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Google aktualisiert wieder die Search Quality Rater Guidelines

  • christoph pawletko


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Das hat sich bei den Google-Qualitäts-Richtlinien getan

Google hat erneut eine Reihe von wichtigen Aktualisierungen an den Google Search Quality Rater Guidelines vorgenommen. Zuletzt wurden die Richtlinien für Qualitätsprüfer im Oktober 2021 aktualisiert. Die Quality Rater Guidelines werden von den Google Qualitätsprüfern genutzt, um die Suchergebnisse zu bewerten. So wird zum Beispiel getestet, ob Updates im Google Algorithmus die gewünschten Verbesserungen bewirken. Für Webmaster und Suchmaschinenoptimierer sind die Search Quality Rater Guidelines daher eine nützliche Quelle, um die eigene Seite für Google zu verbessern und Hinweise auf die Anforderungen der Suchmaschine zu erlangen.

Wir zeigen Euch die wichtigsten Neuerungen und in welchem Abschnitt sie zu finden sind.

Änderungen bei YMYL und EAT

Die wichtigsten Änderungen betrafen die Definitionen von YMYL (Your Money, Your Life) und die Frage, inwieweit E-A-T für die Qualität einer Seite von Bedeutung ist.

Google lieferte neue, klare Definitionen dafür, was es bedeutet, wenn Inhalte als YMYL eingestuft werden, wobei es vor allem darum geht, inwieweit der Inhalt Einzelpersonen oder einer Gesellschaft Schaden zufügen kann. Google stellte auch eine neue Tabelle mit klaren Beispielen dafür bereit, was es bedeutet, wenn ein Inhalt YMYL ist oder nicht.

In der neuesten Aktualisierung der Richtlinien erklärte Google auch, dass für hochgradig jugendgefährdende Inhalte E-A-T vor allen anderen Faktoren entscheidend ist. Google erklärte auch, dass es möglich ist, minderwertige Inhalte auf ansonsten vertrauenswürdigen und maßgeblichen Websites zu haben.

YMYL Themen – Abschnitt 2.3

Google hat seine Definition von YMYL (Your Money, Your Life) komplett überarbeitet. In der vorherigen Version der Richtlinien für Qualitätsbewerter wurden die YMYL-Themen in die folgenden Kategorien unterteilt:

  • Nachrichten und aktuelle Ereignisse
  • Staatsbürgerkunde, Regierung und Recht
  • Finanzen
  • Einkaufen
  • Gesundheit und Sicherheit
  • Gruppen von Menschen
  • Andere

Google hat diese Kategorien vollständig entfernt.

In der neuen Version der Richtlinien für Qualitätsbewerter wird das YMYL nun anhand seines “Schadenspotenzials” definiert.

Themen, die ein „hohes Schadensrisiko“ darstellen, können die „Gesundheit, finanzielle Stabilität oder Sicherheit von Menschen oder das Wohlergehen der Gesellschaft“ erheblich beeinträchtigen.

Google definiert dann, wer durch YMYL-Inhalte geschädigt werden kann, einschließlich der Person, die den Inhalt anschaut, andere Personen, die von dem Betrachter betroffen sind, oder Gruppen von Menschen oder die Gesellschaft als Ganzes. Dies könnte sich möglicherweise auf gewalttätige, extremistische oder terroristische Inhalte beziehen.

Google stuft bestimmte YMYL-Themen als entweder inhärent gefährlich (gewalttätiger Extremismus) oder schädlich ein, weil die Darstellung von Fehlinformationen im Zusammenhang mit dem Thema schädlich sein kann. So könnten beispielsweise falsche Ratschläge zu Herzinfarkten, Investitionen oder Erdbeben den Nutzern schaden.

Anstatt wie in früheren Versionen der Richtlinien einzelne Kategorien aufzulisten, die als YMYL gelten können, bittet Google die Qualitätsbewerter nun, YMYL in Bezug auf vier Arten von Schäden zu betrachten, die YMYL-Inhalte für Einzelpersonen oder die Gesellschaft verursachen können:

  • Gesundheit oder Sicherheit
  • Finanzielle Sicherheit
  • Gesellschaft
  • „Andere“

In einer weiteren neuen Ergänzung behauptet Google, dass eine „hypothetisch schädliche Seite“ über ein nicht schädliches Thema, wie die „Wissenschaft hinter Regenbögen“, technisch gesehen nicht als YMYL gilt. Nach der aktualisierten Definition muss der Inhalt das Potenzial haben, Schaden anzurichten oder das Wohlbefinden der Menschen auf andere Weise zu beeinträchtigen.

Um diese neuen Aussagen zu verdeutlichen, hat Google auf Seite 12 der Richtlinien eine neue Tabelle bereitgestellt, in der die Arten von Themen, die Google als YMYL betrachtet oder nicht, mit klaren Beispielen beschrieben werden.

Search Quality Rater Guidelines
Search Quality Rater Guidelines Beispiele für YMYL Themen

Seiten mit niedriger Qualität – Abschnitt 6.0

Google hat seine Definition einer Seite mit geringer Qualität nochmals überarbeitet.

