Das sogenannte „Green SEO“ oder „nachhaltige SEO“ ist ein wichtiger Ansatz, um Ihre Zielgruppe mit umweltfreundlichen Keywords zu erreichen. Als Bestandteil des Green Marketing kombiniert es klassische SEO-Prinzipien mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Nutzerintention und Effizienz. Umweltfreundliche Keywords erreichen Ihre Zielgruppe am besten, indem sie gezielt die nachhaltigen Wünsche, Werte und Interessen der umweltbewussten Konsumenten ansprechen und deren Suchintention erfüllen. Dafür sollte man zudem authentische und relevante Inhalte bereitstellen, die der Zielgruppe nachhaltige Lösungen präsentieren.
Begriff und Abgrenzung: Was ist Green SEO?
Der Begriff Green SEO kann zwei unterschiedliche Bedeutungen mit einem jeweils anderen Fokus haben.
- Nachhaltigkeit des Marketings (Prozess-Fokus): Die ursprüngliche Definition besagt, dass sich Green SEO oder nachhaltige Werbung darauf konzentriert, die digitalen Prozesse (z.B. Webhosting, Website-Struktur, Anzeigen) so zu optimieren, dass sie ressourcenschonend und energieeffizient sind, z.B. eine schnelle Ladezeit und ein schlankes Design einer Webseite zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.
- Werbung für Nachhaltigkeit (Themen-Fokus): Dies ist die im Marketing am weitesten verbreitete Bedeutung und bezieht sich darauf, Keywords und Strategien zu verwenden, um Produkte oder Dienstleistungen zum Thema Nachhaltigkeit (wie z.B. vegane Ernährung, Ökostrom, E-Mobilität) an die Zielgruppe zu bringen.
In diesem Blogbeitrag geht es hauptsächlich um den Themen-Fokus, d.h. es geht um die nachhaltigen Inhalte und Keywords sowie die umweltbewusste Zielgruppe.
Besonderheiten des Green SEO
Green SEO sollte nicht als kurzfristige Taktik betrachtet werden, sondern ist eine strategische Ausrichtung des gesamten Content für nachhaltige Werte. Dabei sollte es darum gehen, die Suchanfragen von umweltbewussten Konsumenten nicht nur zu bedienen, sondern ihre ethischen Kaufentscheidungen mithilfe fundierter und transparenter Informationen zu unterstützen, nicht nur Traffic zu generieren. Hierbei ist zu beachten, dass die Zielgruppe, die nach umweltfreundlichen Lösungen sucht, sich nicht mit allgemeinen Phrasen wie „nachhaltige Produkte“ zufriedengibt. Sie sucht nach spezifischen, authentischen und beweisbaren Inhalten, sodass beim Green SEO der Fokus nicht hauptsächlich auf einem hohen Suchvolumen liegt, sondern auf einer hohen Intent-Qualität und Long-Tail-Keywords. Die Wahrscheinlichkeit einer Konversion oder einer positiven Kundenbeziehung ist bei einer hohen Intent-Qualität deutlich höher.
Zielgruppe und Suchintention
Analysieren Sie zunächst die umweltbewusste Zielgruppe im Kontext der Branche, um ihre Suchintention finden zu können. Wen möchten Sie erreichen und welche Interessen, Probleme und Bedürfnisse hat diese Zielgruppe? Handelt es sich um umweltbewusste Konsumenten, die z.B. „nachhaltige Mode“ kaufen oder Unternehmen, die nachhaltige Lösungen suchen und möglicherweise nach „Ladelösungen für E-Autos“ auf dem Firmenparkplatz suchen? Oder sind es Menschen, die Informationen zu einem bestimmten Umweltthema wie z.B. Greenwashing suchen?
Bevor Sie die passenden Keywords für Ihren Content identifizieren können, müssen Sie zunächst die Suchintention kennen und verstehen, wonach die umweltbewusste Zielgruppe in einer spezifischen Branche tatsächlich sucht. Diese Intention ist meist komplexer als im traditionellen E-Commerce, da sie emotionale und ethische Komponenten beinhalten. Um die Suchintention (User Intent) zu erkennen, sollte man nicht nur allgemeine Begriffe in Betracht ziehen, sondern auch die konkreten Probleme, Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe im Kontext der Nachhaltigkeit betrachten, z.B. vegane Wanderschuhe, CO2-neutraler Versand und nachhaltige Verpackung.
