Von Profis für Profis oder endlich normale Leute!
Kaum war die Sonne am blitzeblauen Münchner Himmel aufgegangen schon pilgerten die Social Media Freaks und die, die es werden wollten zur Messe München um standesgemäß mit den ersten Snaps, Tweets und Posts den Tag der Allfacebook Marketing Conference (AFBMC) einzuläuten. Per Instagram Stories und Twitter konntet Ihr meine Highlights bereits verfolgen.
Philipp Roth und Jens Wiese begrüßten 700! Teilnehmer mit viel guter Laune! Zusätzlich gab es Hinweise zu den heißbegehrten Deepdives in kleiner Runde und den Verlauf des Tages.
Gleichzeitig zur AFBMC fand die SMX München (Search Marketing Expo) im internationalen Congress Centrum statt. Kaum den ersten Kaffee leer getrunken, kam die Battle-Ansage vom allfacebook-Team an die SMX. Tief im Herzen ist jeder Social Media Junkie meiner Meinung nach (manchmal) noch ein kleines verspieltes Kind. Es war natürlich keine Herausforderung für die geübten Social Media Nerds den Hashtag #AFBMC unter die Trending Topics zeitweilig auf Platz 1. zu twittern. In diesem Sinne: Sorry SMX mit #smxmunich, Ihr habt es wenigstens versucht!
Andreas Bensch eröffnete mit seiner minimalistisch gestalteten Keynote „What‘s next? Facebook now and then“ den Tag. Dabei schaute er kurz auf den Facebook Fehlstart 2008 in Deutschland zurück. Damals beherrscht StudiVZ noch Deutschland. Wichtig waren seine Hinweise zum aktuell gehypten Thema Influencer. Einige Wenige seien overpaid, aber viele Andere (meist kleinere Kanäle) seien absolut underpaid. Er rief dazu auf auch diesen eine Chance zu geben und mit diesen längerfristig zu arbeiten. Ein kollektives Aufstöhnen rief seine Ansage hervor, dass Pamela Reif auf eine 85%-Promotionrate kommt und trotzdem von ihren Fans geliebt wird.
Der nächste Programmpunkt „Sexy, sinnlich, social: Content weckt den Kult aus Dornröschenschlaf“ machte neugierig. Das Team von Palmers und Robert Seeger rockten die Bühne mit einer Präsentation ihren wirklich coolen und vor allem mutigen Social Media Aktionen der letzten Monate. Die ersten Lacher und viele Sympathiepunkte konnten mit den Hinweisen, dass Palmers leider kein Unicorn ist und auf die eigene Unterwäsche gesammelt werden. Sie ließen sprichwörtlich die Hosen und Röcke runter und stehen zu ihrer eigentlich traditionellen Marke!
Die Österreicher zeigten effektives Community Management, ganz unter dem Motto „Be someone‘s lover not everybody‘s darling“. Sie legen Wert auf eine entspannte Gelassenheit, setzen aber auch klare Grenzen bei den Unverbesserlichen, die gern mal einen Zitat „feucht fröhlichen Kloakenstrudel“ provozieren wollen.
Zusätzlich hatten sie spannende Zahlen im Gepäck was guten Videocontent von nicht so performanten Videocontent unterscheidet. Ganz ehrlich, die Zahlen sprechen Bände!
Hier mein erster Praxis-Tipp: Fessele die Menschen in den ersten 3 Sekunden.
Meinen absoluten Lieblingsslide des Tages möchte ich natürlich niemandem vorenthalten.
Nach einem kurzen Kaffee standen 3 sehr unterschiedliche Sessions zur Wahl.
Als kleine Weltenbummlerin und Instagram-Liebhaberin musste ich zu TUI. Außerdem sind Kampagneneinblicke immer interessant.
Wirklich bezweifelt hat dabei niemanden, dass Facebook in Kombination mit Instagram sehr positive Effekte auf den Absatz haben kann. Erstaunen gab, dass inzwischen mehr Geld für den Urlaub als für das Auto ausgegeben wird. Anders als bei vielen anderen Kaufentscheidungen werden nach aktuellen Studien bis zu 26 mal das Gerät gewechselt bis es zu einer Reisebuchung kommt.
Interessanterweise nutzte TUI bei der zugrunde liegenden Kampagne mixed placements, spaltete aber nicht nach verschiedenen Visuals auf den verschiedenen Plattformen auf. Ebenso wurde auf ein sehr spitzes Targeting verzichtet und im Nachgang auf Remarketing Maßnahmen gesetzt um den Funnel weiter einzugrenzen.
