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At-Zeichen


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Was ist ein At-Zeichen?

Das At-Zeichen (auch Adresszeichen genannt, grafisch als „@“ dargestellt) ist eines der weltweit am häufigsten genutzten Sonderzeichen und findet sich heute auf jeder physischen und digitalen Tastatur. Umgangssprachlich wird das At (englisch für „bei“) auch als AffenschaukelAffenschwanz oder Klammeraffe bezeichnet. Bekannt ist es vor allem für seine Nutzung in E-Mail-Adressen, wo es zwischen dem Benutzernamen und der Domain steht, um diese voneinander zu trennen. Aber auch in Internet-Chats und auf Online-Plattformen wie Facebook, TikTok, Twitter oder Instagram wird das At-Zeichen genutzt, um zum Beispiel Nachrichten an bestimmte Empfänger zu adressieren.

Entstehung und Geschichte

Zur Entstehung des At-Zeichens gibt es unterschiedliche Aussagen. Allgemein wird vermutet, dass das Zeichen auf christliche Mönche im Mittelalter zurückgeht. Diese nutzten das At-Zeichen in ihren Schriften als Abkürzung für das lateinische Wort „ad“, das auf Deutsch so viel wie an, bei oder zu bedeutet. Durch das Abkürzen wollten die Mönche vermutlich einerseits Zeit und andererseits wertvolles Pergament sparen [1].

Andere Forscher sind der Überzeugung, dass das At-Zeichen früher als Abkürzung für die Angabe „each at“ (deutsch: „jeweils zu“) diente. So soll der italienische Weinhändler Francesco Lapi im Jahr 1536 ein von einem „e“ eingekreistes „a“ als Maßeinheit genutzt haben, um auf großen Lehmkrügen anzugeben, wie viele Amphoren Wein sich in ihnen befinden [2]. Im späten 19. Jahrhundert gelangte das At-Zeichen als kaufmännisches Symbol nach Nordamerika, wo es sich erstmals auch auf Schreibmaschinen fand. Händler nutzten das Symbol zur Preisauszeichnung (Beispiel: „2 Pieces @ $20“ oder übersetzt „2 Stück zum Preis von 20 USD“).

Rund 100 Jahre später, im Jahr 1971, war MIT-Absolvent und Computer-Genie Ray Tomlinson gerade mit der Entwicklung eines Systems beschäftigt, mit dem er Textnachrichten an verschiedene Benutzer innerhalb eines Netzwerks schicken konnte – die E-Mail. Damit die Nachricht vom System dem gewünschten Empfänger zugeordnet werden kann, musste die Zieladresse aus mindestens zwei Teilen (Person und Organisation) bestehen. Diese mussten jedoch für den Computer voneinander getrennt werden, was Tomlinson zur Suche nach einem geeigneten Zeichen veranlasste.

Buchstaben und Zahlen sowie die meisten Sonderzeichen kamen aufgrund der möglichen Verwechslungsgefahr nicht infrage. Nach einiger Überlegung entschied sich Tomlinson deshalb, das damals kaum aktiv genutzte At-Zeichen als Trennzeichen zu verwenden [3]. Dieses befand sich auf seiner Teletype 33 direkt über dem Buchstaben „P“ und hatte gleich mehrere Vorteile. Neben der Tatsache, dass es auf den meisten Tastaturen vorhanden war, es derzeit keinen anderen Nutzen für das Symbol gab und eine Verwechslung so praktisch ausgeschlossen war, passte es auch durch seine Bedeutung (at = bei) ideal zum Versand von E-Mails. Denn so machte eine Adresse wie zum Beispiel Name@Firma (Name bei Firma) auch vom logischen Aufbau her Sinn.

Verwendung in E-Mails

Der hauptsächliche Einsatzzweck des At-Zeichens ist nach wie vor die E-Mail. Hier ermöglicht das At eine klare Abgrenzung zwischen dem häufig personenbezogenen Teil (auch Lokalteil oder Local Part genannt) am Anfang und dem Domänenteil (auch Domain Part genannt) am Ende der Adresse (Beispiel: Mustermann@Musterfirma). Beim Versand einer E-Mail kann der Mailserver des Nachrichtenempfängers den Lokalteil vom Domänenteil unterscheiden und die E-Mail-Nachricht (sofern für den im Lokalteil genannten Nutzer ein Postfach unter der Domäne besteht) dem Empfänger zuordnen.

Verwendung in der Kommunikation

Neben der E-Mail kommt das At-Zeichen heute auch in anderen Bereichen des Lebens zum Einsatz. In Chats und Online-Foren wird das At-Zeichen zum Beispiel häufig genutzt, um Personen direkt anzusprechen. Dazu wird das @ einfach dem Namen der Person vorangestellt (Beispiel: @Max.Mustermann), die man ansprechen möchte.

