Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen bei Google bewerben möchten, sollten sich ein Konto bei Google Ads einrichten. Sobald man ein Google-Ads-Konto hat, kann man die erste Werbeanzeige für ein bestimmtes Keyword schalten.
Wie Ihr die Vorteile von Google Ads nutzen könnt, einen Account in wenigen Minuten einrichtet und Schritt für Schritt die erste Kampagne schaltet, erklären wir Euch nun in unserer Google-Ads-Anleitung.
Suchmaschinenmarketing: SEO oder SEA?
Wer in den Google-Suchergebnissen erscheinen möchte, hat in der Regel zwei Möglichkeiten, um mehr Reichweite zu erlangen.
- Organische Suchergebnisse: Durch die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) könnt Ihr mithilfe der OnPage– und OffPage-Optimierung ein besseres Ranking in den organischen Suchergebnissen von Google erzielen.
- Suchmaschinenwerbung: Durch Search Engine Advertising (SEA) kann man für bestimmte Keywords das Ranking in den Suchergebnissen (SERP)
Der Oberbegriff für SEO- und SEA-Maßnahmen ist SEM, die Kurzform für Suchmaschinenmarketing (Englisch: Search Engine Marketing). Im folgenden Artikel soll es weniger um klassisches SEO gehen, denn dieses Mal schauen wir uns die Suchmaschinenwerbung (SEA) genauer an.
Search Engine Advertising (SEA): Was sind Google Ads?
Google Ads, auch AdWords genannt, ist ein Werbeprogramm von Google, womit Ihr Werbeanzeigen erstellen könnt, um potenzielle Käufer und Kunden zu erreichen. Die Anzeigen werden in den Google-Suchergebnissen zu einem bestimmten Keyword angezeigt und erreichen somit interessierte Nutzer. Mit Google Ads könnt Ihr für Euer Unternehmen sowie Eure Dienstleistungen bzw. Produkte werben. Werbetreibende können wählen, wie viel sie pro Klick investieren möchten und wo die Anzeige ausgeliefert werden soll.
Abb. 1: Startseite von Google Ads.
Bei der Suchmaschinenwerbung wird pro Klick abgerechnet, wobei sich der CPC-Wert (Cost per Click; Deutsch: Kosten pro Klick) vom Keyword abhängig ist. Mithilfe einer Keyword-Recherche bzw. im Keyword Planer erhaltet Ihr einen Überblick über die zu erwartenden Kosten pro Klick.
Die Anzeigen von Google Ads erscheinen in den Suchergebnissen oberhalb der organischen Sucherergebnisse und sind durch den Hinweis „Anzeige“ oder „Ads“ gekennzeichnet. Sucht man beispielsweise nach dem Suchbegriff „Hundebett“ über die Google-Suche erscheint folgende Darstellung:
Abb. 2: Google Ads in der Google-Suche.
Direkt unter dieser Darstellung folgen die organischen Suchergebnisse, d.h. die Anzeigen, die durch klassische Suchmaschinenoptimierung und nicht durch bezahlte Werbung an jenen Positionen erscheinen.
Abb. 3: Organische Sucherergebnisse des Keywords „Hundebett“.
Wie funktioniert Google Ads?
Auf einer Suchergebnisseite (SERP) gibt es Platz für 7 Werbeanzeigen, wobei im oberen Bereich 4 Werbeanzeigen oberhalb der organischen Suchergebnisse angezeigt werden. Unterhalb der unbezahlten Suchergebnisse können drei weitere Anzeigen erscheinen. In welcher Reihenfolge die Ads gezeigt werden, wird von einem Auktionsverfahren bestimmt.
Welche Anzeigen ausgespielt werden, ist abhängig vom Keyword, das der Nutzer bei der Suche eingibt. Die Übereinstimmung zwischen den von Euch gewählten Keywords mit der User Intent (Suchanfrage) liefert die Anzeigenschaltung (Impression).
Was kostet Google Ads?
