Spam im Google Analytics
Seit einiger Zeit wird der Traffic in Google Analytics von sogenanntem „Referral-Spam“ getroffen.
Dieser „Spam“ ist an sich nicht schädlich, er verfälscht aber die Nutzerzahlen. Das Ziel der Spam-Bots ist es, den Nutzer auf die eigene Seite zu locken und mit einem Affiliate-Link Geld zu verdienen. Zum Teil soll auch auf eine zu verkaufende Dienstleistung hingewiesen werden. Das wäre dann wohl „Spam-Marketing“©*.
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Ein gewisser „Vitaly“ sticht unter diesem Spam besonders hervor. Anfang des Jahres müllte eine Bot den Referral-Traffic mit „VitalyrulesGoogle“ oder auch „IloveVitaly“ und anderen ähnlichen Namen die Zugriffe auf eine Seite in Google Analytics zu. Vor kurzem hat er es geschafft, dasselbe im organischen Bereich zu machen:
Um Affiliate- oder Spam-Marketing scheint es mittlerweile nicht mehr zu gehen, Vitaly sieht das Ganze wohl recht sportlich und will „Google rulen“.
Quelle: http://www.blackmoreops.com/2014/12/19/darodar-com-referrer-spam
Nervig ist es trotzdem. Deswegen ein paar Tipps, wie man Spam und echten Traffic auseinanderhalten kann.
Bots herausfiltern
Mit dieser Option werden Besuche von Bots nicht mehr in Google Analytics angezeigt. Damit wird kein Referral Spam ausgeschlossen, die Funktion sollte aber standardmäßig aktiv sein!
Referral-Spam ausschließen
Entweder man benutzt dazu die Segmente in Google Analytics oder sperrt den Spam über die Filter-Funktion in der Datenansicht aus.
Wer über die Segmente gehen will, einfach auf „Segment hinzufügen“ klicken und „NoSpam Darodar/Vitaly“ anklicken.
Diese Option ist natürlich nicht standardmäßig zu haben, unser Segment könnt ihr hier runterladen und in euren GA Account implementieren:
https://www.google.com/analytics/web/template?uid=L8wPVdw-S7ObKkNWEl4nzA
Wichtig: Diese Liste ist noch nicht vollständig, sondern auf die Schnelle entstanden (Danke Alexander!). Wer die Liste erweitert und diese für andere Nutzer in den Kommentaren postet, ist herzlich eingeladen!
Filter-Funktion
Man erstellt in der Datenansicht einen neuen Filter, wählt als Filtertyp „Benutzerdefiniert“, und schließt „Verweise“ aus:
Unter „Filtermuster“ kann man nun sämtliche Wildcards eingeben. Da immer wieder neue Adressen hinzukommen, muss man leider auch immer wieder die Liste aktualisieren.
Christian Hörner hat auf krick-interaktive.com ein Filtermuster zusammengestellt, dem ich nichts hinzufügen kann:
(?:([^. ]+)\.)?(?:([^.]+)\.)?(hulfingtonpost|bestwebsitesawards|startpage|econom|darodar|ilovevitaly|buttons-for-website|semalt|makemoneyonline|priceg|blackhatworth|social-buttons|javod|guardlink|googlsucks)\.(com?|de|net|info|org)
(?:([^. ]+)\.)?(?:([^.]+)\.)?(theguardlan|best-seo-offer|buttons-for-your-website|buy-cheap-online|Get-Free-Traffic-Now|forum69|free-share-buttons|event-tracking|simple-share-buttons|pornhub-forum|rapidgator-porn)\.(com?|de|net|info|ga)
Wer Filter verwendet, muss beachten, dass damit nicht mehr zu sehen ist, wie viel Spam-Traffic auf die Seite kommt.
Update: Die eleganteste Lösung ist natürlich den Tag-Manager zu nutzen, um den Google Analytics Code einzubinden. Damit der ist GA-Code nicht mehr im Quelltext offen sichtbar und es kann gar kein Referral-Spam kommen – funktioniert natürlich nur, wenn Herr Vitaly die eigene Seite noch nicht in seiner Datenbank hat.
Kommentare
Gernot 26. Juni 2015 um 10:20
Hallo Tilmann,
danke für die Erwähnung bei den Filtermustern. Allerdings hat sich da auf unserer Seite (ist mittlerweile korrigiert) ein Fehler eingeschlichen: Streiche duckduckgo.
Duckduckgo ist eine gute und seriöse Suchmaschine und sollte natürlich nicht gefiltert werden. Wäre nett, wenn Du das noch im o.a. Blogartikel anpassen könntest.
Danke Dir.
Gruß
Gernot
Tilmann Klosa 26. Juni 2015 um 10:28
Hallo Gernot,
danke für den schnellen Hinweis!
Gruß
Tilmann
Gernot 26. Juni 2015 um 10:40
Aber gerne doch 😉
Danke auch für den Segmentfilter.
Tom 26. Juni 2015 um 13:20
Hi,
also ich denke, dass ausschließen hier nicht die richtige Lösung ist. Da muss man ständig alles erneuern. Bei einem GA Profil ganz gut. Bei 100te eher nervig.
Am besten eine eigene Datenansicht erstellen, wo nur der eigene Host eingeschlossen wird.
LG
Tilmann Klosa 26. Juni 2015 um 13:44
Hi Tom,
du hast Recht, für Agenturen ist das natürlich ein erhöhter Arbeitsaufwand.
Nur den eigenen Hoster einzuschließen ist keine schlechte Idee, aber es gehen doch damit andere Traffic-Quellen verloren (z.B. youtube.com) ? Oder hab ich dich falsch verstanden?
Beste Grüße
Til