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Ist KI das Ende von SEO?

  • christoph pawletko


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Wie wird sich KI auf die Suchmaschinenoptimierung auswirken?

KI-Suchergebnisse, mit denen Nutzer auch noch interagieren können, werden kommen. Schon jetzt bieten ChatGPT und co. die Möglichkeiten, Informationen zu erfragen, ohne eine Webseite besuchen zu müssen oder überhaupt Google oder eine andere Suchmaschine aufzusuchen.

SEOs können sich entweder darüber aufregen und nichts tun oder sie können sich einen Überblick verschaffen und sich vorbereiten. Doch auf was genau? Wie wird KI die Suchmaschinenoptimierung beeinflussen? Ist die KI-Revolution der Anfang vom Ende klassischer SEO-Strategien?

Wie beeinflusst KI heute schon die Suche?

Google SGE und Bing bieten ziemlich ähnliche Ansätze für die Integration von KI, die eine Mischung aus herkömmlicher Suche und Chatbot sind.

Aber das ist nicht unbedingt das, was KI-Suchergebnisse in zukünftig ausmachen werden. Hier erwartet uns noch viel mehr.

Was jetzt noch experimentell ist, kann in den nächsten ein oder zwei Jahren schon zur Norm werden.

Was kann KI, was kann Google?

Bei der Frage, ob Nutzer bald immer öfter eine KI fragen, statt zu eine Suchmaschine zu nutzen, sollte man vergleichen, was Google als reine Suchmaschine kann und was zum Beispiel ChatGPT als sogenanntes LLM (Large Language Model) leisten kann.

Funktion Google/Suchmaschinen ChatGPT/LLM
Informationsbeschaffung Bietet Zugang zu einer riesigen Datenbank von Webseiten. Generiert Antworten basierend auf einem trainierten Datensatz.
Antwortformat Listet Links zu Webseiten auf, die relevante Informationen enthalten. Bietet direkte, textbasierte Antworten in Dialogform.
Aktualität der Informationen Zugriff auf aktuellste Informationen, die im Internet verfügbar sind. Informationen basieren auf dem Wissen bis zum letzten Training.
Interaktivität Eingeschränkte Interaktion; hauptsächlich Suchanfragen. Hohe Interaktivität; kann auf Nachfragen und Kontext reagieren.
Personalisierung Suchergebnisse können personalisiert sein basierend auf früheren Suchen. Antworten sind nicht personalisiert, basieren auf allgemeinem Wissen.
Multimedia-Inhalte Kann Bilder, Videos und andere Medien anzeigen. Textbasiert; kann keine Multimedia-Inhalte erstellen oder anzeigen. Verknüpfung zu anderen Modellen möglich
Meinungen anderer Menschen Zugriff auf Foren und Bewertungsplattformen Kein echter user-generated Content
Produktrecherche Weiterleitung zu Shopping-Ergebnissen, Shopping-Angebote schon in den SERPs Kann keine aktuellen Shopping-Ergebnisse anbieten
Lernfähigkeit Statische Algorithmen; keine Lernfähigkeit im Dialog. Kann durch Interaktionen nicht lernen; nur Updates verbessern das Modell.
Kreativität Beschränkt auf das Anzeigen existierender Inhalte. Kann kreative Texte generieren (z.B. Geschichten, Gedichte).
Sprachverständnis Grundlegendes Verständnis von Suchanfragen. Fortgeschrittenes Verständnis von Sprache und Nuancen.
Datenschutz Sammelt Nutzerdaten für personalisierte Ergebnisse und Werbung. Keine persönlichen Daten erforderlich; anonyme Interaktionen.

Hier wird klar, dass für viele Arten von Suchanfragen auch zukünftig eine Suchmaschine wie Google die geeignete Anlaufstelle ist, denn eine KI in der aktuellen Form hat keinen Zugriff auf Online-Shops oder Shopping-Angebote per Anzeigen. Die Zukunft liegt hier in der Integration von generativer KI mit klassischen Suchmaschinenalgorithmen. Und zwar so, dass Nutzer gar nicht merken, was sie nutzen, weil sie ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen – egal bei welcher Suchintention. Und dafür braucht es nach wie vor SEO, um auch hier relevant zu bleiben.

