Es ist kein Geheimnis, dass die Optik von Postings auf Facebook einen erheblichen Einfluss auf die Klickrate hat. Postet man einen Link auf Facebook, wird automatisch eine Linkvorschau geladen. Diese besteht aus einem Linktext, einer Linkbeschreibung und (sofern vorhanden) einem Bild. Diese Informationen zieht sich Facebook direkt von der Webseite. Häufig ist diese Linkvorschau aber nicht zufriedenstellend, da viele Webseiten nicht für Facebook optimiert sind. So kommt es zu suboptimalen Linkbeschreibungen und Bildern mit abgeschnittenen Texten. Bisher war es möglich, vor dem Posten sowohl das Bild als auch die Texte manuell anzupassen. Doch damit ist nun Schluss!
Bereits gestern gab es auf vielen Seiten (unserer eingeschlossen) Probleme. Wir konnten zwar ein benutzerdefiniertes Vorschaubild hochladen, allerdings wurde dieses nicht in das Posting übernommen. Dieser Bug wurde seitens Facebook bestätigt und zwischenzeitlich behoben. Ab kommenden Montag wird es aber definitiv nicht mehr möglich sein, die Linkvorschau manuell anzupassen.
Warum diese Änderung?
Facebook hat bereits vor einiger Zeit Spammern den Kampf angesagt. Als Gegenmaßnahme wurde der Newsfeed Algorithmus in den letzten Monaten mehrfach angepasst. Clickbait Titel bekommen weniger Reichweite, ebenso wie Links mit wenig Relevanz. Facebook setzt künstliche Intelligenz ein, um im Newsfeed Links zu Webseiten mit geringer Qualität zu reduzieren.
Das Bearbeiten der Linkvorschau zu unterbinden ist ein konsequenter nächster Schritt. Denn die Manipulation von Linktexten und Vorschaubildern ist eines der Hauptprobleme, wenn es z. B. um Fake-News geht. Und auch die Botschaften seriöser Nachrichtenseiten können durch die Änderung des Vorschaubildes und Linktextes manipuliert werden. Clickbait Seiten nutzen häufig das Vorschaubild, um Nutzer ganz bewusst in die Irre zu führen oder aber durch halbe Bilder zum Klicken anzuregen. Jeder hat wohl schon einmal ein Posting gesehen, in welchem irgendeine Sensation angekündigt wird, das Vorschaubild aber ganz bewusst an entscheidender Stelle abgeschnitten ist.
So etwas ist in Zukunft nur noch möglich, wenn genau dieses Vorschaubild auch auf der Webseite hinterlegt ist. Denn auf die Darstellung bei Facebook haben nur noch diejenigen Einfluss, die Zugriff auf die Inhalte der Webseite haben.
Was bedeutet die Änderung für Webseitenbetreiber?
Wenn Deine Webseite nicht für den OpenGraph optimiert ist, wird die Linkvorschau in vielen Fällen sehr unschön aussehen. Das gilt nicht nur für Deine eigenen Postings, sondern auch für die Postings von Nutzern, die Inhalte Deiner Webseite teilen. Viele Webseitenbetreiber werden somit weniger Traffic über Facebook bekommen.
Anders herum haben diejenigen einen Vorteil, deren Webseite bereits optimiert ist. Denn schöne Postings mit ansprechenden Bildern, passenden Linktexten und Beschreibungen werden im Newsfeed noch besser auffallen, mehr Nutzerreaktionen erhalten und sich somit eventuell über mehr Reichweite freuen können.
Um zu verhindern, dass Eure Links ab nächster Woche auf Facebook unschön dargestellt werden, gibt es folgende Möglichkeiten:
Optimierung der Facebook Open Graph Tags
Möchte man eine URL posten, liest Facebook automatisch die Webseite aus. Die Linkvorschau wird dann aus den gefundenen Informationen und Bildern erstellt. Damit Facebook nicht irgendwelche Informationen übernimmt, gibt es die sogenannten „OG-Tags“ (OpenGraph-Tags). Diese werden im HTML Header der Webseite integriert und verraten Facebook, welche Informationen für welche Unterseite angezeigt werden sollen. Ähnlich gehen unsere Kollegen aus der Onpage Optimierung vor. Sie sagen Google anhand der Meta-Tags wie Titles und Descriptions, worum es auf der jeweiligen Landingpage geht.
Facebook benötigt mindestens die folgenden Informationen:
- og:title – Titel, der auf Facebook angezeigt werden soll
- og:image – URL zum Bild, dass angezeigt werden soll
- og:type – Worum geht es? Artikel, Webseite, Video…
- og:url – Die URl der Landingpage
Aber es gibt natürlich noch viele weitere OG Tags. Eine vollständige Liste findet Ihr im Open Graph Protokoll.
Möchte man auch weiterhin Karussell-Postings erstellen, müssen natürlich mehrere Bilder hinterlegt werden. Wichtig ist außerdem, immer auf das optimale Bildformat zu achten.
Postingerstellung über Facebook Tools
Bis eure Webseite für Facebook optimiert ist, müsst Ihr euch aber zumindest bei euren eigenen Postings nicht mit einer unschönen Darstellung abfinden. Über Facebooks Werbeanzeigenmanager und Powereditor können natürlich weiterhin Bilder und Linktexte angepasst und anschließend auf der Seite veröffentlich werden.
Wenn ihr Hilfe bei der Optimierung eurer Webseite braucht – sprecht uns an! Wir vereinen bekanntlich das Know How aus Suchmaschinenoptimierung UND Social Media Marketing…
Thorsten
Wie sieht das ganze denn dann rechtlich aus, wenn man Bilder von Fotolia und Co. benutzt. Bisher hatten wir diese absichtlich nicht im og-Tag eingebunden und beim Posten auf FB eine angepasst Version mit Copyright-Hinweis direkt im Bild hochgeladen. Diese Möglichkeit fällt ja dann weg.
Wie geht ihr damit um?
Melanie Grobelni
Hallo Thorsten,
wir können leider keine Rechtsberatung vornehmen. Diese Frage müsstest Du einem Rechtsanwalt stellen. Gute Adressen sind hier z. B. Dr. Thomas Schwenke oder Niklas Plutte.
Selbst handhaben wir es so, dass wenn möglich nur auf eigenes Bildmaterial oder Grafiken der Kunden zurück gegriffen wird. Allerdings hauptsächlich aus dem Grund, dass das meiste Stockmaterial auch nach solchem aussieht und häufig eher geringe Klickraten zur Folge hat.