Die Impression, d.h. die Ausstrahlung der Werbeanzeige, kostet nichts, denn erst der Klick eines Users auf die Anzeige ist kostenpflichtig. Das Zahlungssystem heißt Cost per Click (CPC); die Kosten werden per Klick berechnet. Damit die Kosten für Werbetreibende überschaubar bleiben, können sie ein Höchstgebot (max. CPC) festlegen und entscheiden, wie viel für einen Klick berechnet werden darf. Neben einem maximalen CPC-Gebot kann auch ein Tagesbudget für Google-Anzeigen bestimmt werden.
Abb. 4: Cost per Click (CPC) für das Keyword „Hundebett“. Quelle: Keyword-Tool von Neil Patel.
Bei mehreren auf eine Suchanfrage passenden Anzeigen vergleicht Google Ads die maximalen CPCs der Werbetreibenden miteinander und positioniert die Höchstbietenden an die erste Position.
Was ist der Google Ads Qualitätsfaktor?
Für Google Ads ist insbesondere die Qualität der Werbung wichtig, welche anhand des Qualitätsfaktors (QF), auch Quality Score (QS), gemessen wird. Dieser ist im Google-Ads-Konto sichtbar. Wer eine gute Bewertung hat, wird sogar bei einem niedrigen Höchstgebot für den CPC bevorzugt. Somit ist die Qualität bzw. der Qualitätsfaktor zwischen 1 (schlecht) und 10 (sehr gut) für Google wichtiger als das CPC-Gebot.
Der Qualitätsfaktor wird für jedes Keyword, für das Werbung geschaltet werden soll, errechnet.
So erhaltet Ihr einen guten Qualitätsfaktor:
- Die Keywords müssen zum Unternehmen, den Dienstleistungen und den Produkten passen.
- Die Anzeigen sollten einen Mehrwert bieten.
- Die Werbung sollte die Neugier der Nutzer wecken.
- Keywords in den Anzeigetexten nutzen.
- Anzeigen nur mit passenden Unterseiten verlinken.
- Anzeigenerweiterungen (z.B. Telefonnummer, Links, USP) im Text nutzen.
Warum sollte man Google Ads schalten?
Google Ads bietet Werbetreibenden viele Vorteile, wir möchten allerdings nur einige kurz erläutern.
- Die Zielgruppe wird gezielt angesprochen: Das bedeutet auch, dass Ihr gezielt potenzielle Kunden und tatsächliche Interessenten ansprecht. Durch die Vermeidung von Streuverlusten können die Werbekosten niedrig gehalten werden. Andere User kriegen die Anzeige nicht angezeigt. Anzeigen können geografisch, sprachlich und zeitlich segmentiert werden.
- User Intent: Durch die Suchintention zeigt der User bereits Interesse am Produkt. Es handelt sich demnach nicht um eine Kaltakquise, sondern Hot Leads.
- Kontrolle über die Kosten: Mithilfe eines Tagesbudget und eines Höchstgebots für CPCs können die Werbekosten kontrolliert werden.
- Flexibilität: Die Werbevorlagen können kostenlos, unbegrenzt oft und unmittelbar geändert werden. Die Werbeausgaben können jederzeit beliebig angepasst werden, d.h. erhöht oder reduziert werden. Ebenso kann auch die sprachliche oder geographische Segmentierung geändert werden.
- Relevanz erlangen: Durch den Qualitätsfaktor können Werbetreibende glänzen, ohne ein hohes Budget zu veranschlagen. Wer gute und relevante Kampagnen schaltet, kann hier trotz kleinem Budget punkten.
- Messbarkeit und Optimierungen: Anhand von detaillierten Analysen nach Zeit, Kosten und Relevanz könnt Ihr erkennen, welche Kampagnen Erfolg hatten. Dementsprechend können Keywords und Anzeigen besser optimiert werden.
