… und nicht gegen dich.
In der Google Welt herrscht ein raues Klima. Der Kampf um die Führungspositionen ist hart. Jeder möchte der beliebteste und meistbesuchte Ort sein, ein Tourismusmagnet, der täglich von tausenden Besuchern gestürmt wird. Um diesen Status zu erreichen und nicht als unbedeutende Einöde sein Dasein zu fristen, braucht es folgende Dinge:
- eine gute Infrastruktur (Seitenaufbau), sodass sich Besucher einfach zurechtfinden
- eine schicke Optik, sodass sich Besucher wohlfühlen
- interessanten Inhalt, der Besucher anzieht
Doch für den Sieg reicht es nicht aus, seine Website nach allen Regeln der Kunst zu optimieren. Denn auch die Konkurrenz schläft nicht. Und im schlechtesten Fall attackiert sie deine Seite mit einer Armee von schlechten Links und zerstört alles, was du mühevoll aufgebaut hast. Negative SEO Attacken haben sich zu einer echten Bedrohung entwickelt. Mit dem richtigen Netzwerk und ein wenig Fachwissen können Konkurrenten dafür sorgen, dass Seiten fast komplett aus der Internetwelt verschwinden. Bist du dagegen gewappnet?
Von guten und bösen Backlinks …
Linkmarketing ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen SEO-Strategie. Jeder gute Link ist eine Empfehlung für deine Seite, der dazu beiträgt, deine Seite im Internet bekannter zu machen. Gute Links kämpfen für dich. Aber Vorsicht ist geboten. Google arbeitet ständig daran, manipulierte Linkprofile ausfindig zu machen und spätestens seit dem ersten Google Penguin Update wäre es ein Fehler zu denken, dass jeder neue Backlink ein guter Link ist. Im Gegenteil: Links von schlechten Seiten wie Linknetzwerken oder Links aus Kommentarspam können sich gegen dich wenden. Und während mit Hilfe von Google Penguin das Internet eigentlich ein besserer Platz werden soll, kann das für deine Seite den Untergang bedeuten. Vielleicht fragst du dich jetzt, warum dich das interessieren sollte. Du hast noch nie unsaubere SEO-Methoden benutzt oder minderwertige Links produziert. Aber du vergisst: Die Konkurrenz kann die Macht der schlechten Links für sich nutzen. Spam-Backlinks sind eine der am weitest verbreiteten negativen SEO-Attacken.
Die Bedrohung ist real – Erfahrungen mit Spam-Links anhand einer Fallstudie
Negatives SEO ist das genaue Gegenteil von Suchmaschinenoptimierung, denn es zielt darauf ab, deine Rankings zu zerstören, anstatt deine Sichtbarkeit bei Google zu verbessern. Eine typische negative SEO-Maßnahme ist der bewusste Aufbau von schlechten Links, um bei der angegriffenen Website Ranking- und Traffic-Verluste zu verursachen oder sogar eine De-Indexierung herbeizuführen. Unnatürliche Links sind für Google ein Zeichen, dass die Website nicht die Qualität oder den interessanten Content hat, um von selbst Backlinks zu bekommen. Durch solche Links bekommt Google den Eindruck, dass du dein Linkprofil manipulieren willst, als würdest du in der Internetwelt mit Absicht glorreiche Lügen über dich verbreiten, um deinen Ruf zu verbessern. Für Google gleicht das einer Verletzung seiner Gesetze (Google’s Webmaster Guidelines) und dementsprechend hart geht es dagegen vor. Je mehr Spam-Links gegen dich aufgebaut werden, desto stärker leidet dein Ruf bei Google darunter. Konkurrenten, die nur mit wenigen Links gegen dich in den Kampf ziehen, sind kein Problem. Doch Hunderte oder Tausende davon sind eine echte Bedrohung. Auch bei unseren Kunden konnten wir massive Attacken mit schlechten Links feststellen.
Ein einzelner schlechter Link ist ungefährlich. Aber in der Masse sind sie eine echte Bedrohung.
Das Feindbild – Das sind die Erkennungsmale von Spam-Links
Es ist wichtiger als je zuvor, seine Backlinks im Auge zu behalten. Nur so kann eine Spam-Link-Attacke abgewehrt werden, ehe sie ernsthaften Schaden anrichtet. Ein Anzeichen von Spam-Links ist ein massiver Anstieg an Backlinks. Wir konnten bei mehreren von unseren Kunden einen explosiven Anstieg an neuen verweisenden Domains beobachten. Beispielsweise hatte einer unser Kunden im November 2016 noch 140 Links und bereits 6 Monate später war die Zahl auf 800 Links gestiegen. Bei einem noch drastischeren Fall stiegen die Backlinks innerhalb von einem Jahr von 700 auf fast 6000 Links. So gern wir auch sagen würden, dass unser Kunde in dieser Zeit auf der Frontpage der größten Nachrichtenmagazine landete und Links von überall in der Welt erhalten hat – das war leider nicht die Ursache. Unser Kunde wurde in dieser Zeit Opfer einer Link-Spam Attacke.
[Tweet „Ein weiteres Indiz für eine negative SEO-Attacke sind Links von vielen ausländischen Domains“] Dies ist vor allem bei Webseiten, deren Angebot sich auf Deutschland konzentriert, auffällig. Wenn also plötzlich vermehrt Links von russischen (.ru) oder chinesischen (.cn) Seiten auffallen, ist das ein guter Indikator für eine Spam-Link-Attacke. Wieso sollte beispielsweise eine russische oder chinesische Seite auf einen Augenarzt in Köln verlinken?
