Mit einem Onlineshop mehr Sichtbarkeit zu erzielen, kann mit einigen Hürden verbunden sein. Die meisten Shopbetreiber investieren viel Zeit in die Optimierung der Startseite und vernachlässigen die Produktseiten. Obschon die Startseite wichtig für die Sichtbarkeit ist, spielen auch gut optimierte Produktseiten eine wichtige Rolle für Ihr SEO. Zudem suchen Kunden über die Google-Suche häufiger nach einem spezifischen Produkt (z.B. Notizbuch mit Spruch) und weniger nach einem Oberbegriff oder Shop wie beispielsweise „Bürobedarf“. Wir geben Ihnen effektive Tipps, wie Sie Ihre Produktseiten auf Vordermann bringen, um mehr Sichtbarkeit zu erhalten.
Die Bedeutung von guten Produktseiten
Da ein Großteil der Nutzer nach einem spezifischen Produkt suchen und über die Google-Suche auf Produktseiten eines Shops gelangen, ist es wichtig, dass Sie diese für Suchmaschinen sichtbar machen.
Abb. 1: Die Suche nach spezifischen Produkten führt auf eine Produktseite des Shops.
Optimierte Produktseiten sind wichtig, um den Besucher von Ihrem Produkt überzeugen zu können. Diese Seiten liefern in Form von Text, Bildern und Videos detaillierte Produktinformationen, die gleichzeitig Verkaufsargumente darstellen. Zum einen bieten sie mehr Transparenz und geben Aufschluss darüber, was der Kunde letztendlich kauft. Zum anderen helfen diese Informationen, den Käufer von den Vorteilen des Produkts zu überzeugen. Außerdem dienen sie dazu, Vertrauen aufzubauen und helfen den Besuchern, eine fundamentierte und leichtere Kaufentscheidung zu treffen.
Die wichtigsten Elemente einer Produktseite
Die Produktseiten sollten Ihrer Kundschaft alle notwendigen Informationen des Produkts bereitstellen. Zudem sollte die gesamte Webseite leicht navigierbar sein und eine übersichtliche Darstellung haben; die Inhalte sollten gut strukturiert und klar präsentiert sein. Darüber hinaus gibt es weitere Punkte, die Ihnen helfen, Ihre Produktseiten zu verbessern.
Produktbilder
Produktbilder werden als erste auf einer Seite wahrgenommen; eine Produktseite ohne Bilder ist ein No-Go. Daher sollten Sie Ihre Produktbilder optimieren und Alt-Tags nutzen. Beschreiben Sie prägnant, was auf dem Bild zu sehen ist und nutzen Sie Keywords. Alt-Tags können einen großen Einfluss auf das Ranking haben. Nehmen Sie sich also genügend Zeit, um jedes Produktbild mit einem passenden Alt-Tag zu versehen.
Bei der visuellen Darstellung des Produkts sollten Sie mehrere hochwertige Bilder hochladen und unterschiedliche Perspektiven wählen. Zudem können Sie Navigationshilfen wie beispielsweise kleine Pfeile einsetzen, um die Kundschaft auf eine Bildauswahl hinzuweisen. Das erste Bild muss das ganze Produkt zeigen und weitere Bilder sollten Detailansichten bieten. Je nach Produktart können auch Illustrationen, Größenvergleich zu Gegenständen und detaillierte Maßangaben hilfreich sein.
Abb. 2: Produktbild zeigt Produkt in möglicher Einsatzumgebung und bietet Größenvergleich.