Google-Ads-Konto einrichten
Wer ein Konto bei Google Ads einrichten möchte, muss keine Gebühren zahlen oder viel Zeit dafür aufwenden. Die Anmeldung Eures Google-Ads-Konto führt Ihr über ein bestehendes Google-Konto durch, was die meisten bereits für die Verwendung von Google Analytics haben sollten. Die drei Konten sollten auch miteinander verbunden werden, um bessere Analysen und Optimierungen vornehmen zu können. Bei der Anmeldung zu Google Ads erhält man meist ein Startguthaben.
Schritt für Schritt zur ersten Google-Werbeanzeige
Bevor wir uns anschauen, wie man die erste Kampagne erstellen kann, ist die Betrachtung der Struktur wichtig. Die hierarchische Struktur eines Google-Ads-Konto ist recht einfach und besteht im Grunde genommen aus dem Hauptelement „Kampagne“, dem wiederum Anzeigengruppe untergeordnet werden. Eine Anzeigengruppe besitzt die Keywords und dazugehörigen Anzeigentexte.
Abb. 5: Struktur des Google-Ads-Konto.
Die Struktur kann je nach Unternehmensgröße und Art der Produkte gewählt und angepasst werden. Somit haben kleine Unternehmen meist nur eine Kampagne mit maximal 5 Anzeigengruppen. Große Unternehmen unterteilen Ihre Werbung in verschiedene Kampagnen und kategorisieren „allgemeine Kampagnen“ und „Produkt-Kampagnen“, wobei diese wiederum bis zu 5 Anzeigengruppen enthalten. Für eine Sprachschule an einem Standort könnte die folgende Struktur nutzen:
Abb. 6: Google Ads einrichten – Mögliche Struktur für eine Sprachenschule.
Unternehmen, die an unterschiedlichen Standorten tätig sind, wählen hingegen regionale Kampagnen für die einzelnen Standorte.
1. Schritt: Keyword-Recherche
Erinnern wir uns nochmal, was der Fokus unserer Kampagne ist, steht die Keyword-Recherche an oberster Stelle. Wir möchten schließlich den User Intent kennen und müssen uns daher fragen, wie können uns potenzielle Kunden und Käufer finden. Welche Suchanfragen stellen sie in der Suchmaschine, um uns zu finden. Passend zu den Suchanfragen der Nutzer müssen Anzeigen erstellt werden, die dem Nutzer auf Anhieb zeigen, was er sucht. Die Basis sind selbstverständlich die Keywords, die für die Anzeigen hinterlegt werden.
Abb. 7: Keyword-Recherche mit Uebersuggest von Neil Patel.
Sucht nun ein Nutzer einen Italienischkurs oder allgemein eine Sprachschule in Frankfurt, stellt er möglicherweise folgende Suchanfragen:
- Sprachschule Frankfurt
- Sprachen lernen Frankfurt
- Sprachkurs Frankfurt
- Italienischkurs Frankfurt
- Italienisch lernen Frankfurt
Für die Keyword-Recherche könnt Ihr verschiedene externe Tools wie Uebersuggest, Answer the Public, das W-Fragen Tool oder andere ähnliche nutzen.
Abb. 8: Keyword-Recherche mit Answer the Public, um User Intent zu erkennen.
Sowohl Answer the public als auch das W-Fragen-Tool zeigen nochmal genauer, was und wie User suchen. Dadurch geben sie weitere Aufschlüsse über die User-Bedürfnisse.
Abb. 9: Keyword-Recherche mit dem W-Fragen-Tool.
Google Suggest nutzen
Eine weitere Hilfe ist Google selbst, wobei Ihr unterschiedliche Möglichkeiten für Eure Analysen habt. Unter anderem könnt Ihr Google Suggest nutzen und nach Eingabe des Suchbegriffs schauen, welche Autovervollständigungen angezeigt werden. Allerdings handelt es sich prinzipiell um nichts anderes als die Long Tail Keywords, die bereits von den oben genannten Tools ausgegeben werden. Nichtsdestotrotz kann eine zusätzliche Prüfung nicht schaden.
Abb. 10: Google Suggest – mithilfe der Autovervollständigung Keywords finden.
