Online-Händler spüren erhebliche Beeinträchtigungen durch Corona
Die Corona-Pandemie hat den deutschen Online-Handel ordentlich durcheinander gewirbelt. Während ein Teil der Verkäufer von gestiegenen Umsatzzahlen profitieren konnte, verhagelte die Krise vielen Händlern das Geschäft. Besonders Probleme in der Logistik stellte die hiesigen Händler vor große Herausforderungen, wie aus der aktuellen Logistik-Studie 2020 des Händlerbundes hervorgeht. In dieser gaben 67 Prozent der mehr als 220 befragten Online-Händler an, dass die Coronakrise ihre Logistik beeinträchtigt hat.
Minusgeschäft durch hohes Retourenaufkommen
Laut den Umfrageergebnissen erlebten die Verkäufer ganz verschiedene Beeinträchtigungen während der Pandemie. Mit 57 Prozent hatte die Mehrheit der Teilnehmer mit Versandproblemen zu kämpfen, 42 Prozent hatten Schwierigkeiten bei der Beschaffung und 33 Prozent ein geringeres Bestellaufkommen. Allerdings gaben auch sechs Prozent der Händler an, mit einem hohen Bestellaufkommen zu kämpfen. Für international tätige Händler kam der monatelange Stopp des Warenpostversands in die USA sowie zahlreiche andere Länder erschwerend hinzu. 32 Prozent machte dieser Umstand zu schaffen. Nach über fünf Monaten wird der Service mittlerweile aber wieder angeboten.
Eine Herausforderung, mit der Online-Händler auch schon vor der Pandemie zu kämpfen hatte, waren die hohen Retourenquoten. Dies änderte sich auch in den vergangenen Monaten nicht, laut der Händlerbund-Studie berichteten die Teilnehmer von mehr Rücksendungen und sogenannten Spaßkäufern, die ohne tatsächliche Kaufabsicht Produkte bestellten. Das führte bei 59 Prozent sogar zu einem Minusgeschäft.
Händler setzen auf mehrere Zustelldienste
Um mögliche Ausfälle bei den Zustellunternehmen zu kompensieren und das Risiko zu streuen, setzt mit 66 Prozent ein Großteil der Studienteilnehmer auf mehrere Dienstleister. Befragt nach den beliebtesten Logistikern, konnte sich, wie schon in den Jahren zuvor, die DHL durchsetzen. 84 Prozent der Händler gaben an, diesen Service zu nutzen. Dahinter folgt mit 54 Prozent die Deutsche Post und mit 35 Prozent DPD. Hermes ist weiterhin abgeschlagen und wird nur von 15 Prozent der Verkäufer für den Versand von Waren in Anspruch genommen.
Wie es scheint, setzen Händler in der aktuell turbulenten Zeit eher auf pragmatische Kriterien bei der Auswahl ihres Versanddienstleisters. So sind die Faktoren Zuverlässigkeit und Sendungsverfolgung in den vergangenen Monaten deutlich wichtiger geworden, als das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Nachhaltigkeit.
Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.
Über den Händlerbund
Der Händlerbund mit Sitz in Leipzig wurde 2008 gegründet. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Branche hat sich der Händlerbund zu einem 360° E-Commerce-Netzwerk entwickelt und betreut aktuell über 80.000 Onlinepräsenzen. Gemeinsam mit den Mitgliedern und Service-Partnern treibt der Händlerbund die Professionalisierung von E-Commerce-Unternehmen voran. Weitere Informationen unter www.haendlerbund.de.
Marco
Also ich muss wirklich sagen, dass Ihre Artikel immer sehr interessant sind zum lesen. Wirklich tolle Arbeit. Macht weiter so.