Was ist Bit.ly?
Bitly (auch bitly oder bit.ly geschrieben) ist ein 2008 von Peter Stern gegründetes Tech-Unternehmen mit Sitz in New York. Kerngeschäft der SaaS-Firma ist der Betrieb des gleichnamigen Kurz-URL-Dienstes. Dieser lässt sich wahlweise über die Website bit.ly (oder bitly.com), mittels API oder über die für iOS und Android erhältlichen Apps verwenden. Mit dem in einer kostenfreien und kostenpflichtigen Variante [1] verfügbaren Dienst können Nutzer lange und komplizierte URLs kürzen, um sie beispielsweise besser in sozialen Netzwerken, E-Mails oder SMS-Nachrichten teilen zu können. Als zusätzlichen Service bietet Bit.ly zu jedem gekürzten Link eine ausführliche Echtzeit-Statistik an, die unter anderem Aufschluss über die An-zahl und Herkunft der Klicks gibt.
Wie funktioniert Bit.ly?
Bit.ly nutzt für seinen Kurz-URL-Dienst einen Algorithmus, der lange URLs mittels eines Hash-Codes in kurze Links umwandelt und dauerhaft speichert. Der Nutzer muss hierfür lediglich die zu kürzende URL über das Web-Interface oder via App eingegeben und absenden. Die Umwandlung in eine gekürzte URL erfolgt in Echtzeit. Beim Aufruf des gekürzten Bit.ly-Links wird der Nutzer mittels eines 301-Redirects sofort auf die ursprüngliche längere URL weitergeleitet. Ein Beispiel: Die URL https://www.seo-kueche.de/lexikon/ wandelt Bitly in den Kurzlink https://bit.ly/3sH8kYU um. Durch eine Registrierung haben Nutzer die Möglichkeit, den hinteren Teil des Links zu individualisieren und so in eine sprechende URL umzuwandeln [2].
Als Standard-Domain für gekürzte Links nutzt Bit.ly die Domain bit.ly. Darüber hinaus bietet das Unternehmen über seine Enterprise-Plattform [3] auch anderen Anbietern die Möglichkeit, den Kurz-URL-Dienst via API mit einer individuell gebrandeten Domain zu nutzen. Bekannte Beispiele hier sind unter anderem Amazon (amzn.to), Facebook (on.fb.me), ESPN (es.pn), Pepsi (pep.si) und die New York Times (nyti.ms).
Ist die Nutzung von Bit.ly kostenfrei?
Bit.ly bietet seinen Service bis zu einer Grenze von 100 gekürzten URLs (Stand: 02/2022) pro Monat kostenfrei an. Statistiken über die Klicks sind dabei inklusive. Um diese zu nutzen, ist jedoch eine kostenfreie Registrierung bei Bit.ly erforderlich. Damit erhalten Nutzer auch die Möglichkeit,
ihre Kurzlinks in sprechende URLs umzuwandeln, was für Marketingzwecke nützlich sein und die CTR erhöhen kann. Wer mehr als 100 URLs pro Monat kürzen möchte, muss bei Bit.ly einen von drei kostenpflichtigen Account buchen. Diese bieten neben dem Kürzen einzelner Links auch die Option, viele Links gleichzeitig umzuwandeln („Bulk shortening“) und bei Bedarf anstelle von Bit.ly eine eigene gebrandete Domain für die Weiterleitung zu nutzen.
Welchen Nutzen hat Bit.ly?
Der ursprüngliche Zweck des URL-Shorteners Bit.ly war es, lange URLs besser auf dem Kurznachrichtendienst Twitter teilen zu können. Denn bis November 2017 lag das Limit für einen Tweet bei 140 Zeichen (danach 280 Zeichen) [4]. Da nicht nur die eingegebene Nachricht, sondern auch jedes einzelne Zeichen von Links dazugerechnet wurde, war es durch Nutzung von Bit.ly möglich URLs zu teilen, ohne sich bei dem eigentlichen Tweet kurz fassen zu müssen. Im Jahr 2009 implementierte Twitter Bit.ly sogar fest in seine Plattform und wandelte von Nutzern gepostete Links in Tweets automatisch in Kurz-URLs um [5]. Damit ersetzte Bit.ly zeitweise seinen größten Konkurrenten TinyURL, bis Twitter nur zwei Jahre später mit t.co seinen eigenen URL-Shortener einführte [6].
Die kurzen URLs eignen sich darüber hinaus gut um lange Links in benutzerfreundlicher Form mittels SMS- oder WhatsApp-Nachricht zu teilen. Darüber hinaus sind die Kurzlinks auch ein be-liebtes Marketinginstrument, da sie sich zum Beispiel gut in den oft mit Zeichenbegrenzungen versehenen Profilen sozialer Netzwerke wie Instagram oder TikTok zum Posten von Werbelinks nutzen lassen. Hier machen sich besonders Affiliates die Eigenschaft von Bit.ly zu nutze, dass das eigentliche Linkziel maskiert wird und der Nutzer so nicht auf Anhieb erkennt, dass er auf einen Partnerlink klickt.
Kurz-URL-Dienst Bit.ly und das Thema Sicherheit
In der Vergangenheit gerieten Bit.ly und andere Kurz-URL-Dienste häufig in die Kritik, weil sie von Hackern zu Phishing-Zwecken oder zum Verbreiten von Malware genutzt wurden [7]. Das Problem: Nutzer können bei den Kurzlinks nicht auf Anhieb erkennen, auf welches Linkziel sie weitergeleitet werden. Neben der Einführung neuer interner Kontrollen empfiehlt Bit.ly [8] Nutzern, die unsicher sind, wohin ein Kurzlink führt, einfach ein „+“ an diesen anzuhängen (Beispiel: https://bit.ly/3sH8kYU+. Auf diese Weise gelangen sie zu einer Vorschau auf Bit.ly, auf der sie die Ziel-URL und den Seitentitel des Weiterleitungsziels ablesen können.
Weblinks
- Bit.ly Twitter-Account – https://twitter.com/bitly
- Bit.ly iOS-App – https://apps.apple.com/de/app/bitly/id525106063
Videos
- Wie funktioniert Bit.ly – https://www.youtube.com/watch?v=fdze464-ojo.