Suchintention der umweltbewussten Zielgruppe
Die Zielgruppe kann verschiedene Suchintentionen verfolgen: informell, kommerziell, navigational und transaktional. Für umweltbewusste Keywords könnte dies wie folgt aussehen:
| Intention | Ziele | Suchbeispiel | Content-Erwartung |
| informell |
Informationen, Erklärungen, Tipps und Fakten recherchieren. |
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Ratgeber, Blogbeiträge, Vergleiche, Studien, Definitionen und Fachartikel. |
| kommerziell | Kaufinteresse: Suchen und vergleichen von Produkten und Dienst-leistungen, um Kaufargumente zu sammeln. |
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Vergleichstests, Produktbewertungen, Checklisten, Rechner |
| transaktional | Direkte Kaufabsicht. User möchte Transaktion ab-schließen, z.B. kaufen, buchen oder anmelden. |
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Kategorien- und Produktseiten mit Nachhaltigkeitsfiltern, Trust Signals (Zertifikate) |
| navigational | Navigation: Suchen nach einer bestimmten Marke, Webseite oder einem bestimmten Ort. |
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Wegbeschreibung, Geschäftszeiten, Kontaktinformationen |
Keyword-Recherche für die umweltbewusste Zielgruppe
Um eine umweltbewusste Zielgruppe effektiv zu erreichen, muss die Keyword-Recherche über allgemeine Suchbegriffe hinausgehen. Der Fokus liegt hierbei auf der spezifischen Suchintention und der Authentizität Ihrer nachhaltigen Botschaft. Zunächst sollte man jedoch auf der Metaebene die allgemeinen Nachhaltigkeitsbegriffe identifizieren, welche die Werte und Interessen der Zielgruppe widerspiegeln. Diese dienen als Grundlage, um spät auf der Mikroebene Long-Tail-Keywords zu finden. Nutzen Sie spezifische Keywords, welche die Kauf- und Informationsabsicht der User bedienen, anstatt nur Oberbegriffe wie „Nachhaltigkeit“ und „Umwelt“ zu verwenden.
Dabei kann es hilfreich sein, anhand der drei Hauptkategorien der entsprechenden Keywords zu finden:
- Prozesse und Werte: Diese Kategorie legt den Fokus auf die Herstellung, die Unternehmensphilosophie und den ökologischen Fußabdruck, z.B. CO2-neutral, faire Produktion, Zero Waste oder Upcycling.
- Materialien und Eigenschaften: Hierbei geht es um die Zusammensetzung der Produkte und deren Beschaffenheit, z.B. recycelt, biologisch abbaubar, aus nachhaltigen Quellen, ökologisch und vegan.
- Produktspezifisch: Diese Kategorie kombiniert die Produktart direkt mit dem Nachhaltigkeitsmerkmal, um die Suchanfrage zu präzisieren, z.B. nachhaltige Mode, umweltfreundliche Reinigungsmittel, veganer Käse oder ökologisches Spielzeug.
Long-Tail-Keywords identifizieren
Aufbauend auf diesen allgemeinen Kategorien verfeinern Sie die Recherche, um Long-Tail-Keywords zu ermitteln. Nutzen Sie spezifische Long-Tail-Keywords zu nachhaltigen Themen. Allgemeine Begriffe wie „nachhaltig“ oder „umweltfreundlich“ weisen zwar ein hohes Suchvolumen auf, allerdings sind diese Keywords auch stark umkämpft. Um Traffic im Bereich Nachhaltigkeit zu generieren, der eine höhere Konversion ermöglicht, sollten Sie die Hauptkategorien spezifizieren, z.B. nachhaltige Mode für Kinder, ökologisches Waschmittel ohne Plastik, Hemd aus Bio-Baumwolle oder vegane Wanderschuhe Größe 40. Nischen-Keywords haben zwar ein geringeres Suchvolumen, führen aber zu einer deutlich höheren Konversionsrate, da sie hochqualifizierte Leads anziehen.
Berücksichtigen Sie auch Synonyme und verwandte Begriffe, da Ihre Zielgruppe verschiedene Begriffe verwenden könnte, um ihre nachhaltigen Interessen zu formulieren, z.B. Öko, Bio, Fair Trade, Zero Waste, klimaneutral und ressourcenschonend. Darüber hinaus sind aber auch längere Suchanfragen als Phrasen oder Fragen relevant. Hierbei haben Sie die Möglichkeit, konkrete Lösungen und detaillierte Informationen bereitzustellen. Long-Tail-Keywords und Fragen könnten z.B. Was ist Cradle-to-Cradle-Design, Alternativen zu herkömmlichem Waschmittel, Webinar zu Green SEO buchen oder UV-Schutz Bademode mit UPF 50+ aus recyceltem Ozeanplastik sein.
