Skip to main content

Gendern und SEO: Unsere Tipps

  • SEO-Küche Logo


PDF herunterladen

Gendern und SEO – das solltet Ihr für ein erfolgreiches gendergerechtes SEO beachten

Das Thema der genderneutralen Sprache pulsiert und gewinnt zunehmend an Bedeutung. So sind mittlerweile unterschiedlichste Branchen dazu übergegangen, die Inhalte ihres Internetauftritts gendersensibel zu formulieren. Gendern und SEO wird also ein Thema werden.

Von dieser Entwicklung scheint sich Google bislang allerdings noch nicht beeindrucken zu lassen. So neigt die Suchmaschine dazu, Seiten mit genderneutral formuliertem Content weiter unten in den Suchergebnissen zu platzieren. Wie geht man also vor, um hier möglichst keinen Nachteil zu erleiden? Wir zeigen Euch, was Ihr beachten solltet, um gendergerechte Inhalte und ein gutes Ranking auf einen Nenner zu bringen.

Warum lohnt sich gendergerechtes SEO?

Sprache ist ständig im Wandel und spiegelt aktuelle gesellschaftliche Einflüsse wider. Im Zuge des Bestrebens nach Gleichberechtigung ist es daher plausibel, dies auch in einer gendergerechten Sprache auszudrücken, in der Frauen explizit mit angesprochen werden. Denn auch wenn das generische Maskulinum theoretisch beide Geschlechter mit einbezieht, haben Studien gezeigt, dass sich die meisten Menschen bei Begriffen wie “Berater” oder “Ärzte” ausschließlich männliche Personen vorstellen.

Je nach Branche erzielt man durch genderneutrale Sprache natürlich auch eine positivere Außenwirkung auf (potenzielle) Kunden und Kundinnen. Und nicht zuletzt muss die gendergerechte Form in einigen Bereichen mittlerweile sogar verpflichtend verwendet werden, wie beispielsweise bei Stellenanzeigen. Zusätzlich sollte man auch über Barrierefreiheit bei Webseiten zumindest nachdenken.

So geht Google mit gendergerechter Sprache um

Drei gängige Varianten der gendergerechten Formulierung, die sowohl Männer als auch Frauen miteinbezieht, sind aktuell das Gendersternchen (SEO-Berater*in), der Doppelpunkt (SEO-Berater:in) und das Binnen-I (SEO-BeraterIn). Diese Schreibweisen werden von immer mehr Unternehmen verwendet, so dass dieses Schriftbild für unsere Augen längst nicht mehr ungewohnt ist. Wie aber interpretiert die Suchmaschine diese Varianten?

Gendersternchen

Gibt man den Begriff “SEO-Berater*in” in das Suchfeld ein, wird das Gendersternchen von Google offenbar komplett ignoriert und es werden nur Suchergebnisse ausgespielt, die den maskulinen Begriff “SEO-Berater” enthalten:

gendern und seo beispiel
Google ignoriert das Gender Sternchen bisher.

Doppelpunkt

Ähnlich verhält es sich mit dem Doppelpunkt, auch hier liefert Google fast ausschließlich Ergebnisse mit der maskulinen Form. Ausnahmen gibt es beispielsweise hier:

Hier wird der Begriff mit einem Schrägstrich geschrieben, was ebenfalls eine Variante der genderneutralen Schreibweise darstellt.

gendern seo doppelpunkt schrägstrich
Ab und zu findet man in den Google Suchergebnissen doch genderneutrale Title.

Binnen-I

Die Suchergebnisse für “SEO-BeraterIn” fallen hingegen genau umgekehrt aus. Denn da Groß- und Kleinschreibung bei der Google-Suche irrelevant sind, interpretiert die Suchmaschine das Binnen-I schlicht als “normales” I und liefert überwiegend Ergebnisse, die sich auf die weibliche Form beziehen:

gendern seo tipps binnen-i
Das Binnen-I interpretiert Google bisher als normales i.

Insgesamt lässt sich also schlussfolgern, dass die Suchmaschine bislang Schwierigkeiten bei der Interpretation genderneutraler Schreibvarianten hat und keine passenden Ergebnisse dazu ausliefert.

Hinzu kommt, dass die meisten Personen nach wie vor dazu neigen, eher nach der männlichen als nach der weiblichen Form zu suchen, wodurch Seiteninhalte mit der maskulinen Form auch besser ranken.

