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URL-Redirects: Weiterleitungen einrichten und Traffic-Verlust vermeiden

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Durch eine URL-Redirect werden URLs temporär oder permanent umgeleitet und Fehlermeldungen verhindert. Bei der Suchmaschinenoptimierung sind Weiterleitungen ein wichtiges Instrument, um URLs auf eine neue URL umzuleiten. Besonders wichtig ist dieses Wissen bei einem Relaunch oder Domainumzug.

Allerdings kann man bei der Verwendung der URL-Redirects auch einiges falsch machen, da erläutern wir Euch nun, welche Umleitungen es gibt, worauf Ihr unbedingt achten solltet und wie Ihr Weiterleitungen richtig einsetzt.

Was sind URL-Redirects?

URL-Redirect bedeutet übersetzt „URL-Weiterleitung“ oder „URL-Umleitung“ und eine Technik, mit der eine Webseite und deren Unterseiten unter mehr als einer URL verfügbar gemacht werden können. Versucht der Browser eine umgeleitete URL zu öffnen, dann wird die Seite mit einer anderen URL geöffnet. Eine URL-Weiterleitung wird meist nach einem Umzug oder einem Relaunch einer Webseite benötigt, um Besucher von einer veralteten URL zu einer neuen zu leiten. Es gibt unterschiedliche Arten von URL-Redirects, die entweder temporär oder permanent sein können.

Wozu dienen URL-Redirects?

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum man URL-Weiterleitungen nutzen sollte und kann. Demzufolge können 301-Weiterleitungen bei einem Domainumzug für einen reibungslosen Übergang von einer alten zu einer neuen Domain sinnvoll sein. Weitere Gründe für die Nutzung einer URL-Redirect:

  • Der Landingpage Startseite ist über verschiedene URLs erreichbar, z.B. mit www und ohne www. Dabei wählt man eine URL als zu indexierende URL und die anderen URLs werden mithilfe der URL-Weiterleitung umgeleitet, um Duplicate Content zu vermeiden.
  • Zusammenführung verschiedener Webprojekte, die sich auf unterschiedlichen Domains Eine URL-Redirect sorgt dafür, dass die alten URLs auf die neuen URLs umgeleitet wird.
  • Überarbeitung der Webseiten-Struktur. Die URLs haben sich verändert und neue Verzeichnisse sind entstanden oder gelöscht worden, dann hilft eine URL-Redirect weiter. Um 404-Fehlerseiten zu vermeiden, die Usability zu erhalten und den Linkjuice weiterzugeben, müsst Ihr Weiterleitungen nutzen.
  • Durch die Verwendung von Geotargeting wird mithilfe der Standortbestimmung des Nutzers eine passende Sprach- und Länderversion der Webseite angezeigt, für die permanente URL-Redirects notwendig sind.
  • Bei Affiliate-Marketing sind URL-Umleitungen notwendig.
  • Umleitungen auf ein spezifisches Endgerät benötigen auch eine URL-Redirect.
  • Beim Umstellen von HTTP zu HTTPS werden auch URL-Weiterleitungen verwendet, um Duplicate Content zu vermeiden.
  • Umleitungen einer www-Seite auf eine Version ohne www oder umgekehrt.

Welche Arten von URL-Weiterleitungen gibt es?

Man unterscheidet zwischen serverseitigen und clientseitigen Umleitungen, wobei die serverseitigen 301- und 302-Umleitungen am meisten genutzt werden. Besonders häufig wird auch der clientseitige Meta-Refresh genutzt. In den folgenden Abschnitten möchten wir Euch kurz erläutern, worin die Unterschiede zwischen den beiden URL-Umleitungsarten liegen.

Wann setzt man welche URL-Umleitung ein?

Anwendung Temporär oder Permanent? Statuscode
Relaunch einer Webseite permanent 301
Änderung der URL-Struktur permanent 301
Geotargeting temporär 302, 307
Affiliate-Marketing temporär 302
URL-Bündelung permanent 301

Serverseitige URL-Umleitungen

Serverseitige Redirects finden statt, wenn ein http-Request gesendet wird, d.h. wenn ein Client (Browser oder Bot) eine URL abruft und somit einen Request an einen Webserver stellt, der wiederum einen Statuscode sendet. Bei serverseitigen Redirects gibt der Server das Signal, dass das gewünschte Dokument zu einer anderen URL weitergeleitet wird. Der Client (Browser) öffnet dann die neue URL und der User gelangt zur neuen Seite. Der Prozess vollzieht sich in wenigen Sekunden.

Es gibt unterschiedliche Arten von serverseitigen Umleitungen, wobei alle eine spezifische Funktion haben.

Die permanente 301-Weiterleitung

Die permanente 301-Umleitung ist eine der wichtigsten für SEO-Maßnahmen, da sie den Linkjuice überträgt und alle wichtigen Rankingsignale an die neue URL überträgt.