Produktbeschreibung
Die Produktbeschreibung mit entsprechenden Keywords ist essenziell für mehr Sichtbarkeit Ihrer Produkte. Individuelle Beschreibungen mit detaillierten Informationen, Einsatzmöglichkeiten, Sicherheitsaspekte, Benutzungshinweisen, Farb- und Materialbeschreibungen und Maßen sind wichtig. Überlegen Sie sich, was Ihr Kunde beim Kauf dieses Produkts wissen muss und warum sich Ihre Kunden für dieses Produkt entscheiden sollten. Vermeiden Sie unbedingt Duplicate Content bei den Produktbeschreibungen, denn dadurch rankt Google die Seite schlechter. Sollte die Artikelbeschreibung viele Daten und Fakten benötigen, können Sie auch Tabellen nutzen (z.B. Nährwerte). Bei einigen Produkten kann es für Kunden dienlich sein, weitere Hilfestellungen wie Pflegehinweise, Anwendungshinweise oder andere unterstützende Informationen bereitzustellen (z.B. Pflegehinweise für Pflanzen). Eine Erklärung mit Beispielen zu Hilfestellungen (Chats, FAQ) erhalten Sie in diesem Artikel im Abschnitt „10 Best Practices“ bei Tipp 8.
Abb. 3: Produktbeschreibung liefert die wichtigsten Informationen zum Produkt inklusive Maße.
Preis- und Versandinformationen
Wann erreicht das Produkt den Kunden und gibt es Expressliefermöglichkeiten? Wie viel kostet die Lieferung und wer sendet sie? Wichtiger Bestandteil einer zufriedenstellenden Customer Journey, die zu einem Lead bzw. Kauf führt, sind die Preis- und Versandinformationen wie z.B. Dauer, Liefermöglichkeiten und Kosten. Diese Hinweise sind für die Kaufentscheidung sehr wichtig und sollten gut sichtbar und sofort auffindbar sein. Da sich die Versandkosten von Shop zu Shop massiv unterscheiden können und es ein wichtiges Entscheidungskriterium ist, sollte die Kundschaft diese Information sofort finden. Für viele Käufer sind auch die Versandmöglichkeiten, -dauer und -dienstleister von zentraler Bedeutung, daher sollten Sie diese Angaben unbedingt auf der Produktseite aufführen. Versandangaben sind unterhalb des Warenkorb-Buttons am sinnvollsten, weil es ein unnötiges Suchen im Footer der Webseite erspart.
Abb. 4: Versandinformationen unterhalb des Warenkorb-Buttons.
Call-to-Actions (CTA)
Sobald die Kundschaft von Ihrem Produkt überzeugt ist und eine Kaufentscheidung getroffen hat, muss der Artikel in den Warenkorb gelangen. Damit der Nutzer sofort weiß, wie er den Kauf initiieren und abschließen kann, sind klare, wirkungsvolle Call-to-Actions (CTAs) notwendig. Ein eindeutiger Button mit der Aufschrift „in den Warenkorb“ oder „Jetzt kaufen“ führt den Kunden zum Bestellabschluss (siehe Abb. 4). Doch auf den folgenden Seiten sollte der User intuitiv wissen, wie er fortfährt, um den Kauf abzuschließen. Neben einem primären CTA kann auch ein sekundärer CTA (z.B. auf den Merkzettel) sinnvoll sein, um das Produkt zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen.
Angaben zu Zahlungsarten
Für viele Kunden sind die angebotenen Zahlungsarten ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium, daher sollten auch diese Informationen transparent und sofort sichtbar sein. Meistens befindet sich im unteren Bereich der Webseite (Footer) der Hinweis, welche Zahlungsarten akzeptiert werden. Es ist immer empfehlenswert, mehrere Optionen anzubieten, weil dies Seriosität vermittelt und wichtig für das Vertrauen der Kunden ist. Die gängigsten Zahlungsarten für Onlineshops sind: Kauf auf Rechnung, Kreditkarte (Visa, Master, AMEX), PayPal, Google Pay, Apple Pay, Bankeinzug, Amazon Pay und Klarna.
Abb. 5: Zahlungsoptionen im unteren Bereich der Webseite (Footer).
10 Best Practices zum Erstellen einer Produktseite
Eine überzeugende Produktseite ist das Herzstück jedes erfolgreichen Online-Shops. Sie ist der virtuelle Verkäufer, der Interessenten informiert, Vertrauen aufbaut und letztendlich zur Conversion führt. Doch wie gestaltet man diese entscheidende Seite optimal? Die folgenden zehn Best Practices bieten einen klaren Leitfaden, um Ihre Produktseiten so zu gestalten, dass sie nicht nur informieren, sondern auch Ihre Produkte verkauft.