Ein suchmaschinenfreundlicher, gendergerechter Text sollte also möglichst barrierefrei sein und darüber hinaus die Gewohnheiten der Nutzer und Nutzerinnen bei der Google-Suche berücksichtigen. Das macht Gendern und SEO zugleich zu einer kleinen Herausforderung.

So bringt Ihr SEO und Gendern dennoch auf einen Nenner

Zunächst einmal solltet Ihr Euch auf eine einheitliche genderneutrale Schreibweise festlegen, die Ihr dann auf der gesamten Website verwendet. Egal, ob Ihr Euch beispielsweise dafür entscheidet, die männliche und weibliche Form separat aufzugliedern, oder das Gendersternchen, Binnen-I etc. verwenden möchtet: richtet Eure Wahl vorrangig nach den Präferenzen Eurer Zielgruppe – und nicht nach den Vorlieben der Suchmaschine.

Damit Euch anschließend gendergerechte UND suchmaschinenfreundliche Inhalte gelingen, beachtet außerdem folgende Tipps:

  • Nutzt geschlechtsneutrale Formulierungen, welche die Leistung anstatt der Person betont, also beispielsweise “Texterstellung” anstelle von “Texter” und “Texterin”. Damit bezieht Ihr ganz nebenbei auch nicht-binäre Personen mit ein, also Personen, die sich weder eindeutig als männlich noch als weiblich identifizieren. Als Hilfestellung könnt Ihr genderneutrale Wörterbücher, wie z. B. geschicktgendern.de, zurate ziehen.
  • Verwendet Relativsätze, wie z. B. “Jeder, der bzgl. der Suchmaschinenoptimierung beratend tätig ist” anstatt “SEO-Berater” und “SEO-Beraterin”
  • Etwas tricksen lässt sich auch, indem man männliche Varianten einfach “versteckt”, beispielsweise in den Bild-Dateinamen, in der URL-Bezeichnung, in den Alt-Attributen oder in den Metaangaben.
  • Nutzt Partizipien, also beispielsweise “beraten von…” anstatt “Berater” und “Beraterin”.
  • Content is King bzw. Queen: das gilt natürlich auch beim gendersensiblen SEO. Achtet deshalb auf einen natürlichen Lesefluss und schreibt Eure Texte in erster Linie für Eure Zielgruppe und nicht für die Suchmaschine. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts werdet Ihr auch merken, dass es sich nicht immer vermeiden lässt, doch einmal “SEO-Berater*in” oder eine andere Variante der gendergerechten Schreibweise zu verwenden. Das ist völlig legitim, und in jedem Fall vorteilhafter für das Ranking, als Texte, die sich am Ende völlig unnatürlich und “sperrig” lesen.

Gewöhnt Ihr Euch mit Hilfe dieser Tipps gendersensibles Texten an und ziehen genügend Menschen mit der Zeit nach, wird sich auch die Suchmaschine allmählich daran gewöhnen und ihre Suchergebnisse auf Dauer entsprechend präziser ausspielen.

Fazit: SEO und Gendern – Herausforderung, aber machbar und lohnenswert

Aller Anfang ist schwer und eine konsequent genderneutrale Formulierung zu Beginn natürlich erst einmal ungewohnt. Beachtet Ihr allerdings einige Tipps, geht Euch genderneutrales SEO schon bald ganz einfach von der Hand – versprochen.

Und die Mühe lohnt sich gleich mehrfach: sei es für einen weiteren Schritt in Richtung Gleichberechtigung, die sich nun auch in unserer Sprache widerspiegelt, oder für eine positivere Außenwirkung auf Eure Zielgruppe. Denn sprachlicher Wandel lässt sich nicht auf Dauer ignorieren. “Man muss mit der Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit” – dieses Sprichwort trifft auch und vor allem auf den Bereich des Online Marketings zu.

Titelbild © kebox / stock.adobe.com

Kommentare

Sehr interessantes Thema! Ich bin gespannt ob die Google Ergebnisse in naher Zukunft deutlich anders ausschauen.

Ich finde das Thema wichtig und spannend. Danke für die Hinweise.
Was mir auf dieser Seite auffällt: Ihr schreibt einen Artikel über das Gendern und wie einfach es geht. Und dann steht ganz unten "Über den Verfasser", obwohl es in diesem Fall eine Autorin ist.
Dabei gibt es eine ganz einfache Alternative: "Geschrieben / Verfasst / Veröffentlicht von"

Hallo Jasmin, vielen Dank für den Hinweis. Damit hast Du selbstverständlich recht und wir werden dies ändern. Vielen Dank!


