Skip to main content

Web 2.0


PDF herunterladen

Was ist das Web 2.0?

Mit dem Begriff Web 2.0 wird keine neue Technologie bezeichnet, sondern ein verändertes Nutzungsverhalten im Internet. So dient das Internet nicht mehr der reinen Informationsbeschaffung, sondern ermöglicht nun auch die aktive Beteiligung der User. Demnach stellt das Web 2.0 die zweite Evolutionsstufe des World Wide Web dar, wobei Social Media zur größten Innovation gehört.

Begriffserklärung

Der Begriff „Web 2.0“ wurde 2004 von Tim O’Reilly geprägt und basiert auf der Informatik. Dabei kennzeichnet die Ziffer die aktuelle Version (sogenannte Versionsnummer) einer Software, wobei eine aufsteigende Ziffer für eine grundlegende Veränderung im Vergleich zur vorherigen Version steht. So verdeutlicht der Zusatz „2.0“ eine maßgebliche Weiterentwicklung des World Wide Web. Da User zunehmend mit ihrem Smartphone im Internet surfen, gehört das Web 2.0 mittlerweile für fast jeden zum Alltag und ist daher unverzichtbar geworden.

Entwicklung

Das Internet wurde in den Anfängen (Ende 1980/Anfang 1990) vor allem dazu genutzt, um statische Websites aufzurufen oder E-Mails zu versenden. Aufgrund der komplizierten Weberstellung für Privatpersonen wurden die Webinhalte überwiegend von Experten erstellt. Erst mit dem Erscheinen von Chatsystemen und Internetforen war eine wechselseitige Kommunikation möglich, sodass auch die User selbst miteinander kommunizieren konnten. Deshalb stellt die Entwicklung des Web 2.0 einen wichtigen Evolutionsschritt dar und wird auch als „Mitmach-Internet“ bezeichnet. Denn ab den frühen 2000er-Jahren konnten die User nun eigene Inhalte über Blogs sowie Social-Media-Kanäle erstellen und veröffentlichen – und das ohne spezifische Kenntnisse in HTML oder anderen Programmiersprachen haben zu müssen. Zu dieser Zeit etablierten sich sowohl Dienste wie WordPress und Blogger als auch neue Techniken wie RSS.

Die Userbeteiligung führt im Vergleich zu früher auch zu einer deutlich einfacheren Internetrecherche. Denn die Internetnutzer veröffentlichen ihr Wissen oder Erfahrungen auf diverse Internetseiten, sodass eine breite Masse jederzeit einen Zugriff darauf hat. Dabei hängt die Qualität der veröffentlichten Informationen von der Ehrlichkeit und dem Wissen des jeweiligen Erstellers ab.

Merkmale des Web 2.0

Das Web 2.0 zeichnet sich insbesondere durch die Interaktion der Nutzer im Internet aus. So ist der User nicht mehr nur passiv im Internet unterwegs, sondern kann Inhalte auch selbst erstellen und sich mit anderen Usern aktiv darüber austauschen. Zu den Merkmalen des Web 2.0 zählen:

  • Erstellung und Veröffentlichung der Inhalte (Content) durch die User.
  • Nutzung der kollektiven Intelligenz. Je mehr User dazu beitragen, desto wichtiger und wertvoller kann die Website werden.
  • Umgebung zur Kommunikation und Zusammenarbeit.
  • Durch einfache Programmiertechniken und Werkzeuge können auch Nicht-Experten als Entwickler tätig sein (z.B. Wikis, Blogs, RSS und Podcasts).

Anwendungen

Das Web 2.0 umfasst verschiedene Elemente, die eine Interaktion und Kommunikation der User ermöglichen. Folgende Internet-Anwendungen werden direkt zugeordnet:

  • Blogosphäre
    Durch Blogs können User ihren selbst erstellten Content veröffentlichen und die Leser können Kommentare zu den Einträgen verfassen.
  • Techniken zur Verbreitung von Inhalten wie RSS-Feeds
    RSS (Really Simple Syndication) ist eine standardisierte Technik, die den Austausch von Informationen zwischen den Anwendungen ermöglicht.
  • Social-Media-Kanäle (Instagram, Facebook, Twitter etc.)
    Soziale Netzwerke dienen der Vernetzung von Usern und der Informationsbeschaffung durch Erfahrungen sowie Wissen von anderen.
  • Vlogosphäre
    Durch online Portale wie YouTube können User ihre selbst erstellten Videoinhalte veröffentlichen.
  • Podcasts
    Die Verbreitung und das Downloaden von Audio- und Videodateien im Serienformat.
  • Tauschbörsen und P2P-Netzwerke
  • Nutzung von Wikipedia
    Wikipedia stellt die erste online Enzyklopädie dar, an der grundsätzlich jeder mitschreiben kann.
  • Chatrooms
    Hier können die User im Web miteinander kommunizieren.