Einige Messenger-Dienste wie WhatsApp und Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram haben das At-Zeichen mittlerweile fest in ihre Systeme integriert. In Gruppenchats von WhatsApp lässt sich das At-Zeichen zum Beispiel nutzen, um andere teilnehmende Personen zu erwähnen [4]. Diese erhalten dann eine Benachrichtigung über die Erwähnung und können ihrerseits auf die Nachricht reagieren. Ganz ähnlich funktioniert das Markieren von Personen auf den anderen Plattformen. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ist es zum Beispiel durch Voranstellen des At-Zeichens möglich, mehrere Personen anzusprechen und in Konversationen einzubeziehen.

Ein Vorteil der Markierung mit einem At-Zeichen in Chats, Online-Foren, Messengern oder auf Social-Media-Plattformen ist, dass sich jederzeit – insbesondere in längeren Gesprächssträngen – nachvollziehen lässt, an wen sich eine Nachricht richtet.

At-Zeichen in der DIN 5008

Die Verwendung des At-Zeichens zur vereinfachten Ansprache einzelner Personen in der elektronischen Kommunikation ist in der DIN 5008 geregelt. Laut der Norm wird das At-Zeichen an den Zeilenanfang gestellt, gefolgt von einem Leerzeichen, dem Namen der anzusprechenden Person und einem Doppelpunkt (Beispiel „@ Herr Mustermann: Die Nachricht“). [5]

Verwendung in Betriebssystemen und Programmiersprachen

Eine der ältesten Anwendungen des At-Zeichens im EDV-Bereich findet sich bei der 1964 entwickelten Programmiersprache BASIC. Hier diente das @-Symbol als Operator für Positionsangaben. Ein typischer Befehl sah wie folgt aus: „PRINT @ 15,10,“Hallo“. Als Ergebnis erschien auf dem Monitor in der 15. Zeile und ab der 10. Spalte das Wort „Hallo“ dar.

In der Programmiersprache PHP dient das At-Zeichen als Operator zur Fehlerkontrolle. Durch Voranstellen des @ vor eine Funktion lassen sich eventuelle Fehlermeldungen, die diese produziert, unterdrücken. [6]

Weitere Programmiersprachen und Betriebssysteme, in denen das At-Zeichen vorkommt, sind unter anderem:

  • Forth
  • Haskell
  • Java
  • OpenVMS
  • Python

At-Zeichen setzen

Das At-Zeichen lässt sich heute systemübergreifend mit nahezu jeder Tastatur schreiben. Unter Windows und Linux ist dafür das Drücken der Tasten „Q“ und „AltGr“ erforderlich. Auf einem Mac ist die Tastaturkombination je nach Tastatur unterschiedlich. Bei älteren Tastaturen lässt sich das @-Zeichen durch die Kombination „Alt“, Umschalten“ und „1“ schreiben. Auf neueren Tastaturen ist es möglich das At-Zeichen durch gleichzeitiges Drücken von „Alt“ und „L“ zu setzen. Diese Kombinationen gelten allerdings nur für deutsche Tastaturen. Im Ausland weichen die Tastenkombinationen häufig ab.

Geschlechtsneutrale Kurzbeschreibung

In Spanien wird das At-Zeichen seit einiger Zeit auf Websites und zum Teil auch in der offiziellen Kommunikation für eine geschlechtsneutrale Schreibweise verwendet, da es sowohl den Buchstaben „a“ (weiblich) als auch das „o“ (männlich) darstellt. So wird zum Beispiel statt „Chicas“ (Mädchen) oder „Chicos“ (Jungen) die geschlechtsneutrale Variante „Chic@s“ genutzt [7].

At-Zeichen im Firmennamen

Als problematisch galt zu Beginn der 2000er-Jahre die Nutzung des At-Zeichens in Firmennamen. Die Gerichte lehnten die Verwendung des Sonderzeichens anfänglich regelmäßig ab (siehe z. B. Az. 2 W 270/00, „met@box“) [8]. Erst ab 2004 häuften sich die Urteile, in denen die Gerichte die Nutzung des At-Zeichens als unproblematisch erachteten (siehe z. B. Az. 102 T 122/03, „T@S GmbH“) [9], was wahrscheinlich damit zusammenhing, dass das @ durch den Internet-Boom allmählich im alltäglichen Sprachgebrauch verankert war. Heute ist die Nutzung des At-Zeichens im Firmennamen unproblematisch, jedoch sollte dieses im Sinne von „at / bei“ genutzt und nicht als Ersatz für den Buchstaben „a“ genutzt werden.

Weitere Schreibweisen

Neben dem grafischen @-Symbol finden sich im Internet noch weitere Schreibweisen des At-Zeichens wie zum Beispiel [at] oder (at). Diese werden vorwiegend beim Veröffentlichen von E-Mail-Adressen auf Webseiten, in Foren oder Chats an die Stelle des @-Symbols gesetzt (Beispiel: name[at]firma.de). Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sogenannte E-Mail-Crawler die Adresse als solche erkennen, sammeln und später für Spamzwecke missbrauchen können.

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