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Darknet


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Was ist das Darknet?

Als „Darknet“ wird ein versteckter Teil des Internets bezeichnet, der nicht über herkömmliche Suchmaschinen wie Google oder Bing zugänglich ist. Mit einem speziellen Browser können User im Darknet anonym auf unzensierte und illegale Inhalte zugreifen.

Darknet: Definition

Unter Darknet wird ein versteckter Teilbereich des World Wide Webs verstanden. Dieser Bereich ist nur mit einem speziellen Browser erreichbar, der die vorhandenen Websites mit „.onion“-Domainendungen aufrufen kann. Im Grunde beschreibt die englische Zusammensetzung aus „Dark“ (dt. dunkel) und „Net“ ein zugangsbeschränktes Netzwerk. Da es jedoch auch von Kriminellen genutzt wird, wird der Begriff von der Öffentlichkeit insbesondere mit illegalen und dunklen Inhalten assoziiert.

Dark Web, Deep Web und Darknet – was ist der Unterschied?

Die Begriffe „Darknet“ und „Deep Web“ werden oftmals synonym verwendet, allerdings gibt es erhebliche Unterschiede. Grundsätzlich besteht das gesamte Internet aus drei Komponenten:

Clear Web

Das ist der Bereich des Internets, der täglich von Usern weltweit genutzt wird. Das Clear Web ist leicht zugänglich und besteht beispielsweise aus Google, Amazon, Wikipedia und Netflix. Es ist nur ein kleiner Teil des gesamten Netzes (ca. 4 %) und wird deshalb bildlich als Eisbergspitze dargestellt.

Deep Web

Das Deep Web macht den Großteil (ca. 90 %) aus. Dieser Bereich ist nicht über herkömmliche Suchmaschinen auffindbar und enthält zugangsbeschränkte Inhalte, die nicht in Suchmaschinen indexiert sind. Hier befinden sich z.B. themenspezifische Datenbanken sowie Webseiten.

Darknet

Das Darknet ist ein kleiner Teilbereich (ca. 6 %) des Deep Webs, der für „Normalnutzer“ nicht erreichbar ist. Um auf den Darknet-Seiten surfen zu können, ist ein spezielles Tool erforderlich. Aufgrund des beschränkten Zugriffs und der Anonymität wird es sowohl von Kriminellen als auch von Aktivisten genutzt.

Die Inhalte auf der ,,dunklen Seite” des Internets

Im Darknet befinden sich viele kriminelle und dubiose Inhalte, weshalb es auch als „die dunkle Seite“ des Internets bezeichnet wird. Vor allem für unerfahrene User besteht die Gefahr, dass sie unwissentlich auf suspekte oder kriminelle Geschäfte im Darknet hereinfallen und sich so strafbar machen. Dabei kann nicht nur das Kaufen schnell strafbar werden, sondern auch das Surfen im Darknet: Sobald Ermittler sogenannte Thumbnails von illegalen Inhalten wie Kinderpornografie finden, kann dies eine Strafanzeige zur Folge haben. Um die Speicherung von Daten zu verhindern, nutzen User daher in der Regel ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Die Anonymität im Darknet schafft auch eine Plattform für illegale Dienstleistungen, Güter und verbotene Inhalte. Laut einer Studie weisen 57 % der Darknet-Seiten illegale Aktivitäten auf. So werden im Darknet unter anderem folgende Produkte und Dienstleistungen illegal angeboten:

  • Tödliches Gift
  • Waffen und Kampfmittel
  • Gefälschte Ausweise und Urkunden
  • Illegale Drogen
  • Auftragskiller
  • Viren und Schadsoftware
  • Uran
  • Pornografische Inhalte

Wer nutzt das Darknet?