Keyword Planer nutzen
Neben externen Tools und Google Suggest könnt Ihr auch den Keyword Planer nutzen, um die Recherche durchzuführen. Um diesen aufzurufen, müsst Ihr lediglich über das Dashboard von Google Ads auf den Menüpunkt Tools und Einstellungen gehen. Anschließend klickt Ihr auf „Planung“ und dann „Keyword Planer“.
Abb. 11: Google Keyword Planer über Google Ads öffnen.
In der nächsten Übersicht wählt Ihr „Neue Keywords entdecken“, um allgemeine Informationen zu einem Keyword zu erhalten.
Abb. 12: Google Keyword Planer – neue Keywords entdecken.
Anschließend das Hauptkeyword eingeben und „Ergebnisse anzeigen“ klicken, wobei wir das Keyword „Sprachschule Frankfurt“ als Beispiel nutzen.
Abb. 13: Google Keyword Planer – Beispiel „Sprachschule Frankfurt“.
Nun erhaltet Ihr die Long Tail Keywords und Synonyme für das entsprechende Keyword.
Abb. 14: Google Keyword Planer – Übersicht zu „Sprachschule Frankfurt“.
In der Übersicht seht Ihr die monatlichen Suchanfragen, den Wettbewerb und die günstigsten und teuersten Klickpreise. Eine neue Kampagne startet Ihr, indem Ihr einen Haken beim entsprechenden Keyword setzt. Da die Angaben nicht ganz genau sind, empfehlen wir Euch, auch Uebersuggest heranzuziehen. Dieses Tool gibt zusätzlich Einblicke in aktuelle Trends, das Suchvolumen, Klickpreis (CPC), die Konkurrenz innerhalb der bezahlten Werbung (PD) und die Höhe der Konkurrenz in der organischen Suche (SD).
Keywords in eine Tabelle eintragen
Nachdem Ihr die Keywords recherchiert habt, notiert Ihr sie bestenfalls in einer Tabelle mit Anzeigengruppen und Kampagnen. Wichtig ist dabei auch, dass jedes Keyword nur einmal in der gesamten Übersicht vorkommt. Für unsere Keyword-Recherche zu „Sprachschule Schmitt Frankfurt“ könnt das wie folgt aussehen:
Frau Schmitts Google-Ads-Konto – Sprachschule Schmitt Frankfurt |
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Kampagne 1: Allgemein | Kampagne 2: Marke | Kampagne 3: Angebote/Produkt |
Anzeigengruppe 1: Sprachschule Frankfurt | Anzeigengruppe 1: Sprachschule Schmitt Frankfurt | Anzeigengruppe 1: Italienischkurs Frankfurt |
Sprachschule aktiv Frankfurt | Sprachschule Schmitt Frankfurt | Italienisch Kurs Frankfurt |
Englischkurs Frankfurt | Italienischkurs Frankfurt am Main | |
Sprachkurs Frankfurt | ||
Anzeigengruppe 2: Spanischkurs Frankfurt | ||
Spanisch lernen Frankfurt | ||
Spanischkurse Frankfurt | ||
Spanisch Kurs Frankfurt | ||
Spanisch Intensivkurs Frankfurt |
Abb. 15: Strukturübersicht für die Keyword- und Kampagnenplanung.
2. Schritt: Kampagne erstellen
Auf dem Google-Ads-Dashboard sind runde blaue Kreise mit einem Plussymbol sichtbar. Durch den Klick auf diese Buttons könnt Ihr eine neue Kampagne einrichten. Andernfalls klickt auf Kampagne und anschließend auf „neue Kampagne“.
Abb. 16: Mit Google AdWords neue Kampagne erstellen.
Anschließend wählt Ihr das Zielvorhaben für die Kampagne: Umsätze, Leads, Zugriffe auf Webseite, Produkt- und Markenkaufbereitschaft, Markenbekanntheit und Reichweite, App-Werbung, lokale Besuche und Werbeaktionen oder eine Kampagne ohne Zielvorhaben.
- Umsätze, um Verkäufe und Conversions zu erhöhen.
