Was ist Affiliate Tracking?
Das Affiliate Tracking gehört zu den wichtigsten Bestandteilen des Affiliate Marketing, denn ohne Tracking wäre keine Zuordnung des Publishers und infolgedessen auch keine Auszahlung der Provision möglich. Es gibt verschiedene Tracking-Methoden im Affiliate, die vom Partnerprogramm abhängen bzw. auch vom Publisher bestimmt werden können.
Bedeutung des Tracking für Affiliate
Die wichtigste Funktion des Tracking im Affiliate Marketing besteht darin, zu ermitteln, über welchen Publisher der Kauf/der Lead vermittelt wurde, damit diesem Publisher die Provision zugeordnet werden kann.
Das Tracking ist zudem wichtig, um den Überblick über den ROAS (Return on Advertising Spend) zu behalten und genau zu wissen, über welche Plattformen die Verkäufe oder Leads generiert werden bzw. wie produktiv die jeweiligen Partner sind. Nur so sind Optimierungen der Affiliate Marketing Kampagnen möglich.
Tracking zur Publisher Zuordnung
Mit der Anmeldung in einem Affiliate Netzwerk erhalten Publisher eine eindeutige ID. Diese ID taucht dann in allen Werbemitteln auf, die über das Affiliate Partnerprogramm angeboten werden. Auch die ID des Händlers ist im Affiliate Link enthalten, sodass immer eine exakte Zuordnung von Publishern und Advertisern und die korrekte Zuordnung der Provision möglich ist.
Wie funktioniert Affiliate Tracking?
Im Affiliate Marketing werden verschiedene Tracking-Methoden genutzt. Die wichtigsten im Überblick:
Affiliate Tracking mit Cookies
Das Cookie-Tracking ist die meistgenutzte Tracking-Methode im Affiliate Marketing. Stimmt der Besucher dem Cookie-Tracking zu, wird im Browser des Nutzers eine Textdatei – das Cookie – gespeichert. Dadurch lässt sich das weitere Verhalten des Nutzers im Internet verfolgen. Mit dem Tracking ist es z.B. möglich, zu ermitteln, welche Unterseiten der Nutzer angeklickt hat, wie groß seine Verweildauer ist oder was er auf der Website über die Suchfunktion eingegeben hat.
Das Cookie wird standardmäßig 30 Tage gespeichert, kann aber beim Programm-Setup vom Händler individuell festgelegt werden.
Im Affiliate Marketing gilt oft die Regel „Last Cookie Wins“, d.h., der Publisher bekommt die Provision, mit dem der Kunde den letzten Kontakt vor dem Kaufabschluss hatte.
Vorteile des Cookie-Tracking |
Nachteile des Cookie-Tracking |
Transaktionen können auch zu späterem Zeitpunkt dem Affiliate zugeordnet werden (je nach Cookie-Laufzeit). | Cookies können jederzeit im Browser gelöscht werden, was das Tracking verhindert. Auch Surfen im Inkognito-Modus verhindert Cookie-Tracking.
Außerdem ist das Cookie-Tracking browserabhängig. |
Weiterführende Informationen: BGH-Urteil zur Cookie-Einwilligung
Affiliate Tracking mit Fingerprint
Bei dieser Tracking-Methode wird ein „Fingerabdruck“ des vom Besucher genutzten Geräts erstellt. Diese digitale Signatur enthält alle Informationen, die für die Zuordnung von Publisher und Advertiser erforderlich sind. Auch für eine Auswertung der Performance der Affiliate Marketing Kampagnen liefert Fingerprint-Tracking die notwendigen Daten. Mittlerweile ist auch browserübergreifendes Tracking mit dieser Methode möglich.
Vorteile des Fingerprint-Tracking |
Nachteile des Fingerprint-Tracking |
Es werden keine sensiblen Daten vom Nutzer gesammelt. | Datenschutz: Misstrauen des Nutzers, da Fingerabdruck nicht gelöscht wird. |
Affiliate Tracking mit Postview
Bei dieser Methode wird das Tracking auch über Cookies im Browser generiert, allerdings wird beim Postview-Tracking nur gespeichert, dass die Werbung angezeigt wurde. Der Publisher erhält also die Provision, obwohl der Nutzer nicht auf die Werbung geklickt hat.