Auch KI braucht Inhalte von Menschen

Stellen wir uns einfach mal kurz vor, dass von heute an keine menschengemachten Inhalte mehr neu entstehen würden, sondern jeglicher neuer Content nur noch von künstlicher Intelligenz erstellt wird. Irgendwann würden die Suchergebnisse immer schlechter werden, da der Algorithmus kaum noch differenzieren kann. Es würde sozusagen ein Content-Einheitsbrei entstehen.

Auch Google weiß natürlich, dass das nicht passieren darf. Aus diesem Grund werden Inhalte von echten Menschen auch immer mehr belohnt: Das Helpful Content Update, Google E-E-A-T und jetzt zuletzt das Perspectives-Feature zeigen, wie wichtig Inhalte sind, die von Menschen für Menschen erstellt werden.

Wie man sich auf die KI-Suche vorbereitet

Trotzdem wird sich die Suche verändern und KI-Funktionen werden uns an immer mehr Stellen begegnen. Es gibt schon jetzt mehrere KI-Suchmaschinen, die neue Möglichkeiten der Suche anbieten, die weit über die von Google SGE und Bing hinausgehen.

Eine KI-Suchmaschine, die über eine gute Technologie verfügt und einen Umbruch in der Suche bewirken könnte, ist Perplexity AI.

Wie man sehen kann, wird hier auf die gestellte Frage eine Antwort generiert, die aus mehreren Website-Quellen stammt. Die Quellen werden nicht nur im Text markiert, sondern auch oben als SERPs dargestellt.

Zukunft SEO und KI
Bei Perplexity.ai kann mit KI gesucht werden.

Wenn Perplexity AI die Zukunft der SERPs ist, dann ist der Titel wichtig, um Klicks zu generieren. Aber auch das Website-Favicon gewinnt an Bedeutung, da hier ein Wiedererkennungswert erzeugt werden kann und es eine Möglichkeit ist, optisch Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Wir werden uns daran gewöhnen müssen, die SERPs von KI-Tools zu betrachten und herauszufinden, welche Websites am meisten herausstechen. Wenn es denn überhaupt Suchergebnisse geben wird.

Anstatt in Panik zu verfallen, solltet ihr euch ansehen, was die KI-Suchmaschine tut, und herausfinden, was eine Website tun kann, um besser abzuschneiden und mehr Klicks zu erhalten. Also im Prinzip genau das, was SEOs jetzt schon tun.

SEO für Google Search Generative Experience

Es wird häufig behauptet, dass SGE die Zahl der Klicks auf Websites verringern wird. Nachdem man darüber nachdenkt, kommt man aber zu anderen Schlussfolgerungen.

Das Erste, was an der Idee falsch ist, dass Google SGE bzw. jegliche KI-Integration in die Suche den Website-Traffic zerstören wird, ist, dass es das Konzept der SERPs als zehn blaue Links nicht gibt. Denn die SERPs sind schon immer Änderungen unterworfen.

Man kann sagen, dass das Paradigma der zehn organischen Links mit der Einführung von Google Local Search im Jahr 2004 zu verschwinden begann.

Im Jahr 2005 begann Google mit der Anzeige von schnellen Fakten, schnellen Antworten auf Fragen zu Prominenten, Wissenschaft und anderen faktenbasierten Suchanfragen.

Die Grundstruktur der zehn blauen Links verschwand im Wesentlichen im Jahr 2014, nachdem Google 2014 Featured Snippets und Local Packs sowie viele andere Suchfunktionen eingeführt hatte.

Wir als Branche müssen aufhören, in Kategorien wie Position fünf, Position acht oder Position zehn zu denken.

Die einzige SERP-Position, die in den letzten neun Jahren (eigentlich schon länger) eine Rolle gespielt hat, sind die ersten drei Positionen. Das zeigen auch alle Statistiken und Auswertungen der SERPs.

Hören wir also auf zu sagen, dass Google SGE den Verkehr von den organischen SERPs stören wird, denn das ist nicht mehr der Fall.