Vorteile für Unternehmen

Unternehmen können vom Web 2.0 enorm profitieren, da sie dadurch ihre Reichweite und ihren Bekanntheitsgrad deutlich steigern können. Dies gelingt beispielsweise durch das Setzen von Backlinks in Blogs oder Social Bookmarks. Die Bekanntheit eines Unternehmens ist mit dem Web 2.0 noch relevanter geworden, da User nun öffentlich ihre Meinung zu Produkten oder Dienstleistungen äußern können. Hierbei haben insbesondere Influencer einen großen Einfluss auf das Kaufverhalten der User. Diese Erfahrungsberichte können sich sowohl negativ als auch positiv auswirken, weshalb die gezielte Nutzung des Web 2.0 für erfolgreiche Marketing-Maßnahmen unumgänglich ist.

Web 2.0 und SEO

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internets haben sich viele Marketing-Bereiche entwickelt, wie zum Beispiel das Social Media Marketing. Dabei ist auch die Suchmaschinenoptimierung immer komplexer und vielfältiger geworden. Für die Berechnung der Popularität oder Relevanz einer Seite werden unter anderem nun auch sogenannte „Social Signals“ hinzugezogen.

Einen großen Einfluss haben auch Smartphones auf das Nutzerverhalten. So nutzen immer mehr Menschen ihr Smartphone, um im Internet zu surfen. Deshalb sind entsprechende SEO-Maßnahmen wie Mobile first für einen Erfolg notwendig. Die veränderte Nutzung des Internets erfordert demnach andere Maßnahmen für die Erreichbarkeit der jeweiligen Zielgruppe des Unternehmens. Denn sobald das Unternehmen weder eine mobilgerechte Website zur Verfügung stellt, noch eine regelmäßige Internetaktivität aufweist, verlieren die User das Interesse oder halten es für unseriös. Dies führt zu einem Verlust von potenziellen Usern und somit zu einem geringeren Umsatz.

Jetzt den SEO-Küche-Newsletter abonnieren

Ähnliche Artikel

Digitale Strategie

Eine digitale Strategie ist ein umfassender Plan, der beschreibt, wie ein Unternehmen digitale Technologien und Kanäle nutzen wird, um seine Geschäftsziele zu erreichen. Diese Strategie umfasst die Nutzung von digitalen Plattformen, Tools und Techniken zur Optimierung von Geschäftsprozessen, zur Verbesserung des Kundenerlebnisses und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. In einer zunehmend […]

Digital Disruption

Digital Disruption, oder digitale Disruption, bezeichnet den Wandel und die Umwälzung von Märkten und Geschäftsmodellen durch neue digitale Technologien und Innovationen. Diese Veränderungen führen oft zu radikalen Umbrüchen in traditionellen Branchen und schaffen neue Marktchancen und Wettbewerbslandschaften. Bedeutung Digitale Disruption ist ein wesentlicher Treiber des modernen wirtschaftlichen Wandels. Unternehmen, die […]

Datenfeed

Ein Datenfeed ist ein Mechanismus zur Übertragung von Daten von einer Quelle zu einem Empfänger, oft in einem standardisierten Format. Datenfeeds werden häufig im digitalen Marketing, E-Commerce und anderen Branchen verwendet, um Produktinformationen, Preise, Lagerbestände und andere relevante Daten automatisch zu aktualisieren. Bedeutung Datenfeeds sind entscheidend für die Automatisierung und […]

Data-Driven Marketing

Data-Driven Marketing bezeichnet den Einsatz von Daten und Analysen zur Optimierung und Personalisierung von Marketingstrategien und -kampagnen. Es nutzt Erkenntnisse aus Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Effektivität der Marketingmaßnahmen zu steigern. Bedeutung Data-Driven Marketing ist entscheidend für den modernen Marketingansatz, da es Unternehmen ermöglicht, ihre Zielgruppen besser […]

Data Warehouse

Ein Data Warehouse ist eine zentrale Datenbank, die speziell für das Reporting und die Datenanalyse entwickelt wurde. Es sammelt und speichert große Mengen an Daten aus verschiedenen Quellen und ermöglicht es Unternehmen, diese Daten effizient zu analysieren und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Bedeutung Data Warehouses sind entscheidend für Business Intelligence […]

Data Processing Agreement (DPA)

Ein Data Processing Agreement (DPA), oder Datenverarbeitungsvertrag, ist ein rechtliches Dokument, das die Bedingungen regelt, unter denen personenbezogene Daten von einem Datenverarbeiter im Auftrag eines Datenverantwortlichen verarbeitet werden. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Datenschutz-Compliance, insbesondere in der Europäischen Union (EU) gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Bedeutung DPAs sind entscheidend für […]