Uns ist zudem aufgefallen, dass bei vielen Opfern einer Spam-Link-Attacke eine große Anzahl an Links im Backlinkprofil auftauchten, in deren URL immer wieder das Wort „domain-list“ enthalten ist“(wie beispielsweise www.url.science/domain-list-911, www.shailee.xyz/domain-list-628 oder abhidhaa.xyz/domain-list-717).
Link-Spam-Attacken lassen sich auch daran erkennen, dass die verwendeten Linktexte wenig mit der Website und deren Angebot gemeinsam haben. So wurde beispielsweise bei einem Kunden als Linktext vermehrt ein Punkt genommen. Bei einer Link-Attacke kann aber auch genau das Gegenteil der Fall sein. Es werden bewusst dutzende Links mit harten Ankertexten gesetzt, um das Ranking für bestimmte Keywords zu verschlechtern.
Die Anzeichen für Spam-Links auf einen Blick:
- unnatürlicher Anstieg von Backlinks
- Links stammen von ausländischen Domains
- unpassende oder sogar unseriöse Linktexte
- viele überoptimierte Ankertexte
- Kommentarspam
- Links aus minderwertigen Linklisten, Artikelverzeichnissen und Webkatalogen
- Links von thematisch unpassenden Websites
Der Kampf beginnt – So besiegst du Spam-Links
Glücklicherweise bist du Spam-Link-Attacken nicht hilflos ausgeliefert, sondern du kannst (und solltest) dich auch wehren. Zwar kannst du Spamlinks nicht unterbinden, aber mit der richtigen Ausrüstung und gesundem Menschenverstand kannst du dich verteidigen. Wir verraten dir, wie du es verhinderst, dass schlechte Links deine Rankings zerstören. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einer Armee von Hunderten oder gar Tausenden schlechten Links gegenüberstehst. Alles, was du brauchst, ist eine mächtige Waffe: das Google Disavow Tool. Mit diesem kannst du alle toxischen Links unschädlich machen. Du kannst natürlich nur gegen deine Gegner vorgehen, wenn du sie auch kennst. Deswegen musst du im ersten Schritt alle Spam-Links ausfindig machen.
Wie findest du die schlechten Links
Um die schlechten Links zu finden, ist ein Überblick über das komplette Backlinkprofil notwendig. Verschiedene Tools wie Ahrefs, LRT oder Majestic sind praktisch zur Überprüfung deines Backlinksprofils, denn sie listen auf dich verlinkende Webseiten auf. Anschließend empfiehlt es sich, jeden Link sorgfältig selbst zu prüfen. Heutzutage gibt es zwar auch einige Tools, welche versuchen, automatisch schlechte Links zu erkennen. Aber kein Tool ist so präzise wie die manuelle Überprüfung. In diesem Punkt siegt noch der menschliche Verstand über die Technik. Alle schlechten Links müssen am Ende in einer .txt Datei gespeichert werden. Einige SEO-Tools erzeugen automatisch solche Disavow Dateien im richtigen Format. Dafür musst du innerhalb des Tools nur die verdächtigen Links markieren und kannst anschließend über einen speziellen Button die Liste erstellen lassen.
Wie entwertest du die schlechten Links
Sobald du eine Liste mit allen verdächtigen Links angefertigt hast, ist der Großteil der Arbeit bereits geschafft. Du musst Google nur noch mitteilen, dass es diese Links in deinem Backlinkprofil nicht mehr berücksichtigen soll. Google macht es möglich, dass nicht nur einzelne Seiten, sondern auch ganze Domains abgewertet werden können. Die Entwertung der Links erfolgt mit Hilfe des Google Disavow Tools in der Search Console. Das Tool findest du unter folgendem Link: https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main. Dort kannst du nach einem Klick auf „Links für ungültig erklären“ die Textdatei hochladen. Allerdings sollte das Tool mit Vorsicht verwendet werden. Wenn du aus Unwissenheit gute Links mit entwertest, kann sich das nachteilig auf dein Ranking auswirken. Solltest du dir unsicher sein, welche Links minderwertig sind und welche wertvoll, hole dir lieber Hilfe von einem Experten.
Verteidigungsplan (auch Checkliste genannt) gegen Link-Spam-Attacken
- Trage so viele Links wie möglich zusammen (zum Beispiel Links aus der Search Console, aus XOVI oder dem LRT-Tool)
- Analysiere alle Links.
- Fertige eine Liste mit allen toxischen Links im .txt Format an.
- Lade die Liste in dem Google Disavow Tool hoch.
- Wiederhole die Kontrolle regelmäßig!
Fazit: SEO = Optimieren + Schützen
Schlechte Links können alles zerstören, was du dir aufgebaut hast.
SEO-Maßnahmen zielen nicht nur auf eine Verbesserung des Rankings ab, sondern dienen auch dem Schutz der Website. Verschiedene Studien und Beobachtungen an eigenen Kunden zeigen, dass negatives SEO eine echte Bedrohung ist – und auch noch problemlos von jedem durchgeführt werden kann. Die Folgen können fatal sein. Im schlimmsten Fall erholt sich ein kleines Unternehmen nie wieder von so einer Attacke und Existenzen werden zerstört. Dementsprechend wichtig ist die Überwachung des Backlinkprofils. Wer in der Google Welt überleben will, muss sich rüsten gegen derartige Attacken. Selbst Webseiten, die sonst wenig in SEO investieren, sollten die Kontrolle der Links auf ihr monatliches To-Do setzen. Deinem Unternehmen fehlen die Kapazitäten oder die Erfahrung? Du musst diese Schlacht nicht alleine austragen. Unsere Experten geben dir die nötige Verstärkung, um deine Website vor Angriffen zu schützen.
Titelbild © nanuvision / Fotolia
Bild 2: Michael Nee https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stormtroopers_march.jpg
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