Der Großteil der Darknet-Nutzer stammt aus den USA, dann folgt Russland mit 13 % und schließlich Deutschland mit 6,5 %. Es wird aufgrund der Anonymität nicht nur von Kriminellen genutzt, sondern ist auch für andere User von großem Nutzen. Die User lassen sich vor allem in zwei Gruppen einteilen: Einerseits Menschen, die sensible Informationen teilen oder auf Daten zugreifen, und andererseits Kriminelle. Mit dem Darknet ist nämlich eine anonyme und unzensierte Kommunikation im Internet möglich, ohne dass die Identität oder Aktivitäten verfolgt werden können. So können unter anderem Journalisten, Whistleblower und Verfolgte sowohl auf zensierte Inhalte zugreifen als auch ohne Zurückverfolgung mit anderen Menschen kommunizieren. Für Kriminelle bietet die Anonymität ebenfalls Vorteile: Sie können ihre illegalen Geschäfte fast ohne Konsequenzen nachgehen.

Die bloße Nutzung des Darknets ist nicht strafbar. Eine Straftat liegt dann vor, wenn Waffen, Drogen und andere illegale Güter sowie Dienstleistungen verkauft oder gekauft werden. Der Konsum illegaler Inhalte ist ebenfalls strafbar.

Tor-Netzwerk – der Eintritt ins Darknet

Mit herkömmlichen Suchmaschinen sowie Browser ist das Darknet nicht erreichbar. Nur mit der richtigen Software wie Tor („The Onion Router“) erhalten User einen Zugriff auf Seiten im Darknet, entweder direkt oder über spezielle Suchmaschinen. User können die Websites daher größtenteils nur direkt (Peer-to-Peer) aufrufen und wenn sie die genaue URL kennen. Das Tor-Netzwerk ermöglicht eine kontinuierliche Anonymität der Nutzer, indem die Verbindung zu den entsprechenden Seiten verschlüsselt und umgeleitet wird. Trotz der Verwendung von speziellen Tools wie Tor kann eine Zurückverfolgung nicht immer verhindert werden.

Das Tor-Netzwerk ist wie eine Zwiebel aufgebaut, sodass User bis zur gewünschten Webseite im Darknet folgende Schichten durchlaufen müssen:

  1. Entry-Point: Der Einstiegspunkt (Server 1) beinhaltet die eigene IP-Adresse, die jedoch mit einer zusätzlichen VPN-Verbindung unterbunden werden kann.
  2. Tor-Knoten: Der Tor-Knoten leitet die eingegangene Anfrage des Nutzers an den Exit-Node weiter. Sämtliche Daten und Informationen werden vom PC zum Knoten verschlüsselt übertragen. Der Knoten kennt weder IP-Adresse noch PC, sondern nur den Entry-Code.
  3. Exit-Node: Die Verbindung zum Webserver mit der gewünschten Zielseite stellt der Exit-Node (Server 3) her. Vom Exit-Node aus erreichen User die zugangsbeschränkten Inhalte, welche zum Beispiel auf der Domain .onion enden. Diese Websites sind außerhalb des Tor-Netzwerkes nicht aufrufbar.
  4. Webserver: Die aufgerufene Darknet-Seite ist auf dem Webserver gespeichert. Der Webserver kennt nur die IP-Adresse vom Exit-Node.
  5. Eine Alternative zu Tor stellen Hornet (Highspeed Onion Routing Network) und I2P (Invisible Internet Project) dar. Das Hornet ähnelt der Tor-Funktionsweise, arbeitet jedoch schneller. Zweiteres funktioniert grundsätzlich wie ein virtuelles, privates Netzwerk.

Fazit: Verborgenes Internet mit Risiken

Das Darknet ist ein Teilbereich des Internets, der über herkömmliche Suchmaschinen nicht erreichbar ist. Um diese Websites aufrufen zu können, ist eine spezielle Software namens Tor notwendig. Das Darknet ermöglicht den Usern eine anonyme Nutzung, ohne zurückverfolgt zu werden. Für User hat dies den Vorteil, dass sie auf zensierte Inhalte zugreifen oder mit anderen sicher kommunizieren können. Aufgrund der Anonymität kommen jedoch auch kriminelle Aktivitäten besonders häufig vor. Das Surfen im Darknet ist nicht strafbar, sondern das Handeln mit illegalen Gütern sowie Dienstleistungen und der Konsum von illegalen Inhalten.

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