Leider platzte der kleine Raum für die Deepdives schon aus alles Nähten und ich entschied mich für die Session bei Thomas Hutter. Bis dato hat sich im Bereich der Gewinnspiele nicht viel geändert. Er ging auf die Vor- und Nachteile der Gewinnspiele im Feed, auf Microsites und Lead-Ads ein. Ebenso gab es einen kurzen Schwenk, welche Art von Gewinnspielen sinnvoll sind und was eigentlich in Teilnahmebedingungen gehört.
Hier mein zweiter Praxis-Tipp: Überlege Dir vorher genau für welchen Zweck Du das Gewinnspiel veranstaltest, ob dein Preis überhaupt dazu passt und was dein Ergebnis sein soll.
Nach einer sehr leckeren Mittagspause, wo wirklich für jeden etwas dabei war, sicherte ich mir sehr frühzeitig einen Platz für den folgenden Deepdive. Unter dem Motto Remarketing Advanced – Frequenzy Capping und Sequenzialisierung im Detail gab Christian Penseler wertvolle Tipps für ein tiefgreifendes Kampagnenmanagement. Über einen Umweg gepaart mit Facebook Pixel und Custom Audiences kann man so in die Frequenz der einzelnen Kampagnen, Ad Sets und auch Ads eingreifen. Gerade bei längerfristigen Kampagnen ist Frequenzy Capping ein interessanter Baustein meiner Meinung nach. Passend dazu ging er kurz auf die Möglichkeiten der Sequenzialisierung von Ads ein oder einfach ausgedrückt, wer erhält wann welche Ad unter welchen Bedingungen.
Mein dritter Praxistipp, der auch hier wieder bestätigt wurde: Testen, testen, testen!
Als vierte Session wählte ich den nächsten Deepdive: Social Media & Facebook Produktkataloge für die Hotellerie. Eingeführt hat Olaf Beck mit Labrador Schröder. Dieser Hund verschafft einem kleinen Hotel bundesweit Aufmerksamkeit. Es ist eine schöne Idee sich als Hotel so von anderen abzusetzen und wurde mit durchschlagendem Erfolg belohnt.
Endlich gibt es auch Dynamic Ads for Travel mit schier unendlichen Möglichkeiten für Hotels. Der Teufel im Detail liegt hier in dem anzuliefernden Feed. Sicher kann man dies auch über einen „normalen“ Produktfeed abbilden, sollte sich aber dabei im klaren sein, dass dort ein andere Aktualisierungsrhythmus herrscht.
Ein bisschen „Wetten, dass…?“ lag ebenfalls in der Luft. Das Team von Tempo wettete, dass es die Organisatoren der AFBMC nicht schaffen, mehr als 25 Influencer (Personen, die mehr als 1000 Follower auf einem privaten Profil haben) auf der Bühne zu versammeln. Für die Organisatoren war das nur eine Aufwärmübung. Weil Wettschulden nun auch Ehrenschulden sind erstrahlen die Social Media Kanäle von Tempo Taschentuch am 15.3. in PINK!
Mein letzter Sessionblock des Tages stand ganz im Zeichen von Instagram und Snapchat.
Zu erst gab Felix Loesner, Teamleiter der Social Media Abteilung, unter dem Titel „Instagram & Snapchat strategisch bespielen am Beispiel des FC Bayern Münchens“ Einblicke in die Digitalstrategie.
Interessanterweise kommen lediglich 3 Millionen der mehr als 41 Millionen Facebook-Fans aus Deutschland. Ein bisschen verliebt war das Publikum in die Spectacles und deren Einsatz bei FC Bayern.
Endlich News von Instagram gab es in der letzten Session von Heiko Hebig. Leider hatte er keine neuen Zahlen zur Instagram-Nutzung in Deutschland (9 Mio. Nutzer Anfang 2016). Er verriet, dass in Jarkata und New York aktuell Geosticker getestet werden und je nach Nutzung könnte es auf weiter ausgerollt werden.
Außerdem steht die Integration von Links in die Instagram Stories nur ausgewählten (verifizierten) Accounts zur Verfügung. Leider gab es keine weiteren Infos zu geplanten Funktionen. Was mir sehr gut gefallen hat, waren seine Schnell-Hacks und eine sehr umfangreiche Beantwortung der Fragen.
Die von Daniel Zoll als die wohl schlechteste oder beste angepriesene Abschlusskeynote stellte einen mehr als würdigen Schlusspunkt da. Sind wir ehrlich, keiner hat den Motivator besser gegeben als er! Wir versprechen zum Abschluss hoch und heilig, wir machen Dir deinen Feed wieder schön, lieber Daniel!
Ich verabschiede mich von dieser tollen Konferenz aus München mit einem letzten Slide von Daniel:
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