301-Redirects werden genutzt für

  • einen permanenten Domain-Umzug.
  • einen permanenten Dokumenten-Umzug.
  • die Änderung eines Seitenprotokolls (HTTP zu HTTPS).
  • die permanente Änderung der URL-Struktur.

Da es sich um eine dauerhafte Umleitung handelt, eignet sie sich nicht um auf saisonal verfügbare Produkte umzuleiten.

Beim Umzug der alten URL auf die neue, braucht Google Zeit, um die neue URL zu indexieren und die alte zu ersetzen. Für kleinere Seiten werden hierfür meist nur wenige Tage benötigt, bei größeren Webprojekten jedoch länger.

301-Weiterleitung einrichten

Die 301-Redirects werden über die .htaccess-Datei eines Apache-Servers oder mit PHP implementiert.

Für die Integration der .htaccess-Weiterleitung braucht Ihr das Apache Modulmod rewrite“.

apache modul mod rewrite
Abb.1: Apache Module mod_rewrite.

Die Datei weist aus, auf welche URL der Browser umgeleitet werden muss, wobei der Code wie folgt aussehen könnte:


RewriteEngine On
RewriteBase /
RewriteRule alteseite.html neueseite.html [R=301]

Für die PHP-Weiterleitung benötigt Ihr ein Codesnippet im Header des HTML-Dokuments. Wird die Seite im Browser aufgerufen, gelangt der User auf die neue URL.

Mehr über permanente Redirects findet ihr auch in unserem Ratgeber zum Thema: 301-Weiterleitung einrichten.

Die temporäre 302-Weiterleitung

Die 302-Redirects zeigen dem Client an, dass das gewünschte Dokument temporär unter einer anderen URL verfügbar ist. Wie die 301-Redirect überträgt auch diese Weiterleitung den PageRank und wichtige SEO-Signale an die die neue URL.

302-Redirect werden für vorübergehende Weiterleitungen genutzt, z.B., um auf saisonale Produkte oder Aktionsseiten umzuleiten. Sie sollten keinesfalls dauerhaft genutzt werden.

302-Weiterleitung einrichten

Auch hierfür ist die .htaccess-Datei oder PHP notwendig.


RewriteEngine On
RewriteBase /
RewriteRule seitealt.html seiteneu.html [R=302]

Die temporäre 307-Weiterleitung

Die temporäre 307-Umleitung sollte nicht dauerhaft genutzt werden und kommt meist zum Einsatz, wenn eine URL nur kurzfristig umgeleitet werden soll, z.B. bei einer Serverwartung.

Um einen Überblick über alle Umleitungen und ihre Funktionsweisen zu erhalten, empfehlen wir Euch unseren Artikel „Bedeutung der HTTP-Status-Codes“ zu lesen.

Clientseitige URL-Umleitungen

Bei clientseitigen Weiterleitungen erfolgt die Umleitung nicht durch den Server, sondern vom Client (Browser). Man geht davon aus, dass serverseitige Weiterleitungen besser geeignet sind, daher gibt es nur wenige clientseitige Redirects. Hierzu zählen JavaScript-Umleitungen, die für die interne Weiterleitung genutzt werden.

JavaScript-Weiterleitungen

JavaScript-Weiterleitungen benötigten einen Client, der JavaScript interpretieren kann. Ist die Interpretation nicht möglich, schlägt die Umleitung fehl. Daher sind serverseitige Redirects bevorzugt.

javascript
Abb. 2: JavaScript Code.

Meist werden JavaScript-Weiterleitungen bei Redirects verwendet, die durch Benutzereingaben stattfinden oder die sich auf eine Umleitung zwischen verschiedenen Browsern konzentrieren.

Ein JS-Redirect kann wie folgt aussehen:

javascript redirect
Abb. 3: Code-Beispiel für eine Javascript Redirect.

URL-Redirect oder Canonical Tag bei Duplicate Content?

Wer Duplicate Content vermeiden möchte, kann entweder Canonical Tags oder 301-Redirects nutzen.

  • Das Canonical Tag ist ein HTML-Meta-Element, das in den Quelltext der Webseite integriert wird. Die URL wird nicht aktiv auf die kanonische URL weitergeleitet; die Suchmaschine erhält ein Signal, das eine „Original-URL“ vorhanden ist, wodurch die Duplikate nicht indexiert werden.
  • Die 301-Redirect wird über den Server ausgelöst. Anders als der Canonical Tag ist es nicht nur eine Handlungsempfehlung für den Bot, sondern eine klare Anweisung, die der Server oder Client umsetzen muss.