- Leads, wenn man relevante Nutzer, die Interesse am Produkt oder der Dienstleistung haben, zu einer Aktion (Conversion) animieren möchte.
- Zugriffe auf Webseite: Hierbei sollen potenzielle Käufer und Kunden die Webseite besuchen.
- Produkt- und Markenkaufbereitschaft, um Nutzer Anreize zu geben, sich über ein Produkt oder einen Service zu informieren.
- Markenbekanntheit und Reichweite zur Steigerung des Bekanntheitsgrades einer Marke, eines Produkts oder einer Dienstleistung.
- Lokale Besuche und Werbeaktionen zur Steigerung der Besuchszahlen an lokalen Standorten.
In unserem Beispiel möchten wir das Produkt „Hundebett“ verkaufen und den Umsatz steigern, daher wählen wir „Umsätze“.
Abb. 17: Kampagnenziel festlegen – Umsätze steigern und Produkte verkaufen.
Sobald Ihr auf das Kampagnenziel klickt, öffnet sich ein neues Fenster, das Euch weitere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stellt und den Kampagnentyp auswählen lässt. Wir wählen „Search“, um eine Textanzeige innerhalb der Suchergebnisse erscheinen zu lassen.
Abb. 18: Kampagnentyp wählen – „Search“ für eine Textanzeige innerhalb der Suchergebnisse.
Im nächsten Schritt müsst Ihr noch Euer Zielvorhaben wählen, wobei wir uns für „Webseitenbesuche“ entscheiden. Welche Ziele am besten zu Eurem Unternehmen passen und wann Ihr welches Ziel wählen solltet, wird im Google Helpcenter erklärt.
Abb. 19: Google Ads einrichten – Zielvorhaben bei Google AdWords festlegen.
3. Schritt: Allgemeine Kampagneneinstellungen vornehmen
Indem Ihr auf „weiter“ klickt, gelangt Ihr automatisch zu den „allgemeinen Kampagnen-einstellungen“. Hier könnt Ihr für die Kampagne einen Namen wählen und das entsprechende Werbefestnetz bestimmen. Wir nehmen hier das Suchnetzwerk, da es sich für den Einstieg gut eignet.
Abb. 20: Google AdWords einrichten – Kampagneneinstellungen vornehmen.
4. Schritt: Ausrichtung und Zielgruppensegmente
Durch Runterscrollen gelangt Ihr zu den Zielgruppensegmenten und der Ausrichtung, wo Ihr den Standort und die Sprache wählen könnt. Solltet Ihr den deutschen Markt und deutschsprachige Kunden ansprechen wollen, wählt an dieser Stelle „Deutschland“ und „Deutsch“.
Abb. 21: AdWords-Kampagne – Ausrichtung und Zielgruppensegmente.
5. Schritt: Budget und Gebot
Nachdem Ihr die entsprechenden Einstellungen vorgenommen habt, scrollt Ihr weiter nach unten zu den Budgeteinstellungen; hier wird das Tagesbudget bestimmt. Unter Gebot könnt Ihr zwischen Conversions und Klicks wählen. In unserem Beispiel optimieren wir unsere Kampagne auf Conversions, da wir mehr potenzielle Kunden erreichen möchten, die einen Kauf tätigen.
Abb. 22: Budget und Gebot für Google Ads bestimmen.
6. Schritt: Anzeigengruppe einrichten
An dieser Stelle könnt Ihr verschiedene Keyword-Gruppen erstellen. Gibt man hier das Hauptkeyword ein, erhält man viele relevante Keyword-Vorschläge, die man bei Bedarf auch entfernen kann. Es ist auch möglich, in dem Feld nur eigene Keywords einzutragen. Möchtet Ihr die Konkurrenz analysieren, könnt Ihr deren URL eingeben und alle relevanten Keywords sehen.
In unserem Beispiel könnte man die Keywords in die Gruppen Hundebett, Hundekorb und Hundekissen unterteilen.
Abb. 23: Budget und Gebot für Google Ads bestimmen.