1. Title-Tags und Meta-Beschreibungen
Der Title-Tag und die Meta-Beschreibung sind auf den Google-Suchergebnisseiten (SERPs) sichtbar und erklären dem Nutzer, worum es auf der Produktseite geht. Im Titel und der Beschreibung befinden sich Angaben zur Marke und dem Produktnamen sowie eine kurze Beschreibung. Auch bei der Meta-Beschreibung gilt, dass Sie einzigartige Texte mit entsprechenden Keywords schreiben und Duplicate Content vermeiden sollten.
Abb. 6: Titel-Tag und Meta-Beschreibung für die Produktseite in den SERPs.
2. Sprechende URLs
Sprechende URLs lassen anhand der URL erkennen, um welches Produkt es sich handelt. Daher sollten Sie willkürliche Zahlen- und Buchstabenabfolgen vermeiden und Keywords in die URLs einbinden, die das Produkt beschreiben. Bestenfalls nehmen Sie die Marke, den Namen und die SKU des Produkts in die URL auf. Zudem ist diese URL leichter zu merken. Kryptische URLs sind nicht hilfreich, z.B. www.shop.de/product/123456. Demgegenüber geben sprechende URLs wie zum Beispiel www.shop-de/pflanzen/bonsai Aufschluss darüber, welches Produkt User finden können.
3. Ladegeschwindigkeit optimieren
Die durchschnittliche Ladezeit einer Webseite beträgt 1,65 Sekunden. An diesem Wert sollten Sie sich auch für Ihren Shop orientieren. Eine schnellere Ladegeschwindigkeit sorgt für ein besseres Nutzererlebnis (User Experience) und verbessert die Core Web Vital Scores sowie das Ranking in den SERPs. Dauert es zu lange, bis die Produktseite lädt, steigt das Risiko, dass User abspringen. Dadurch steigt die Absprungrate (Bounce Rate). Seiten wie Pingdom messen die Ladegeschwindigkeit Ihres Shops und zeigen Ihnen, welches Optimierungspotenzial besteht. Schnellere Ladezeiten können erzielt werden durch die Verringerung der Bilddatengröße, ein gutes Hosting, ein Cloud Delivery Network (CDN) und Caching-Optimierung.
4. Mobiloptimierung
Eine gute Produktseite ist nicht nur über die Desktopansicht im Browser nutzbar, sondern wird auf allen mobilen Endgeräten optimal angezeigt. Die potenzielle Kundschaft soll unabhängig davon, ob sie über ein Smartphone oder den Desktop auf den Shop gelangt, zufriedenstellende Kauferfahrungen machen. In der mobilen Ansicht müssen alle Inhalte ideal platziert und bedienbar sein, z.B. sollte der CTA-Button auffällig platziert sein. Mobilfreundliche Produktseiten gewährleisten, dass Kunden die Fotos des Angebots ohne Probleme betrachten können und mehr über das Produkt erfahren.
5. Strukturierte Daten nutzen
Darüber hinaus ist auch die Verwendung von strukturierten Daten (schema.org) ein wichtiger Bestandteil einer guten SEO-Strategie für Produktseiten. Sie unterstützen Suchmaschinen beim Crawlen und Analysieren der Inhalte der Produktseite. Sie können das Ranking Ihrer Website in den Suchergebnissen verbessern. Beispiele für strukturierte Daten für Produktseiten sind: Preis, Verfügbarkeit, Bewertungen und Versandinformationen. Mithilfe strukturierter Daten können Sternebewertungen als Rich Snippets in den Google-Suchergebnissen angezeigt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Suchergebnissen werden die Rich Snippets häufiger angeklickt. Im folgenden Beispiel werden der Preis, die Verfügbarkeit, die Kundenbewertungen, die Produktmaße und die wichtigsten Eigenschaften der Pflanze (z.B. pflegeleicht, luftreinigend) im Snippet angezeigt.
Abb. 7: Strukturierte Daten für Ihre Produktseite für mehr Traffic.