Hast du eine Frage oder Meinung zum Artikel? Schreib uns gerne etwas in die Kommentare.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht

Jetzt den SEO-Küche-Newsletter abonnieren

Ähnliche Beiträge

Person bei der Budgetierung und Berechnung mit Taschenrechner und Notizbuch

SEA-Budgetierung – Wie viel Werbung braucht mein Unternehmen?

  • luisa
  • von Luisa Losereit
  • 07.07.2025

Die Frage „Wie viel Werbung braucht mein Unternehmen“ ist eine der komplexesten Herausforderungen im Online-Marketing. Dabei geht sie weit über die Festlegung der finanziellen Mittel bzw. die bloße SEA-Budgetierung hinaus. Vielmehr geht es auch um die Wahl der optimalen Intensität und die Bestimmung des passenden Umfangs der Werbemaßnahmen für Ihr […]

Google Core Update Juni 2025 - Search Status Dashboard

Google rollt Juni Core Update 2025 aus – was sich aktuell beobachten lässt

  • marie berauer
  • von Marie
  • 03.07.2025

Die wichtigsten Fakten zum Juni Core Update 2025 auf einen Blick: Start: 30.06.2025 Rollout-Zeitraum: 3 Wochen Fokus: Qualität und Relevanz von Inhalten Empfohlene Maßnahmen für Betroffene: Content-Audit durchführen, Mehrwert klar erkennbar machen, E-E-A-T stärken Zum 30.06. startete der Rollout des Juni Core Update 2025. Laut Google handelt es sich dabei […]

Gestaltung von Wireframes und visuellen Elementen im UX-Design

Warum visuelle Elemente die Performance steigern

  • SEO-Küche Logo
  • von SEO-Küche
  • 30.06.2025

Webdesign ist weitaus mehr als bloße Ästhetik und hat neben einem optisch ansprechenden Design auch technische, strukturelle und visuelle Funktionen zu erfüllen. Effektives Webdesign ist ein entscheidender Faktor, der die Performance einer Webseite maßgeblich beeinflusst – von der Nutzererfahrung bis zum Ranking. Vor allem die visuellen Elemente spielen in diesem […]

Person arbeitet an Blogartikel auf Laptop mit Notizblock und Smartphone

Die perfekte Blog-Strategie für KMU

  • luisa
  • von Luisa Losereit
  • 23.06.2025

Der Unternehmensblog ist ein wichtiger Bestandteil der SEO-Strategie und kann für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) entscheidende Vorteile bieten – besonders dann, wenn man hohe Kosten für bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA) vermeiden möchte. Es ist eine kostengünstige Methode, mithilfe von informativen Inhalten, organischen Traffic auf Ihre Webseite zu leiten und somit […]

website traffic verluste titelbild

KI-Traffic messen: Wie Sie mit dem AI-Traffic-Insights-Dashboard Zugriffe über ChatGPT & Co. sichtbar machen

  • Oliver Lindner / Gründer und Geschäftsführer
  • von Oliver Lindner
  • 23.06.2025

KI-Traffic messen: Wie Sie mit dem AI-Traffic-Insights-Dashboard Zugriffe über ChatGPT & Co. sichtbar machen Die Art und Weise, wie Menschen online Informationen suchen, befindet sich in einem rasanten Wandel. Klassische Suchmaschinen wie Google bekommen zunehmend Konkurrenz durch KI-gestützte Systeme wie ChatGPT, Perplexity, Gemini oder Claude. Millionen von Nutzer:innen fragen nicht […]

Produkte in ChatGPT

Produkte in ChatGPT sichtbar machen: So funktioniert’s

  • Oliver Lindner / Gründer und Geschäftsführer
  • von Oliver Lindner
  • 21.06.2025

Die Produktsuche verändert sich. Mit der neuen Funktion von ChatGPT rückt Künstliche Intelligenz noch näher an den Kaufentscheidungsprozess heran. In Zukunft zeigt ChatGPT bei suchbasierten Anfragen mit Kaufabsicht konkrete Produktempfehlungen an – unabhängig, ohne Werbung und direkt im Chat. Ein Beispiel: Bei Anfragen wie „Geschenkideen für Hobbyköche“ oder „Noise-Cancelling-Kopfhörer unter […]