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Lieferengpässe im Weihnachtsgeschäft: Diese Waren sind knapp

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Darum drohen Zu Weihnachten in manchen Branchen Lieferengpässe

In diesem Jahr stehen Online-Händler vor neuen Herausforderungen: Rohstoffmangel, hohe Materialkosten, Produktionsprobleme sowie steigende Transportraten führen zu Verzögerungen in den Versorgungsketten und damit zu Lieferengpässen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Händler sollten dahingehend Angaben beim Verkauf überprüfen. Der Geschenkekauf könnte sich zudem vorverlagern.

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Der Welthandel beeinflusst dieses Jahr auch unser Weihnachten.

Lieferströme aus Asien seit Monaten gestört

Wie bereits im vergangenen Jahr ist die Wareneinfuhr für das Weihnachtsgeschäft, insbesondere aus Fernost, problembehaftet: Seit zahlreichen Monaten sind Seehandelswege gestört – auf denen allerdings rund 90 Prozent des Welthandels erfolgen. Vielen bewusst geworden ist dieses Ausmaß sicher im Zuge der Suez-Havarie, als ein Containerfrachter Tage lang den wichtigen Handelsweg zwischen Europa und Asien blockierte und sich Schiffe stauten. Die Auswirkungen waren für Monate spürbar.

Noch problematischer für das hiesige Weihnachtsgeschäft gestalteten sich allerdings zeitweilige Hafenschließungen in China aufgrund von Corona-Ausbrüchen. Bereits im Sommer waren deshalb Terminals geschlossen: Im südchinesischen Hafen Yantian, über den mehrheitlich Technik- und Elektronikprodukte exportiert werden, sowie kurz darauf im Hafen Ningbo, nach Shanghai der zweitgrößte chinesische Containerhafen. Dadurch stauten sich teils über 60 Schiffe, Container konnten nicht abgefertigt werden, die Kapazitäten für die Verschiffung neuer Waren wurden knapper – und ließen die Preise in die Höhe schnellen. Container waren bis zu acht Tage länger unterwegs als üblich und die Frachtraten für den Seehandel zwischen Europa und China verteuerten sich um das sechs- bis achtfache. Auch auf alternativen Transportwegen gab es längere Lieferzeiten.

Diese angespannte Situation im Welthandel und im E-Commerce sollen sich Reedereien und Branchenanalysen zufolge noch bis mindestens Februar 2022 halten. Auch weiterhin gibt es gravierende Containerstaus, zahlreiche Warteschlangen haben sich inzwischen auch vor US-Häfen gebildet.

Unterhaltungselektronik, Schuhe und Textilien sowie Spielwaren sind zu Weihnachten Mangelware

Wegen Lieferengpässen, aber auch dem Mangel an wichtigen Rohstoffen bzw. Vorprodukten – wie etwa Halbleitern – könnte es in diesem Jahr nicht alle Weihnachtswünsche wahr werden. Durch die Halbleiter-Knappheit, die neben der
Autoindustrie vor allem Elektro-, Computer- und Smartphone-Hersteller und damit auch Händler dieser Produkte trifft, werden Handys, PCs, Konsolen und Grafikkarten sowie Küchengeräte oder gar elektrische Zahnbürsten rar. Bereits seit Mitte des Jahres sind Fahrräder, Zubehör und Ersatzteile schwer erhältlich. Möbel sind wegen der hohen Holzpreise deutlich kostspieliger. Ebenso bekommt die Spielzeugbranche die Rohstoffverknappung zu spüren, da es in der Produktion an Kautschuk, Holz und Mikrochips für Licht- und Soundmodule mangelt. Und auch in der Schuh- und Textilindustrie sieht es kritisch aus: Wegen lockdown-bedingten Produktionsstopps etwa in vietnamesischen Fabriken fehlt es an Nachschub.
Damit nicht genug: Auch Altpapier ist um etwa 75 Prozent teurer geworden. Diese Kosten geben nicht nur Druckereien und Verlage weiter, auch Verpackungs- und Versandmaterialien verteuern sich dadurch.

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Im Weihnachtsgeschäft sorgen Lieferengpässe für Probleme.

Darauf müssen Online-Händler bei Lieferengpässen jetzt achten

Weihnachtseinkäufe könnten sich nun vorverlagern. Entsprechend sollten sich Shopbetreiber bereits jetzt auf höhere Bestellungen und unter Umständen eher ausverkaufte Ware einstellen. Wenn Produkte vergriffen sind, gilt es, dies auch kommunizieren. In Bezug auf das Kundenerlebnis ist es empfehlenswert, für das nicht mehr verfügbare Wunschprodukt eine Alternative auszuweisen. Als fair und ebenfalls benutzerfreundlich wird es angesehen, über Lieferverzögerungen zu informieren, und zwar noch vor Abschluss des Kaufvertrags – ein Zeitpunkt, der über die Shop-Bedingungen fest definiert sein sollte. Außerdem müssen Angaben wie „Nur noch drei Stück verfügbar“ in Echtzeit erfolgen, wie etwa das Oberlandesgericht Rostock entschied (AZ. 2 U 13/20). Übertriebene und damit nicht korrekte Werbeaussagen zur Warenverfügbarkeit können Händlern ebenfalls auf die Füße fallen.
Bei Hinweisen zur Lieferzeit sollte am besten so konkret wie möglich formuliert werden, wie: „Bestellt am DD.MM. – Lieferung bis DD.MM.“. Zu vermeiden sind hingegen schwammige Aussagen wie „voraussichtlich in 2 bis 3 Tagen“ oder „in der Regel“. Mit der Lieferzeitangabe geht der Händler auch eine vertragliche Verpflichtung gegenüber seiner Kundschaft ein.

Über den Händlerbund
Vor allem im Weihnachtsgeschäft steht das Kerngeschäft für Online-Händler im Fokus. Doch gerade in dieser Zeit des Jahres und angesichts der aktuellen Herausforderungen gilt es, im eigenen Shop oder beim Verkauf auf Plattformen rechtlich auf der sicheren Seite zu sein – etwa mit korrekten Formulierungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Widerrufsbelehrungen und Preisangaben, um hier weder kunden- noch wettbewerbsseitig angreifbar zu sein. Der Händlerbund steht bei juristischen Fragen als kompetenter Partner zur Seite. Wenn Sie sich als Händler jetzt für die umfangreichen Rechtsdienstleistungen des Händlerbundes entscheiden, erhalten Sie mit dem Rabattcode P822#2015 einen Nachlass von 3 Monaten auf das Mitgliedschaftspaket Ihrer Wahl. Jetzt informieren!

Über die Autorin
Hanna Behn betreut für den Händlerbund unter anderem das News-Portal Logistik Watchblog und informiert dort ebenso wie auf OnlinehändlerNews täglich rund um Themen
wie Versand, Paketdienstleistungen, Nachhaltigkeit, E-Commerce-Logistik und die Situation der globalen Lieferketten.

Titelbild © pusteflower9024 / stock.adobe.com

Beitragsbild © Golden Sikorka / stock.adobe.com

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