7. Schritt: Anzeige erstellen
Nun geht es an die Anzeige, die mit den entsprechenden Texten versehen werden muss. Dieser Text erscheint dann auf der Suchergebnisseite von Google. Dieser Schritt ist besonders wichtig, denn anhand dieser Eingaben gestaltet Ihr Eure Anzeige. Mit ansprechenden Titeln und Beschreibungen könnt Ihr das Interesse und die Neugier der Nutzer wecken. Für jede Zahl gibt es eine begrenzte Wort- bzw. Zeichenanzahl.
Abb. 24: Google Ads einrichten und Anzeige erstellen.
Tipps für eine gute Anzeige
Im nachfolgenden Abschnitt unseres Google-Ads-Tutorial möchten wir Euch noch einige Tipps mitgeben, was Ihr beim Schreiben eines guten Anzeigentexts beachten solltet. Bei einer AdWords-Kampagne solltet Ihr folgende Punkte beachten:
- Zunächst sollet Ihr die „finale URL“ eintragen. Dabei ist es wichtig, dass der User auf der Unterseite landet, die am besten zum Inhalt der geschalteten Anzeige passt. Wird ein Hundebett beworben, muss der User auf eine Seite gelangen, wo er Hundebetten kaufen kann.
- Im Anzeigetitel solltet Ihr das Top-Keyword und weitere Keywords der Anzeigengruppe nutzen. Hierfür stehen Euch maximal 30 Zeichen zur Verfügung.
- Bedenkt, dass Anzeigetitel und Beschreibungen in beliebiger Reihenfolge ausgestrahlt werden, daher müssen sie jeweils zueinander passen und dürfen nicht zwingend inhaltlich aufeinander aufbauen (siehe auch Responsives Design im nächsten Abschnitt). Formuliert die ersten drei Anzeigentitel trotzdem genau so, als ob sie zusammen in der Anzeige erscheinen.
- Die Keywords sollten in den Anzeigetitel gut verteilt werden; sie sollten für eine hohe Relevanz sorgen.
- Nutzt alle Anzeigentitel, um viele unterschiedliche zu erstellen. Je mehr Anzeigentitel Ihr vorgeschlagen habt, desto mehr Kombinationsmöglichkeiten hat Google.
- Nutzt alle Google-Ads-Tipps, die Euch bei der Erstellung der Anzeige im Bereich „Anzeigeneffektivität“ angezeigt werden, selbst wenn dies mühsam ist. Im Endeffekt vermeidet es weniger effektive Anzeigen und spart hohe unnötige Werbeausgaben.
- Bei den beiden Feldern für „angezeigter Pfad“ solltet Ihr das Top-Keyword für den ersten Pfad wählen. Das andere Feld kann eine Verstärkung erhalten, z.B. „Hundebett“ und „XXL“ oder „Sprachkurse“ und die Stadt „Frankfurt“.
- Die Beschreibung darf nicht länger als 90 Zeichen sein; die 1. Textzeile enthält ein einladendes Angebot mit einigen Vorteilen gegenüber der Konkurrenz. Hier sollte auch eine Call to Action stehen. Die zweite Zeile ist optional, wobei zu beachten ist, dass die Anzeige auch ohne die 2. Textzeile einen Sinn ergeben muss.
- Schreibt die Texte nie zu allgemein und meidet klassische Werbetexte mit Superlativen. Seid konkret und preist die Produkte an, so dass man weiß, was man kauft. Stellt Vorzüge der Dienstleistungen und Produkte heraus. Nennt Lösungs- und Hilfsmöglichkeiten, von denen Nutzer durch die Nutzung des Produkts profitieren.
Responsive Suchanzeige statt klassischer Textanzeige?
Seit 2018 bietet Google Ads eine dynamische Alternative zur klassischen Textanzeige und überlässt durch die Responsive Suchanzeige das Kombinieren der Anzeigentitel und Textzeilen dem Google-Ads-System. Man kann sich dieses System wie einen Speicherplatz für bis zu 15 Anzeigetitel und 4 Textzeilen (Beschreibungen) vorstellen, aus dem beim Ausstrahlen der Anzeige die einzelnen Elemente entnommen und kombiniert werden. Welche Kombination am besten funktioniert hat, zeigt Google unter „Assetdetails aufrufen“ an.