Das müsst ihr zu den SERPs wissen:

  • Im Allgemeinen verzeichnen die ersten drei Suchergebnisse durchweg die meisten Klicks.
  • Anzeigen und die ersten drei Plätze dominieren.
  • Alles, was sich darunter befindet, bekommt deutlich weniger Klicks bzw. Traffic.
  • Bei unklaren Suchanfragen sind die ersten drei Ergebnisse manchmal gar nicht mehr vorhanden, weil Google diese Suchanfragen mit Dingen wie “People Also Ask”, Videos und Links zu Nachrichten verfeinert.

Die organischen Top Drei

Interessant an Google SGE ist, und ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist, dass es drei Suchergebnisse anzeigt. In Anbetracht der Tatsache, dass die ersten drei Suchergebnisse immer die am häufigsten angeklickten waren, macht es Sinn, dass Google dies auf die Search Generative Experience überträgt.

Wenn man sich einen Moment Zeit nimmt, um über die Dinge nachzudenken, stellt sich die ganze Idee, dass die KI-Apokalypse kommt, um die SERPs zu zerstören, als zu kurz gedacht und völlig übertrieben heraus.

Die ersten drei sind also immer noch da, plus ein Link zu weiteren Webseiten.

Wir vermuten, dass das Erscheinen der ersten drei Seiten in der SGE eine Entscheidung von Google ist, weiterhin die am häufigsten angeklickten Webseiten in den SERPs zu zeigen, die ersten drei, denn das sind die Webseiten, die immer am wichtigsten waren.

Es gibt einige experimentelle SGE-SERPs, bei denen Google kontextbezogene Links in die generierte Zusammenfassung einbettet. Kontextbezogene Links können als Gewinn für Websites angesehen werden, die in einer Zusammenfassung verlinkt sind, da diese Art von Links im Allgemeinen mehr Klicks erhalten als Links mit Bildern, die wie Anzeigen aussehen.

Google SGE
Mit Google SGE wird KI in die Suche integriert

SEO für Google SGE

Google hat sich seit Jahren zum Ziel gesetzt, eine natürlichsprachliche Suchmaschine zu werden, die nicht auf Schlüsselwörter angewiesen ist. Das ist im Grunde jetzt Realität.

BERT und andere Technologien haben die Art und Weise verändert, wie Webseiten verstanden und anschließend eingestuft werden.

Die SEO-Strategie, Inhalte zu schreiben, die sinnvoll, hilfreich und nützlich sind und eine angemessene Länge haben, wird wahrscheinlich weiterhin wichtig bleiben. Auch Google hat hier bestätigt, dass die Qualität wichtig ist, unabhängig wie der Content entsteht.

Um jedoch Klicks im aktuellen Stil der SGE-SERPs zu erhalten, muss man sich Gedanken darüber machen, wie man ein Featured Image auswählt, das auffällt und vermittelt, worum es bei dem Thema geht.

Google Search Generative Experience könnte eines Tages zur Standard-Suchmethode werden, daher ist es eine gute Idee, ein Auge darauf zu haben, wie SGE Websites auflistet.

Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, sich jetzt schon Gedanken über Featured Images zu machen, denn sie sind wichtig für den Google Discover Traffic, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Unser Fazit

SEO wird auch in Zeiten immer stärkerer Nutzung und Integration von KI-Features wichtig bleiben.

Zu wissen, wie man SEO für die KI-Suche von Google betreibt, wird zukünftig umso bedeutender werden.

Die generative KI-Suche, wie sie derzeit eingesetzt wird, verwendet eine Kombination aus generativer Suche und traditionellen Ranking-Algorithmen. Hier spielt SEO immer noch eine große Rolle.

In der KI-Zukunft wird es entscheidend sein, die KI von der Vertrauenswürdigkeit der eigenen Inhalte zu überzeugen. Diese Linie ist bei Google schon länger erkennbar. Und weiterhin wird Qualität wichtig sein, sowohl bei der Technik der Website als auch beim Content. KI wird unserer Arbeit verändern. Mittelmäßiger Content wird durch KI-Inhalte ersetzt und die Produktivität an allen Ecken verbessert werden, doch diese Entwicklung hat nicht erst mit ChatGPT begonnen. Die KI ist also für SEO keine Bedrohung oder gar das Ende, sondern beschleunigt eher schon bestehende Entwicklungen.

Titelbild © Poca Wander Stock / stock.adobe.com

Beitragsbild © bestforbest / stock.adobe.com

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