüden. Verwenden Sie websichere Schriftarten und prüfen Sie deren Ladezeit.
  • Kontraste: Kontraste sind wichtig, besonders zwischen Text und Hintergrund. Farben, die nicht kontrastieren und sich zu ähnlich sind, beeinträchtigen die Lesbarkeit; der Text muss klar vom Hintergrund abgesetzt sein.

Hochwertiger Content mit Mehrwert

Content is King, aber diese Aussage gilt nur für hochwertigen Content mit Mehrwert. Ihre Texte sollten sowohl leicht verständlich als auch lesbar sein, aber auch „scanbar“. Lange Fließtexte schrecken Nutzer ab, daher sind Strukturierungshilfen, wie z.B. Absätze, Zwischenüberschriften (H2-H4), Tabellen, Infografiken, Aufzählungen und Listen, hilfreich, damit der Leser den Text scannen kann. Hochwertige Texte zeichnen sich durch folgende Aspekte aus:

  • Lesbarkeit: Verwenden Sie eine leicht verständliche Sprache, indem Sie kurze Sätze formulieren und diese mithilfe von Übergangswörtern logisch verknüpfen. Vermeiden Sie Schachtelsätze, Passivkonstruktionen und Fremdwörter. Die Leseransprache muss zur Zielgruppe passen.
  • Struktur: Strukturieren Sie Ihren Text durch überschaubare Absätze mit prägnanten Zwischenüberschriften (H2-H4). Setzen Sie auch Auflockerungs- und Strukturierungselemente wie Aufzählungen, Listen, Infografiken und Tabellen gezielt ein, um Textblöcke aufzubrechen und komplexe Inhalte schneller erfassbar zu machen.

Visuelle Hierarchien

Eine visuelle Hierarchie hilft dem Nutzer ebenfalls bei der Orientierung auf der Webseite und lenkt dessen Blick. Sie gilt als wichtiges Werkzeug, um die Aufmerksamkeit des Nutzers gezielt zu steuern und sorgt dafür, dass Ihre wichtigsten Elemente (z.B. CTA) zuerst wahrgenommen werden. Nutzen Sie Kontrast, Größe und Leerraum strategisch, um eine klare Leseführung zu schaffen. Dies ist besonders entscheidend, da Nutzer Webseiten meist nach dem F- oder Z-Muster scannen, anstatt sie Wort für Wort zu lesen. Platzieren Sie alle konversionsrelevanten Inhalte entlang dieser Blickpfade.

Überdies sollten visuelle Elemente wie Fotos, Grafiken oder Statistiken textlastige Seiten auflockern und die Marke unterstreichen – ihre primäre Funktion bleibt jedoch die Unterstützung der Information, nicht die Ablenkung. Achten Sie darauf, dass alle Medien optimiert sind, um die Performance nicht zu beeinträchtigen.

Interaktion und Kommunikation

Ihre Seite performt gut, ist übersichtlich und gut strukturiert, intuitiv bedienbar, optisch ansprechend und bietet Inhalte mit Mehrwert, die zur Interaktion bzw. Aktion anregen? Herzlichen Glückwunsch, dann haben Sie bereits die wichtigsten Optimierungsmaßnahmen für eine nutzerfreundliche Webseite erfolgreich umgesetzt. Ziel ist es nun, dass die User eine gewünschte Aktion durchführen. Da wir Konversionen erzielen möchten, sollte Ihre Webseite vor allem zu spezifischen Aktionen animieren, z.B. zum Kauf eines Produkts, zum Abschluss eines Abonnements oder zur Anmeldung Ihres Newsletters. Motivieren Sie daher Ihre Besucher zur gewünschten Aktion.

Effektive Call-to-Actions (CTAs)

Damit User eine Aktion durchführen können, benötigen Sie überzeugende Call-to-Actions (CTAs), die klar formuliert, visuell ansprechend und strategisch platziert sind. Verwenden Sie handlungsorientierte Formulierungen wie „Jetzt testen“ oder „Kontaktieren Sie uns“, um die Interaktion zu fördern. Eindeutige Schaltflächen in ausreichender Größe und mit klarer Beschriftung sind hierbei Pflicht, d.h. Buttons und Links sollten visuell vom Fließtext abgrenzbar sein, und die Linkbezeichnung sollte eindeutig sein, damit der Nutzer nicht lange nachdenken muss. Bei Kontaktformularen sind eindeutige Fehlerhinweise, das Merken korrekt ausgefüllter Felder und die Kennzeichnung aller Pflichtfelder essenzielle Usability-Regeln.

Kommunikation und Hilfe durch FAQ

Ebenso spielt auch die Glaubwürdigkeit der Inhalte, die Transparenz der Webseite und das Vertrauen der Nutzer in die Webseite eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, eine Aktion durchzuführen. Sie können Nutzer motivieren, eine Aktion durchzuführen, jedoch müssen die User auch der Webseite vertrauen können. Ein Höchstmaß an Transparenz ist oftmals der richtige Weg, um das Vertrauen Ihrer potenziellen Kunden zu erlangen. Hierbei sind detaillierte Kontaktdaten und Produktinformationen entscheidend, aber auch Erläuterungen zum Versand und den Zahlungsmethoden sowie Hilfestellungen (FAQ, Kundenservice). Bieten Sie jederzeit Hilfestellungen an, sei es durch leicht auffindbare Kontaktmöglichkeiten oder gut strukturierte FAQ-Bereiche.

Die Website muss Glaubwürdigkeit, Transparenz und rechtliche Klarheit ausstrahlen. Ferner gehört hierzu auch, die Einhaltung der DSGVO-Konformität, das Vorhandensein realistischer Leistungsbeschreibungen und die klare Darstellung von Sicherheitsmerkmalen wie SSL-Zertifikaten. Eine Website, die alle Konventionen beachtet und rechtskonform ist, gilt als vertrauenswürdig.

Quellen

Usability – So gestaltest du eine benutzerfreundliche Website | webdesign-journal.de

12 Tipps für eine benutzerfreundliche Website | heise.de

Webdesign Trends 2024: Must-haves für Unternehmen im ländlichen Raum | starts.design

Website-Layout: Unverzichtbare Website-Elemente | hoststar.at

Usability: Die 5 wichtigsten Regeln, damit Ihre Website erfolgreich ist | cvh-design.de

Webdesign-Must-Haves für eine moderne, UX-optimierte Website | nifux.com

Der Web-Usability Leitfaden (PDF-Dokument)| hs-offenburg.de

Gute Webseite gestalten – 9 starke Webdesign-Tipps | webwirbel.de

Website Usability: 13 Tipps, wie du deine Website nutzerfreundlicher gestaltest | acquisa.de

Die 10 Must-haves für eine erfolgreiche Website | allaboutdesigns.de

Die Grundprinzipien von Website-Usability |  99designs.de

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