Der Unternehmensblog ist ein wichtiger Bestandteil der SEO-Strategie und kann für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) entscheidende Vorteile bieten – besonders dann, wenn man hohe Kosten für bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA) vermeiden möchte. Es ist eine kostengünstige Methode, mithilfe von informativen Inhalten, organischen Traffic auf Ihre Webseite zu leiten und somit mehr Sichtbarkeit sowie ein besseres Ranking in Suchmaschinen zu erzielen. Bloggen wird oft als Hobby betrachtet, dabei ist es ein mächtiges Tool, um Vertrauen aufzubauen und Leads zu generieren. Viele KMU unterschätzen die Wirkung und Vorzüge eines informativen Unternehmensblogs, dabei können Sie mit einer effektiven Blog-Strategie für KMU nachhaltig wachsen.
Definition: Unternehmensblog – Bloggen für Unternehmen
Ein Unternehmensblog (auch Corporate Blog oder Firmenblog) ist ein Blog, der von einem Unternehmen betrieben wird, um seine Produkte, Dienstleistungen, Werte und Expertise zu präsentieren sowie mit der Zielgruppe zu interagieren. Es ist eine kostengünstige und effektive Maßnahme im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO), um die Sichtbarkeit zu erhöhen sowie Traffic bzw. Leads zu generieren. In einer sich ständig weiterentwickelnden Welt des digitalen Marketings sehen sich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) oft mit begrenzten Ressourcen und starkem Wettbewerb konfrontiert. Doch inmitten dieser Herausforderungen hat sich vor einigen Jahren das Bloggen für Unternehmen als echter Gamechanger erwiesen und ist im Bereich Content-Marketing nicht mehr wegzudenken.
Abb. 1: Globetrotter-Blog für Inspiration, Materialkunde und Kaufberatung. – Quelle: Globetrotter.de
Bedeutung: Warum brauchen KMU einen Blog?
Ein Unternehmensblog (Corporate Blog) bietet KMU die Möglichkeit, sich zu präsentieren und mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
- Sichtbarkeit und Reichweite: Sie steigern Ihre Sichtbarkeit und Reichweite und erhöhen die Chance, von potenziellen Kunden in der organischen Suche der Suchmaschine gefunden zu werden. Dies führt zu mehr organischem Traffic auf Ihrer Webseite, d.h. Besuchern, die aktiv nach Informationen bzw. Lösungen für Probleme suchen. Im nachfolgenden Beispiel möchte der User ein Gazebo selbst bauen und erhält mithilfe der Google KI-Suche hilfreiche Quellen als Anleitung und passende Online-Shops für den Kauf der Materialien angezeigt.
Abb. 2: Corporate Blog der Baumärkte mit hilfreichen Anleitungen und Materialien für DIY.
- Nachhaltig Kosten sparen: Im Gegensatz zu bezahlter Werbung ist organischer Traffic nachhaltiger und kosteneffizienter, was für KMU ein wichtiger Faktor im Bereich der Budgetierung ist. Demnach ist ein Blog besonders für KMU ein effektives und lukratives Werkzeug, um trotz begrenztem Budget ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten.
- Kundenbindung und -kommunikation: Teilen Sie aktuelle Informationen, beantworten Sie häufig gestellte Fragen und bauen Sie eine Community rund um Ihre Marke auf.
- Entlastung des Kundensupports: Werden wichtige Fragen bereits in FAQ und Blogbeiträgen beantwortet, entlastet dies Ihren Kundensupport. Zudem fühlen sich Kunden umfangreich beraten und können die Informationen jederzeit nachlesen.
- Lead-Generierung und Umsatzsteigerung: Schaffen Sie es potenzielle Kunden mit relevanten Inhalten zu begeistern bzw. zu informieren und sie letztendlich zum Kauf zu animieren, steigt nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch Ihr Umsatz.
- E-E-A-T-Bewertung: Durch das regelmäßige Veröffentlichen von hochwertigen und informativen Inhalten etablieren Sie sich als Experte in Ihrer Branche. Sie signalisieren Google, dass Sie Kompetenz besitzen und Vertrauen aufbauen – das ist entscheidend für die E-E-A-T-Bewertung (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) Ihrer gesamten Website.
- Aufbau von Markenautorität und Glaubwürdigkeit: Aufbauend auf einer starken E-E-A-T-Grundlage wird der Blog zu einem leistungsstarken Werkzeug für KMU, die sich als Branchenführer etablieren möchten. Indem Sie wertvolle Einblicke, Branchentrends und Meinungsführungsartikel teilen, positionieren Sie sich und Ihr Unternehmen als anerkannter Experte. Kunden vertrauen und wählen bevorzugt Unternehmen, die ihre Expertise zeigen. Erstellen Sie Inhalte, die Ihr Publikum aufklären und Probleme lösen. Sprechen Sie Hürden an, beantworten Sie Fragen und unterstreichen Sie Ihr Fachwissen.