Content mit umweltfreundlichen Keywords erstellen
Sobald Sie die passenden Keywords gefunden haben, sollten Sie mit diesen Begriffen hochwertigen, informativen Content erstellen. Dabei muss der Inhalt die Suchintention optimal bedienen, wobei Transparenz, Expertise und Authentizität bei nachhaltigen Themen besonders wichtig sind, um Vertrauen zur Zielgruppe aufzubauen. Daher ist in der Branche E-E-A-T (E-E-A-T: Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) ein zentraler Rankingfaktor.
Content nach E-E-A-T-Prinzip
Bei der Content-Erstellung sollten Sie Ihre Marke als vertrauenswürdige und glaubwürdige Quelle für nachhaltige Lösungen etablieren. Dies ist im Kontext von Nachhaltigkeit und SEO essenziell, weil die Zielgruppe sehr kritisch auf den Verdacht des Greenwashings reagiert. Um die nötige Glaubwürdigkeit zu zeigen, wenden Sie das Googles E-E-A-T-Prinzip auf Ihre ökologischen Inhalte an. Vertrauen gewinnen Sie, indem Sie Expertise durch Transparenz in Ihren Prozessen demonstrieren und Ihre Autorität durch die konsequente Bereitstellung belegbarer Fakten und Daten untermauern.
Expertise durch Transparenz
Als Unternehmen können Sie Ihre Expertise im Bereich Nachhaltigkeit nicht durch bloße Behauptungen demonstrieren, sondern benötigen nachweisbare Transparenz, um Ihre Zielgruppe zu überzeugen. Ihr Content sollte die gesamte Lieferkette lückenlos offenlegen, um das Vertrauen Ihrer kritischen Zielgruppe zu gewinnen. Dies gelingt durch die Erstellung spezifischer Content-Formate.
- Prozess (Methoden und Abläufe): Erstellen Sie informativen und transparenten Content für Ihre Nachhaltigkeitsversprechen. Erläutern Sie die Abläufe und den Produktionsweg detailliert und nutzen Sie strategische Keywords wie Produktionsprozess Bio-Baumwolle, Lieferketten-Audits oder Materialherkunft.
- Validierung (Zertifizierung und Nachweise): Integrieren Sie Zertifikate (z.B. GOTS, Fairtrade, Blauer Engel) nicht nur als statische Logos, sondern stellen Sie Hintergrundinformationen in Form eines Ratgebers bereit. Passende Keywords könnten z.B. Vorteile GOTS Baumwolle, Blauer Engel Kriterien oder Prüfverfahren Öko-Tex Standard 100
- Emotionale Authentizität (Story): Erzählen Sie die Geschichte und Ihre Beweggründe, die hinter den Produkten stehen, um emotionales Vertrauen aufzubauen. Nutzen Sie Keywords wie handgefertigte Bio-Seife Manufaktur und Upcycling-Taschen aus LKW-Planen.
Autorität durch Daten und Fakten
Um als Autorität im nachhaltigen Segment wahrgenommen zu werden, muss Ihr Content fundiert, wissenschaftlich korrekt und kritisch belegbar sein. Das Vertrauen der Zielgruppe gewinnen Sie daher durch die konsequente Untermauerung Ihrer Aussagen.
- Studien und Bilanzen: Sollten Sie interne Ökobilanzen oder eigene Studien haben, veröffentlichen Sie diese Daten für mehr Transparenz. Nutzen Sie Keywords wie zum Beispiel Ökobilanz Produkt X, Bericht zur Lieferketten-Emission 2024 oder Vergleich CO2-Emissionen Textilindustrie.
- Wortwahl gegen Greenwashing: Ihre umweltbewusste Zielgruppe ist sehr kritisch gegenüber allgemeinen Marketingslogans, daher sollten Sie Worthülsen wie „grün“ oder „umweltfreundlich“ als primäre Keywords vermeiden. Wählen Sie stattdessen Begriffe wie emissionsarm, pflanzenbasiert, mineralisch, schadstoffgeprüft, GOTS-zertifiziert oder aus regionaler Produktion. Setzen Sie auf präzise und belegbare Adjektive, die Sie auch näher erläutern können.
- Validierung: Sobald Sie von Nachhaltigkeit sprechen, ist die Belegbarkeit Ihrer Aussagen zwingend notwendig. Untermauern Sie Behauptung mit Zertifikaten, Studien, Produktionsprozessen oder externen Referenzen, z.B. Fairtrade-Audit-Bericht einsehen, Einsatz erneuerbarer Energien im Unternehmen, Kreislaufwirtschaftsmodell Erklärung und Recyclingquote Betriebsstätte XY. Dies erhöht nicht nur Ihre Glaubwürdigkeit, sondern festigt auch Ihre Autorität bei Suchmaschinen und Nutzern.
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