8. Schritt: Überprüfung
Zum Schluss müsst Ihr noch überprüfen, ob Eure Angaben vollständig und korrekt sind und erhaltet von Google Ads eine Rückmeldung. Außerdem erhaltet Ihr einen Überblick darüber, welche Probleme bei Eurer Kampagne entstehen könnten. Eventuell nehmt Ihr hier nochmal einige Anpassungen vor, um die Leitungen der Kampagne zu steigern. In der Zusammenfassung seht Ihr auch das Start- und Enddatum, Budget und Eure Gebotsstrategie für die Kampagne. Über den Button „veröffentlichen“ schaltet Ihr Eure Kampagne online.
Abb. 25: Google-AdWords-Kampagne einrichten – Überprüfung der Eingabe.
Google Anzeigenerweiterungen nutzen
Während Ihr die Kampagnen erstellt, erscheint immer wieder ein Hinweis, dass Anzeigenerweiterungen genutzt werden können. Anhand dieser Erweiterungen können Werbetreibende den Google Ads weitere Informationen hinzufügen, die wiederum unter dem Anzeigentext dargestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Anzeige größer wird und den Nutzer besser ins Auge springt.
Abb. 26: Anzeigenerweiterungen sinnvoll wählen und nutzen.
Es ist ratsam, alle passenden Anzeigenerweiterungen zu nutzen, denn sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit Klicks auf die Anzeigen zu erhalten. Die meisten Google Ads Anzeigenerweiterungen können auf Konto-, Kampagnen- oder Anzeigengruppen-Ebene hinzugefügt werden und sind in Zeiträume, Wochentage oder Tageszeiten einteilbar, d.h. die Erweiterungen sind nur an den gewünschten Tagen bzw. Tageszeiten sichtbar.
Es gibt verschiedene Typen von Anzeigenerweiterungen. Hier sind nur einige:
- Anruferweiterung: Die Telefonnummer des Unternehmens wird angezeigt. Aktiviert „Anrufberichte“, um die Anrufe zu tracken und als Conversion zu erfassen. Unter „erweiterte Optionen“ könnt Ihr einen „Zeitplan hinzufügen“ und somit Zeiten der telefonischen Erreichbarkeit festlegen.
- Standorterweiterung: Lokale Unternehmen, die in Google Maps aufgelistet sind, sollten die Anschrift in Google-Ads-Anzeigen einbinden.
- Sitelink–Erweiterung: Hierbei werden weitere Links unter den Anzeigentext hinzugefügt, wobei die Darstellung der Links variiert. Unterhalb des Linktexts sollte immer eine zweizeilige Beschreibung beigefügt werden; für zeitlich befristete Inhalte ein Start- und Enddatum oder Zeitplan festlegen.
- Zusatzinformationen (Callouts): Hier können Unterschiede zu Wettbewerbern herausgestellt werden. USPs prägnant formulieren. Pro Callout sind maximal 25 Zeichen zulässig.
- Snippet-Erweiterung: Hier könnt Ihr Euch eine oder mehrere Kategorien aussuchen (Kopfzeilentyp), um für Euer Unternehmen zu werben. Standardkategorien sind Dienstleistungen, Kurse, Marken, Modelle, Serien, Stile, Typen und Ausstattung.
- Preiserweiterung: Mithilfe der Preiserweiterung ist es möglich, ohne Google Shopping Produkte oder Dienstleistungen mit Preis, Beschreibung und Link einzubinden. Jedoch müssen mindestens drei unterschiedliche Produkte eingetragen werden. Der Titel der Preiserweiterung darf nur ein Produkt oder eine Dienstleistung haben.
DSGVO und Google Ads
Wer Google Ads nutzt, muss die aktuellen Gesetze und Richtlinien der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) für das Tracking der Google-Ads-Kampagne berücksichtigen. Man darf nur dann tracken, wenn die Besucher der Webseite vorab über einen Cookie-Banner eingewilligt haben.