Content-Strategie für Ihren Blog entwickeln
Eine fundierte Content-Strategie für Ihren Blog bildet den Kern jeder zielgerichteten SEO-Aktivität. Sie ist weit mehr als eine bloße Ansammlung von Blogartikeln; vielmehr fungiert sie als ein klar strukturierter Plan, der darauf abzielt, die Zielgruppe zur optimalen Zeit mit relevanten Inhalten auf Ihre Website zu leiten. Ihr primärer Zweck ist es, eine nahtlose Verbindung zwischen Ihrem Blog und den übergeordneten Geschäftszielen sowie den spezifischen Produkten oder Dienstleistungen Ihres Unternehmens herzustellen. Dabei muss jeder Aspekt – von der inhaltlichen Konzeption über die Produktion bis hin zur Veröffentlichung – stringent den strategischen Unternehmenszielen dienen.
Hierarchie der Strategieentwicklung: Unternehmen, Content und Blog
Die hierarchische Reihenfolge der Strategieentwicklung ist hierbei entscheidend: Das Fundament bildet stets die übergeordnete Unternehmensstrategie, aus der sich die umfassende Content-Strategie entwickelt. Erst auf dieser Basis kann man eine effektive und zielgerichtete Blog-Strategie konzipieren. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass der Blog nicht als isolierte Einheit agiert, sondern als integrativer Bestandteil der gesamten Unternehmenskommunikation und -entwicklung. Damit dieses Vorhaben erfolgreich ist, sollten sich die Blogartikel nicht nur an den Unternehmenszielen orientieren, sondern gleichzeitig einen signifikanten Mehrwert für die Zielgruppe bieten. Der qualitativ hochwertigste und wirkungsvollste Content entsteht dort, wo sich die Bedürfnisse und Interessen des Publikums mit den strategischen Zielen des Unternehmens überschneiden.
In 5 Schritten zur richtigen Blog-Strategie
Ein Unternehmensblog ist ein zentrales Element für die Nutzerführung und sollte daher gut strukturiert sein. Um eine optimale Übersichtlichkeit und Usability zu gewährleisten, ist eine durchdachte inhaltliche und technische Struktur unerlässlich. Dies beinhaltet eine technisch einwandfreie Webseite in einem visuell ansprechenden Webdesign, eine intuitive Menüstruktur und eine separate Blog-Seite mit thematisch gegliederten Bereichen. Berücksichtigen Sie dabei stets die URL- und Keyword-Struktur, um Ihre Besucher effizient durch die Inhalte zu navigieren und ein herausragendes Nutzererlebnis zu schaffen. Der erste Schritt einer gelungenen Blog-Strategie für KMU ist die genaue Zielsetzung sowie die Klärung des Warums.
Schritt 1: Ziele formulieren
Stellen Sie sich zunächst die Fragen, wohin das Bloggen für Ihr Unternehmen führen sollte. Welche Ziele verfolgen wir? Warum haben wir einen Blog? Dabei können Sie den Blog nutzen, um potenzielle Kunden auf Ihre Webseite zu leiten, die Bekanntheit Ihrer Marke zu steigern und die Branchenkompetenz aufzubauen. Ferner können Sie Ihre Zielgruppe über die Produkte und Dienstleistungen Ihres Unternehmens auf dem Laufenden halten. Spezifische Ziele helfen Ihnen dabei, herauszufinden, wohin die Reise gehen soll. Achten Sie bei der strategischen Zieldefinition darauf, dass die Ziele nicht widersprüchlich sind. Dabei kann es hilfreich sein, langfristige, mittelfristige und kurzfristige Ziele zu formulieren.
Schritt 2: Konkurrenzanalyse
Was macht die Konkurrenz? Integrieren Sie in Ihre Webanalyse auch eine umfassende Konkurrenzanalyse. Schauen Sie sich auch die Unternehmensblogs Ihrer Mitbewerber an, um Inspiration zu erhalten und Ihre eigenen Ziele besser definieren zu können. Was können Sie anders und besser als Ihre Konkurrenz machen? Welchen Mehrwert bietet Ihr Blog, den die Konkurrenz nicht bietet? Genau hier liegt Ihr Potenzial, mit einem Unternehmensblog einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Möglicherweise entdecken Sie relevante Themen, die Ihre Mitbewerber nicht abdecken. Erkennen Sie solche Schwachstellen, sollten Sie diese unbedingt in Ihrer Keyword-Recherche berücksichtigen. Selbstverständlich kann es auch hilfreich sein, branchenfremde Corporate Blogs zu untersuchen, um hier Ideen und Inspiration für die eigene Umsetzung zu gewinnen.
Schritt 3: Customer Journey der Zielgruppe
Damit der Blog-Content die Zielgruppe am besten erreicht und Wirkung erzielt, ist ein Verständnis dafür notwendig, warum potenzielle Kunden bei einem Unternehmen kaufen und wonach sie suchen. Unternehmen müssen wissen, was potenziellen Kunden suchen und benötigen, daher ist es wichtig, die Suchintention herauszufinden. Vor welchen Problemen und Hürden stehen die Kunden? Wie kann das Unternehmen ihnen dabei helfen? In diesem Zusammenhang sind fiktive oder halbfiktive Idealkunden (Personas) hilfreich.
