Neue Konkurrenz für Google und co.?
Der Entwickler von ChatGPT stellt ein neues Angebot vor: Mit SearchGPT sollen vor allem konkrete Fragen schnell beantwortet werden. Das Angebot steht somit noch stärker in Konkurrenz zu Suchmaschinen wie Google. Muss sich der Suchmaschinengigant Google jetzt um Marktanteile fürchten?
Die Gerüchte hielten sich schon länger, dass OpenAI eine eigene Suchmaschine entwickelt. Jetzt wurde das neue Produkt namens SearchGPT tatsächlich vorgestellt. Die genauen Funktionen und Ergebnisse werden in der Meldung nur angeschnitten, da SearchGPT noch nicht für jeden verfügbar ist.
Open AI CEO Sam Altman sprach auf X noch von einem Prototyp, was darauf hinweist, dass an SearchGPT noch weitergearbeitet wird. Das Ziel ist jedoch schon jetzt klar: Der KI-Dienst soll schnelle Antworten auf konkrete Fragen geben und vorerst nur von einer relativ kleinen Gruppe ausgewählter Nutzer getestet werden. Wer Interesse hat, kann sich auch auf eine Warteliste setzen lassen, einfach anmelden und auf den Link klicken.
Auf der OpenAI Website wird in einem kurzen Video gezeigt, was SearchGPT kann: Bei der der Suchanfrage “Musikfestivals im August in Boone, North Carolina” präsentiert die Suchmaschine eine Liste von Events mit einer kurzen Beschreibung und Links zu den Quellen.
Hier wird jedoch auch sofort ersichtlich, dass es sich noch um einen Prototypen handelt, denn bei einem Festival baut SearchGPT prompt einen Fehler beim Datum ein. Es entstehen also auch hier wie bei ChatGPT sogenannte Halluzinationen also falsche Antworten, die von der KI-Software ausgegeben werden. OpenAI arbeitet daran, solche Falschaussagen einzudämmen.
SearchGPT: Ähnliches Angebot wie Perplexity
Die Grundidee hinter SearchGPT erinnert an den Konkurrenten Perplexity. Auch hier wird versucht eine Alternative zu Google mit KI-Antworten aufzubauen. Auch Microsoft will in seiner Suchmaschine Bing immer mehr KI-Zusammenfassungen zusätzlich anzubieten. So sollen Fragen kurz beantwortet werden und weiterführenden Quellen in der Antwort verlinkt werden. Auch hier haben aber noch nicht alle Nutzer Zugriff auf diese Zusatzfunktionen. Google führte die sogenannten AI Overviews in den USA schon dieses Jahr ein, hatte hier zum Start aber auch mit vielen Fehlern zu kämpfen.
Wo geht es hin mit der Online-Suche?
Die Suchergebnisse von SearchGPT kommen aus Medien, die OpenAI auch Zugriff auf ihre Daten geben. Sam Altman ist der Meinung, dass die Internet-Suche noch viel besser werden kann, als der heutige Standard. Nutzer sollen nach einem Ausprobieren die Vorteile der neuen Art zu Suchen erkennen und dann zukünftig Alternativen wie SearchGPT vor der “Oldschool-Suche” bevorzugen. Aktuell kooperieren unter anderem Axel Springer, die Financial Times und News Corp mit OpenAI und liefern Datenquellen.
Hier wird es spannend zu sehen, wie gerade Verlage und News-Portale reagieren, denn viele fürchten derzeit, dass Angebote wie SearchGPT ihrem Geschäft schaden könnten, schließlich wird vielen Nutzern das Angebot ausreichen und somit ein Klick auf die Quelle ausbleiben.
Andererseits könnten die Quellen, die bei den KI-Antworten auftauchen für weiterführenden Informationen mehr Traffic bekommen. Wenn hier aber nur ausgewählte Links auftauchen werden, kann dies langfristig dazu führen, dass die Positionen jenseits der Top-3 oder Top-5 gar keinen Traffic mehr bekommen.
Für die SEO-Branche heißt es, genau zu beobachten und vielleicht zukünftig noch gezielter für neue Suchmaschinen oder Formen der Suche zu optimieren.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell die breite Masse wirklich ihr Suchverhalten ändert, denn in der Vergangenheit kamen schon viele Neuerungen und Angebote auf, die schnell wieder verschwanden, weil sie sich nicht durchsetzen konnten. Ein Beispiel war hier Voice Search, dass vor einigen Jahren als größter Trend ausgemacht wurde und dennoch keinen so starken Einfluss hatte wie prophezeit. Doch natürlich ändert sich das Suchverhalten: Vor allem junge Nutzer suchen in TikTok, Produktsuchen starten immer mehr direkt bei Amazon und auch ChatGPT wird als Suchmaschine genutzt. Google steht unter Druck, wird im Bereich künstliche Intelligenz aber garantiert auch selbst nicht untätig bleiben.
Titelbild © gguy / stock.adobe.com
Keine Kommentare vorhanden