Was ist Jappy?
Jappy ist ein deutsches soziales Netzwerk, das 2001 gegründet wurde und zu den beliebtesten Plattformen in Deutschland zählt. Im Jahr 2008 hatte Jappy eine Million aktive Nutzer. Zunächst konzentrierte sich Jappy ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum, woraufhin es 2011 kurzzeitig auch eine englischsprachige Version der Plattform gab.
Entstehung
Die Gründer Matthias Vogl und Christian Wimmer stellten 2001 zunächst eine Online-Flirtplattform namens Singletreffen.net zur Verfügung, was später in Jappy.tv und dann in Jappy.de unbenannt wurde. Der schnelle Erfolg zeigte sich im Jahr 2006, als das Netzwerk über 100.000 Mitglieder zählte und von einer GbR in eine GmbH geändert wurde. Im November 2008 hatte Jappy eine Million Mitglieder und erreichte mehr als 2,5 Milliarden Seitenaufrufe im Monat. Eine Auswertung des Google AdPlanners zeigte, dass Jappy zu den Top-10 der sozialen Netzwerke in Deutschland gehörte und hinsichtlich der Verweildauer pro Besuch auf dem 2. Platz lag und somit noch vor Facebook. Bereits 2012 gehörte Jappy nicht mehr zu den 10 beliebtesten sozialen Netzwerken in Deutschland, woraufhin es im März 2013 auf Platz 16 rutschte.
Angebot
Das soziale Netzwerk Jappy ist ein kostenfreies Angebot und wird durch Werbeeinnahmen finanziert. Für die Nutzung von Jappy ist eine Registrierung mit einem Nickname erforderlich. Die Plattform ist für User ab 14 Jahren zugänglich, wobei Jappy grundsätzlich keine Altersverifizierung vornimmt. Seit 2012 ist zusätzlich die Angabe des realen Vornamens möglich, der je nach Privatsphäre-Einstellung auch im Profil erscheint. Bei allen registrierten Nutzern bis 18 Jahren ist der Kontaktfilter bei der Anmeldung vor eingestellt, weshalb die Kontaktaufnahme mit anderen Nutzern nur in derselben Altersspanne möglich ist. Diese Einstellung können die Nutzer jedoch selbstständig abschalten oder ändern. Zudem werden Mitgliedervorschläge unterbreitet, die in der näheren Umgebung des eigenen Wohnorts registriert oder in einem ähnlichen Alter sind.
Jappy bietet eine Vielzahl von Funktionen, die im Social Media üblich sind:
- Versand von privaten Nachrichten und Emoticons
- Flirtfunktion (kann optional freigeschaltet werden)
- Chatfunktion
- Gästebuch
- Bildergalerien
- Freundeslisten
- Plattforminternes Mailsystem
Gegen eine virtuelle Währung, sogenannte Credits, können Nutzer anderen virtuell Emoticons und Geschenke überreichen. Neben einer mobilen Version der Plattform gibt es auch den „Jappy Messenger“, eine Anwendung für Smartphones sowie Tablets mit Android oder Apple iOS-Betriebssystem. Auf Jappy gibt es zwar auch Sonderfunktionen, diese können aber nicht kostenpflichtig freigeschaltet werden. Im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook können diese Sonderfunktionen nur mit Credits gesammelt werden. Je aktiver die User sind, desto mehr Zusatzfunktionen stehen ihnen zur Verfügung. Diese umfassen in der Regel die Darstellung des aktuellen Online-Status, der Mittelung von Emotionen oder Übergabe eines virtuellen Geschenks. Die zusätzlichen Ausdrucksmöglichkeiten basieren auf dem Comic-Design und haben oftmals eine kindliche Darstellung.
Es gibt folgende Zusatzfunktionen:
- Spiele
- Credits
- Rangliste
- Gruppen
- Ticker
- Terminplanung
- Suchfunktion und Weiteres
Insgesamt liegt Jappy aber in Bezug auf das Design, die Funktionalität und Gestaltung hinter vergleichbaren Angeboten deutlich zurück, was zu den sinkenden Mitgliederzahlen führt.
Vorteile
Der Vorteil von Jappy ist seine einfache und übersichtliche Gestaltung. Die Plattform ermöglicht den Aufbau eines Netzwerks aus Freunden, sodass die User alte Freunde finden oder neue Freunde gewinnen können. Jappy stellt außerdem verschiedene Funktionen für die Kommunikation zur Verfügung. Von vielen Usern wird Jappy immer noch in seinem ursprünglichen Zweck als Single- oder Flirtbörse genutzt.
Nachteile
Einer der größten Nachteile von Jappy stellt der starke Mitgliederrückgang dar. Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken wirkt es eher unmodern und wenig ansprechend. Zudem fühlen sich viele Nutzer von den Werbebotschaften gestört, da sie einen relativ großen Platz einnehmen.
Aufgrund der mangelnden Sicherheit, ungenügendem Datenschutz sowie Jugendschutz ist Jappy im Jahr 2010 in die Kritik geraten. So veröffentlichte Stiftung Warentest Hinweise zu den gravierenden Sicherheitsmängeln der Plattform. Diese Mängel führten 2013 dazu, dass Unbekannte die Datenbank hacken konnten und Zugang auf die Mitgliederdaten erhielten. Im Bereich des Jugendschutzes haben die Betreiber von Jappy einige Anpassungen vorgenommen. So wurde das ehemalige Eintrittsalter von 10 auf 14 Jahren angehoben und für die Registrierung unter 18 Jahren muss eine ausdrückliche Erlaubnis der Erziehungsberechtigten vorliegen. Für jugendliche Nutzer ist ein Schutzfilter auf Jappy voreingestellt, sodass diese nur Freundschaftsempfehlungen von Nutzern in ihrer Altersstufe erhalten. Somit können ältere Personen ab 20 Jahren keinen Kontakt zu minderjährigen Nutzern aufnehmen. Ein Kritikpunkt stellt hierbei allerdings die Einstellungsberechtigungen dar, da die Jugendlichen diesen Schutzfilter abschalten oder ändern können. Auf diese Weise ist eine Kontaktaufnahme mit älteren Nutzern der Plattform dennoch möglich.