Ziel der Blog-Strategie ist es, potenzielle Kunden auf ihrer Customer Journey kompetent zu begleiten. Kunden möchten Produkte kaufen, die sie verstehen und erleben können, daher ist es wichtig, ihnen alle notwendigen Informationen vorab zu geben. Kommunizieren Sie Ihre Botschaft so, dass sie auch bei Ihrer Zielgruppe ankommt. Am Ende ihrer Customer Journey sollten Ihre Kunden auf Basis der Informationen eine fundierte Kaufentscheidung treffen und ihr individuelles Problem lösen können. Kennt man das Problem der User, kann man auch die passende Lösung und Hilfe bereitstellen.
Schritt 4: Keywords und Inhalte
Ohne klare Botschaft kann Content nicht funktionieren, deshalb sollten Sie vorab Ihre Botschaft verständlich formulieren. Unter Umständen kann diese Botschaft in Teilbotschaften abgeleitet werden, die für die jeweilige Persona besonders relevant sind. Welche Fragen möchten Ihre Personas klären und wonach suchen sie? Um eine Keyword-Analyse durchzuführen, kann es hilfreich sein, die wichtigsten FAQ Ihrer Kunden zu notieren und diese in einzelne Themenbereiche und Gruppen zu unterteilen. Anschließend ordnet man diesen Themen spezifische Keywords und Long-Tail-Keywords zu. Möchte man weitere Keywords finden und mögliche Fragen potenzieller Kunden identifizieren, sollte man die Kundenfragen in der Google-Suche eingeben und mithilfe der Vorschläge prüfen, welche Fragen noch relevant sein könnten. Ferner kann auch Google Trends dienlich sein, um weitere Content-Ideen und Keywords für Ihren Blog zu erhalten.
Abb. 3: FAQ und weitere Fragen in der Google-Suche für Keyword-Ideen nutzen.
Die Auswahl an Inhalten ist groß, denn Sie können zwischen einfachen Blogbeiträgen, Nachrichtenartikeln, Fallstudien, Kundenreferenzen, Produktvorstellungen und Pressemitteilungen wählen. Je nachdem, welches Ziel Ihr Unternehmensblog verfolgt, kann der Fokus des Inhalts variieren. Mithilfe eines Blogs können Sie bestehende Kunden über Updates und Neuerungen sowie aktuelle Themen informieren, aber auch potenziellen Kunden einen Überblick über das Angebot geben.
Möchte man jedoch Besucher und Leser als Kunden gewinnen, liegt der Fokus auf der Conversion-Optimierung. Um Kaufabschlüsse zu erzielen und die Conversion Rate zu erhöhen, benötigen Sie auf Ihrem Blog eine Call-to-Action (CTA), eine sogenannte Handlungsaufforderung. Geht es jedoch um die Imagebildung und Markenstärkung, dann sollte der Blog authentische, lebendige Berichte und Reportagen enthalten.
Schritt 5: Redaktionsplan
Um den Überblick zu behalten, sollten Sie einen Redaktionsplan erstellen, denn er ist ein wichtiger Bestandteil Ihres Unternehmenserfolgs. Ein Redaktionsplan ist nicht nur die zentrale Anlaufstelle für die Planung und Koordination Ihrer Blogartikel, sondern stellt auch sicher, dass Ihre wertvollen Inhalte im Rahmen des E-Mail-Marketings im Newsletter integriert werden. So erreichen Sie Ihre Zielgruppe noch effektiver und erweitern die Reichweite Ihrer Botschaften. Der Plan definiert präzise, welches Thema wann in welchem Format erscheint und wer dafür verantwortlich ist. Nutzen Sie hierfür ein Planungs-Tool, das Ihr Team einheitlich einsetzt und in das Sie Ihre initialen Blogideen aus Keyword-Recherche, Mindmapping und Buyer’s Journey überführen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Tool wichtige Felder enthält, um eine umfassende Planung zu gewährleisten: die Story oder Teilbotschaft, die relevante Persona (und ggf. die Phase der Buyers Journey), die zentrale Idee des Artikels (z.B. Kernaussage, Gastbeitrag), das Haupt-Keyword, einen passenden (Arbeits-)Titel, das Format (Text, Bild, Video), den verantwortlichen Content-Ersteller und Content-Freigeber, den obligatorischen Call-to-Action (CTA) und Interaktions-Content, sowie Felder für das Content-Seeding (z.B. Social Media, Newsletter) und geplante Werbemaßnahmen. So behalten Sie den Überblick über den gesamten Content-Lifecycle und stellen sicher, dass keine wichtigen Details vergessen werden.
Quellen
The Power of Blogging for Small Businesses | linkedin.com
Blog Content Strategie: Die wichtigsten Schritte zur Entwicklung | omt.de
10 Beispiele für gute Corporate Blogs | t3n.de
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