6. Keywords nutzen
Die Suchmaschinen-Crawler müssen analysieren, worum es auf Ihrer Webseite geht. Indem Sie Suchbegriffe für die Produktseite nutzen, kann Google die Inhalte besser bewerten und ranken. Somit kann Ihr Shop leichter in den SERPs gefunden werden. Nutzen Sie das Keyword im Title-Tag, in der Meta-Beschreibung, im Alt-Tag der Bilder und in der Produktbeschreibung. Jedoch sollte man unbedingt Keyword-Stuffing vermeiden, denn auch eine Überoptimierung der Produktseite kann zu einem schlechteren Ranking führen.
7. Produktbewertungen
Rund 50 % der Online-Käufer legen großen Wert auf eine gute Bewertung, bevor sie das Produkt kaufen. Deswegen ist es empfehlenswert, auf der Produktseite Kundenbewertungen einzubinden. Sind andere Kunden mit einem Produkt zufrieden, steigt die Bereitschaft der User, den Artikel ebenfalls zu bestellen. Durch authentische Produktbewertungen von der Kundschaft können Sie effektiv das Vertrauen der Kunden in Ihr Unternehmen und die Produkte stärken. Überdies sind Erfahrungsberichte und Bewertungen einzigartige Inhalte, die das Suchmaschinen Ranking verbessern. Dafür sollten Sie die Bewertungen mit dem Bewertungsschema markieren, damit Suchmaschinen sie indizieren und in den Suchergebnissen anzeigen.
Abb. 8: Kundenbewertungen auf der Produktseite.
8. Hilfestellungen (z.B. FAQ, Chat, Pflegetipps)
Es kann für User hilfreich sein, in der Produktinformation weitere Hilfestellungen zu erhalten, z.B. Pflegehinweise für Pflanzen, Anwendungsanleitungen oder Sicherheitshinweise. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass alle möglichen Fragen der Kunden vorab beantwortet werden. Sollten trotzdem noch Fragen bestehen, lohnt es sich, eine FAQ-Seite zu erstellen. Darüber hinaus bieten auch Live-Chat-Fenster eine einfache Service-Möglichkeit und zeigen, dass Sie die Anliegen und Probleme der Kundschaft ernst nehmen.
Abb. 9: Zusätzliche Hilfestellungen auf der Produktseite, z.B. Pflegehinweise für Pflanzen.
9. Relevantes Zubehör und ergänzende Produkte
Unterhalb des Produkts können Sie Kunden ähnliche oder ergänzende Produkte bzw. relevantes Zubehör anzeigen. Sollte der Besucher vom aufgerufenen Produkt nicht überzeugt sein, könnte er dennoch ein ähnliches Produkt oder das Zubehör dazu suchen. Die Produktvorschau und Empfehlungen sind eine ideale Möglichkeit, sinnvolle Werbung für die Produkte im Shop zu machen. Hierfür gibt es unterschiedliche Optionen, wie Sie die Produktempfehlungen auf der Seite einbinden können.
Abb. 10: Empfehlungen und Hinweis für Zubehör, ergänzende oder ähnliche Produkte einbinden.
10. User-Generated-Content (UGC)
User-Generated-Content (UGC) bezeichnet Inhalte, die von Nutzern erstellt wurden. Hierzu zählen unter anderem Kundenbewertungen, Erfahrungsberichte oder Testimonials. Jene Inhalte bieten eine gute Möglichkeit, das Vertrauen der Kunden aufzubauen. Ferner wertet Google diesen Content positiv, sodass Bewertungsergebnisse oftmals direkt innerhalb der Suchergebnisse sichtbar sind. Folgenden User-Generated-Content (UGC) können Sie auf Ihren Produktseiten einfügen: Rezensionen, Testimonials, Bilder und Videos von Kunden mit Ihrem Produkt.
Quellen
6 SEO Best Practices für Produktseiten zur Eroberung der SERPS | seo.com
Die perfekte Produktseite: Best Practices & SEO-Tipps | trustedshops.de
Produktseiten optimieren: 18 Tipps für Dich und Deinen Onlineshop | seokratie.de
Produktseite erstellen: Leitfaden, Tipps und Beispiele | shopify.com
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