Vorteile des Postview-Tracking |
Nachteile des Postview-Tracking |
Höhere Wahrscheinlichkeit für Provision, da kein Klick auf die Werbung erforderlich ist. | Provision wird fällig unabhängig davon, ob die Werbung bewusst oder unbewusst wahrgenommen wurde.
Gefahr von Missbrauch durch den Publisher ist sehr hoch. |
Affiliate Tracking mit Session-ID
Das Session-Tracking funktioniert folgendermaßen: Jeder Besucher, der eine Händler-Website über einen Affiliate Link besucht, erhält automatisch eine Session-ID. Die Vermittlung der Session-ID kann über verschiedene Methoden erfolgen, z.B. durch eine Autorisierung des Nutzers oder URL Rewriting (dem Besucher werden über die URL Parameter zugewiesen).
Dank des Session-Tracking ist es möglich, alle Aktivitäten auf der Händler-Website nachzuvollziehen. Der Affiliate erhält seine Provision, sobald der Nutzer (auf dem Weg über den Affiliate Link) auf der Händler-Seite einen Kauf getätigt hat.
Vorteile des Session-Tracking |
Nachteile des Session-Tracking |
Funktioniert auch ohne Cookies, Daten des Browserverlaufs können nicht gelöscht werden. | Session wird bei Schließen des Browsers beendet. |
Affiliate Tracking mit Pixel
Bei Tracking Pixeln handelt es sich um kleine Grafiken, die automatisch beim Aufrufen einer Website geladen werden. Das Pixel wird auf der Zielseite des Händlers (alternativ im Google Tag Manager) im Quellcode eingebaut. Wird das Pixel geladen, weil eine Conversion erfolgte, erhält der Betreiber des Affiliate Netzwerks eine Benachrichtigung dazu, inklusive aller Informationen wie Gesamtumsatz und prozentuale Provision.
Vorteile des Pixel-Tracking |
Nachteile des Pixel-Tracking |
Merchant profitiert von einfacher Umsetzung.
Affiliate Netzwerk erhält automatische Bestätigung bei erfolgreicher Conversion – größere Sicherheit für den Affiliate bei der Abrechnung. |
Pixel-Tracking funktioniert nicht, wenn Besucher Anzeigefunktion der Bilder deaktiviert haben. |
Tracking der Customer Journey im Affiliate Marketing
Die Customer Journey bezeichnet den gesamten Weg eines Nutzers vom ersten Kontakt bis zum Kaufabschluss. Es ist technisch möglich, alle Berührungspunkte des Nutzers auf seiner Customer Journey und somit die Performance der verschiedenen Marketing-Kanäle nachzuvollziehen.
Das Customer Journey Tracking ist aber auch deshalb für Affiliate Marketing interessant, weil damit die Vergütung angepasst werden kann. Bei den meisten Affiliate Netzwerken wird das Modell Last-Cookie-Wins genutzt, bei dem der Affiliate die Provision bekommt, der die „letzte Station“ vor dem Kauf bildet. Damit gehen alle Publisher leer aus, die vorher Klicks oder Views generiert haben. Trackt man hingegen alle Schritte der Customer Journey können auch diese Affiliates an der Provision beteiligt werden, was insgesamt eine gerechtere Vergütung bedeutet. Immerhin kann auch eine Inspiration über einen Blog oder ein Magazin ein wichtiger Faktor für einen Kauf sein, bzw. wäre der Kauf ohne den Input des Blogbeitrags womöglich gar nicht zustande gekommen.
Affiliate Tracking mit Google Analytics
Neben dem Tracking über Affiliate Netzwerke können die Conversions auch über Google Analytics gemessen werden, sofern hierfür der entsprechende Trackingcode implementiert ist. Der Vorteil: Sie können besser nachvollziehen, woher der Nutzer ursprünglich kommt und mit diesen Daten genauer auswerten, welcher Akquise-Kanal am besten funktioniert.
Beispiele für Tracking-Möglichkeiten mit Google Analytics:
Zielgruppe
Im Zielgruppenbericht können Sie z.B. die aktiven Nutzerzahlen in einem bestimmten Zeitraum auswerten oder Nutzer nach demografischen Merkmalen auswerten.
Aquisition
Hier können die Besucherquellen der Website ermittelt werden, z.B. ob Besucher die Seite über direkte Eingabe im Browser besuchen oder über die Google-Suche.