Tipps für gute Google-Kampagnen
- Google Textanzeigen schalten, indem man beim Kampagnentyp „Suchnetzwerk“ auswählt.
- Transparente Bezeichnung für die Google-Ads-Kampagne.
- Unter „Werbenetzwerke“ das Displaynetzwerk abwählen.
- Bei „Standorte“ nach dem Bundesland, dem Landkreis oder der Stadt des Unternehmenssitzes suchen oder über „erweiterte Suche“ eine sogenannte umkreisbezogene Ausrichtung suchen. Es können auch Orte ausgeschlossen werden (z.B. ganz Mecklenburg-Vorpommern, aber nicht Stralsund).
- Bei Sprachen „alle Sprachen“ wählen und die Voreinstellung entfernen.
- Unter „Budget“ nur die Summe eintragen, die man pro Tag für eine Google-Kampagne maximal ausgeben möchte; gängige Budgets sind 10 bis 20 Euro pro Tag oder 300 bis 600 Euro im Monat.
- Unter „Gebote“ Klicks wählen, um eine automatische Gebotsstrategie zu verfolgen.
Häufige Fragen
Was ist Google Ads?
Google Ads ist ein Bestandteil des Unternehmens Google, mithilfe dessen man bezahlte Werbung in der Suchmaschine schalten kann. Werbetreibende können mithilfe von Google Ads Anzeigen schalten, um somit viele potenzielle Käufer und Kunden zu erreichen.
Was kostet eine Google-Ads-Anzeige?
Die Nutzung von Google Ads selbst kostet keine Gebühren und man zahlt erst für geschaltete Anzeigen. Die Preise für Anzeigen belaufen sich zwischen 0,05 € und 4,00 € pro Klick, wobei es nach oben keine Grenze gibt. Für besondere Anzeigen können die Kosten pro Klick sogar bis zu 20 € betragen. Bei Google Ads können die Werbetreibenden den maximalen Preis pro Klick angeben.
Ist die Einrichtung von Google Ads kompliziert?
Die Einrichtung von Google Ads ist nicht sonderlich kompliziert, benötigt allerdings ein wenig Geduld und Zeit. Unser Ratgeberbeitrag sollte Euch einen guten Überblick über die einzelnen Schritte zur Einrichtung des Kontos und für das Schalten der ersten Anzeige geben.
Was kann man mit Google Ads machen?
Mithilfe von Google Ads können Werbetreibende bei Google Anzeigen schalten, um für ihr Unternehmen sowie ihre Dienstleistungen und Produkte zu werben. Durch Google erlangen sie mehr Reichweite, steigern ihre Bekanntheit und erhalten somit mehr Zugriffe auf ihre Webseite.
Wie bezahlt man Google Ads?
Man kann verschiedene Zahlungsmethoden wählen, um Google Ads zu bezahlen. Um die entsprechenden Einstellungen für die Zahlungsmethode vorzunehmen, müsst Ihr Euch auf Eurem Google-Ads-Konto einloggen und unter „Tools und Einstellungen à Abrechnung“ die Zahlungsmodalitäten wählen.
Quellen & weiterführende Literatur
- Die Google-Ads-Hilfe ist ein ausführlicher Guide mit Tipps und Erläuterungen zur Nutzung von Google Ads. Hier könnt Ihr auch Fragen an die Community stellen und über einen Chat Hilfe erhalten.
- Weiterführende Informationen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erhaltet Ihr auch bei Neil Patel. Er erklärt nochmal genauer, warum Google Ads wichtig für ein Unternehmen ist.
- Wer sich nochmals tiefer in die Materie einlesen möchte, sollte einen Blick in das Werk „Google Ads – Das umfassende Handbuch“ von Guido Pelzer und Dagmar Gerigk werfen.
- Bei der Haufe-Akademie gibt es 10 hilfreiche Tipps, wie man erfolgreiche Kampagnen schalten kann.