Bei der Wahl zwischen einem 301-Redirect und einem Canonical Tag, sollte man sich für die 301-Umleitung entscheiden, da sie die sicherere Vorgehensweise ist. Lediglich für Inhalte, die unter verschiedenen URLs erreichbar sein sollten, wie z.B. Druckversionen von News-Artikeln, sind Canonical Tags sinnvoller.

Tipps & Tricks: SEO-Fehler bei Redirects

Grundsätzlich können bei der Nutzung von URL-Redirects eine Vielzahl an Fehlern auftreten, sodass Webseitenbetreiber Einbuße beim Ranking und Traffic verzeichnen. Wir teilen Euch nun mit, worauf Ihr unbedingt achten solltet, um die gängigsten SEO-Fehler beim URL-Redirects zu vermeiden.

Weiterleitungsketten vermeiden

Bei der Verwendung von 301-Redirects kann es passieren, dass Weiterleitungsketten entstehen. Diese solltet Ihr unbedingt vermeiden. Doch was meinen wir mit einer Weiterleitungskette? Diese entstehen immer dann, wenn eine URL auf eine andere URL umgeleitet wird, für die bereits eine Weiterleitung besteht. Durch die zahlreichen Redirects verschlechtert sich die Ladezeit Eurer Webseite und die Serverlast erhöht sich.

Außerdem wirken sich Weiterleitungsketten negativ auf Euer Crawl Budget und generell auf Euer SEO aus. Besonders bei einem Domainumzug solltet Ihr auf solche Weiterleitungsketten achten.

Crawl-Budget beachten

Die Crawler der Suchmaschinen durchsuchen das Internet kontinuierlich nach neuem Content, wobei die Bots Links folgen, Webseiten crawlen und den Inhalt indexieren. Jedoch steht für diese Prozesse nur ein begrenztes Crawl Budget bereit, welches von Webseitenbetreibern nur begrenzt kontrollierbar ist. Nichtsdestotrotz kann man Einfluss darauf haben, denn beim Crawling spielt die Anzahl der Requests eine wichtige Rolle.

Ihr könnt es Euch eventuell schon denken: Wird die URL weitergeleitet, erfüllt ein Bot einen zusätzlichen Request, den wir uns besser sparen sollten. Gibt es zu viele URL-Redirects verschenken wir also durch zahlreiche Requests das Crawl Budget.

Traffic-Verlust vermeiden

Auch der Traffic kann durch zu viele oder falsch gesetzte Weiterleitungen gefährdet werden. Sind diese URL-Weiterleitungen bewusst falsch gesetzt, behandelt Google sie wie einen Soft 404-Fehler, was wiederum einen schlechten Einfluss auf das Ranking Eurer Seite hat. Manche Webmaster nutzen Weiterleitungen, um Traffic auf eine Verkaufsseite zu leiten, die thematisch nichts mit der weitergeleiteten Seite zu tun hatte. Angenommen Ihr wollt von einer trafficstarken Infoseite über Kameras mithilfe eines 301-Redirect auf eine reine Affiliate-Webseite umleiten, dann handelt es sich um eine irrelevante URL-Weiterleitung.


Häufig gestellte Fragen

Eine URL-Redirect ist eine entweder temporäre oder permanente Weiterleitung einer URL auf eine andere URL. So kann beispielsweise die URL blog.beispiel.de zu beispiel.de/blog umgeleitet werden.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen URL-Redirect durchzuführen. Die häufigste Vorgehensweise ist die Bearbeitung der .htaccess-Datei einer Webseite. Diese Datei befindet sich im Stammordner der Webseite. Man kann zum Beispiel eine alte Domain auf eine neue Domain umleiten, von http auf https oder von einer www-Seite auf eine ohne www weiterleiten.
Bei einer Umstrukturierung der Webseite, dem Umzug zu einer neuen Domain oder einem Relaunch benötigt man meist eine URL-Redirect.
Um Duplicate Content und 404-Fehler zu vermeiden, den Linkjuice weiterzugeben und die Usability zu erhalten, benötigt man meist URL-Weiterleitungen.

Weiterführende Informationen & Quellen

  • Google bietet einige Richtlinien und eine umfangreiche Anleitung für URL-Weiterleitungen und erläutert.
  • Semrush betont, dass Weiterleitungen ein wesentlicher Bestandteil von SEO sind, aber ihre Verwendung weit darüber hinaus geht. Gelangen Nutzer und Suchmaschinen nicht an das gewünschte Ziel, entstehen SEO-Probleme und die Absprungraten erhöhen sich.
  • Laut Searchmetrics sind 301-Weiterleitungen ein probates Mittel, um Duplicate Content einer Domain zu vermeiden, indem alle URLs einer Domain vom Protokoll http auf https umgeleitet werden.
  • Ahref ist begeistert wie viele Einsatzmöglichkeiten 301-Redirects haben und weisen darauf hin, dass man enorme Gewinne im organischen Traffic erzielen kann, wenn man sie strategisch einsetzt.

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