In einer früheren Version behauptete Google, dass eine Seite unter anderem deshalb minderwertig sein kann, weil der Ersteller des Hauptinhalts nicht über ausreichende Fachkenntnisse für den Zweck der Seite verfügt. Diese Aussage wurde nun gestrichen.

Google erläutert nun in neuen Absätzen die Rolle von E-A-T bei der Bestimmung, ob eine Seite von geringer Qualität ist:

  • Ein für den Zweck der Seite unzureichendes Niveau von Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (E-A-T).
  • Die Qualität des MC (Main Content) ist für den Zweck der Seite gering.
  • Es gibt eine für den Zweck der Seite unbefriedigende Menge an hilfreichem MC.
  • Der Titel des MC ist übertrieben oder schockierend.
  • Die Anzeigen oder SC lenken erheblich vom MC ab oder stören sie, wie in Abschnitt 6.4 beschrieben.
  • Es gibt eine für den Zweck der Seite unzureichende Menge an Website-Informationen oder Informationen über den Ersteller des MC der Seite.
  • Eine leicht negative Reputation für eine Website oder den Ersteller des MC, basierend auf einer umfangreichen Reputationsrecherche.

Google erklärt, dass der für die Seite erforderliche Grad an E-A-T vollständig vom Thema selbst und dem Zweck der Seite abhängt.

Bei Themen, die nur alltägliches Fachwissen erfordern, ist es nicht erforderlich, dass die Verfasser von Inhalten Informationen über sich selbst bereitstellen.

Google weist auch darauf hin, dass eine minderwertige Seite auf einer ansonsten maßgeblichen Website, wie einer akademischen Website oder einer Regierungsseite, existieren kann. Das Thema der Seite selbst ist der Punkt, an dem das YMYL ins Spiel kommt – wenn der Inhalt dem Nutzer potenziell schaden könnte, müssen die Qualitätsbewerter diesen Aspekt bei der Bestimmung der Qualität der Seite bewerten.

Fehlende Kompetenz, Autorität oder Vertrauenswürdigkeit (E-A-T) – Abschnitt 6.1

Google fügte einen Aufzählungspunkt in seiner Definition hinzu, wie ein Mangel an E-A-T bei der Bestimmung, ob eine Seite von geringer Qualität ist, aussieht:

„Informative Hauptinhalte zu YMYL-Themen sind leicht ungenau oder irreführend“.

In einem weiteren neuen Zusatz hat Google erneut darauf hingewiesen, dass der Grad an E-A-T, der für eine Seite erforderlich ist, vom Zweck und dem Thema der Seite abhängt. Wenn die Seite YMYL-Themen behandelt (und möglicherweise dem Nutzer oder anderen Schaden zufügt), ist E-A-T entscheidend.

Selbst wenn die Website einen positiven Ruf genießt, muss die Seite als qualitativ minderwertig eingestuft werden, wenn ein erhebliches Risiko der Schädigung besteht.

Seiten mit niedrigster Qualität – Abschnitt 7.0

Google hat einen neuen Abschnitt in den Abschnitt „Seiten mit niedrigster Qualität“ eingefügt, der darauf hinweist, dass selbst maßgebliche oder fachkundige Quellen immer noch schädliche Inhalte präsentieren können. Dazu können gehackte Inhalte oder von Nutzern hochgeladene Videos gehören.

Auch wenn Inhalte auf einer Website vorhanden sind, die ansonsten eine gute Qualität aufweisen, ist eine Einstufung als „niedrigste Qualität“ erforderlich, wenn der Inhalt selbst irreführend, schädlich, nicht vertrauenswürdig oder Spam ist.

Unsere Meinung zu den neuen Search Quality Rater Guidelines

Neben der Aktualisierung der Search Quality Rater Guidelines hat Google auch eine neue Ressource veröffentlicht, die beschreibt, wie die Search Quality Rater Guidelines funktionieren. Diese Ressource enthält Abschnitte über die Funktionsweise der Suche, die Verbesserung der Suche und den Qualitätsbewertungsprozess.

Dieses Dokument bietet den bisher umfassendsten Überblick über die Rolle der Google-Qualitätsbewerter bei der Bewertung, inwieweit die von Google vorgeschlagenen Änderungen mit den Qualitätsrichtlinien von Google übereinstimmen.

Google gibt auch Auskunft darüber, wer die Bewerter sind, wo sie sich befinden und wie das Bewertungsverfahren funktioniert.

Für diejenigen, die daran interessiert sind zu verstehen, wie Google die Konzepte von YMYL und E-A-T definiert, bieten die aktualisierten Richtlinien für Qualitätsbewerter von Google einige neue Hinweise darauf, wie der Google Algorithmus mit diesen Merkmalen umgehen soll.

Google hat auch klargestellt, dass für viele Arten von Inhalten alltägliches Fachwissen ausreicht, dass aber E-A-T von größter Bedeutung ist, wenn der Inhalt als YMYL eingestuft wird (er hat das Potenzial, Einzelpersonen oder der Gesellschaft Schaden zuzufügen, oder kann das finanzielle Wohlergehen, die Gesundheit oder die Sicherheit einer Person beeinträchtigen).

Titelbild © Uuganbayar / stock.adobe.com

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